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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Andreas' Verschwinden und was der Direktor hatte wissen wollen.
    „Und du hast tatsächlich nichts beobachtet?“, fragte ihn der Lehrer.
    „ Doch, natürlich, aber nichts Besonderes.“
    „ Dann zähl doch mal das auf, was du für „nichts Besonderes“ hältst!“, forderte ihn Poptlok Luktor auf.
    Nymus hob verwundert die auffallenden, dunklen Brauen, als er in dessen Gesicht hochschaute. Doch dann begann er alles aufzuzählen, was ihm im Direktorat eingefallen war. Dabei bemerkte er, dass sich die himmelblauen Augen seines Lehrers weiteten, als er von den Krähen sprach.
    „Und das nennst du nichts Besonderes?“ Poptlok Luktor schüttelte den Kopf. „Siehst du etwa jeden Tag ein Bonbonpapier neben dem Fahrradständer? Könnte nicht gerade dieses kleine Papierchen wichtig werden? Und dann der Ruf der Amsel. Ob sie wirklich nur vor Krähen warnen wollte?“
    Nymus' Blick wanderte nachdenklich nach unten. „Soll ich nochmal zum Direktor gehen und ihm das mitteilen?“
    Poptlok Luktor nickte. „Ja, tu das. Sag ihm, dass ich dir das aufgetragen habe, weil es von Bedeutung sein könnte.“
     
    Nach der Schule traf Nymus Manuela im Fahrradkeller. Er erzählte ihr, dass der Sportlehrer Poptlok Luktor es so wichtig fand, von dem Bonbonpapier und den Krähen, die er heute Morgen gesehen hatte, zu berichten, dass er ihn gleich wieder zum Direktor geschickt habe. Der allerdings konnte dessen Einschätzung von Wichtigkeit nicht nachvollziehen, notierte sich die Informationen aber trotzdem.
    „ Seit einigen Jahren werden es ja immer mehr Krähen in unserem Wohngebiet und in der Stadt. Das hat mit dem Klimawandel zu tun. Das hat jedenfalls unsere Biologielehrerin gemeint. Aber da sind seit etwa einer Woche zwei ziemlich auffällige da. Wenn sie keine Vögel wären, würde ich sie glatt für Spione halten. Die gucken einen immer so komisch an, dass einem ganz unwohl wird. Gestern sind sie sogar auf mein Fensterbrett geflogen und haben in mein Zimmer hereingeschaut“, erzählte Manuela.
    Während sie ihre Räder hinausschoben, fiel Nymus ein Buch über eine Krähe ein, das er mal gelesen hatte. „Es soll ja Krähen geben, die sprechen können. Ich meine richtig sprechen, nicht bloß nachplappern. Die müssen echt intelligent sein. Wenn das wirklich stimmt, könnte ja jemand die Krähen tatsächlich als Spione einsetzen.“
    Manuelas Augen wurden groß. Sie saugte erschrocken die Luft laut ein, bevor sie hervorspru-
delte: „Mensch, du hast recht. Das würde passen. Ich hab' sie nämlich am selben Nachmittag nochmal gesehen, als ich draußen mein Fahrrad geputzt hab'. Die sind an dem Fenster vom Andi gehockt und danach an deinem auch. -  Und es stimmt: Ich hab' ebenfalls schon gelesen, dass Krähen recht gescheit sind. Deshalb stellt man ja Hexen oft mit einer sprechenden Krähe dar.“
    Jetzt war Nymus der, der erschrocken die Augen aufriss: „Was, an meinem Fenster? Und sie haben wirklich reingespäht? In mein Zimmer?“
    „Ganz sicher“, bestätigte Manuela. „Ich hab' das natürlich zuerst für Zufall gehalten. Ich hab' gedacht, die glotzen mal rein, ob es da was zu fressen für sie gibt. Aber jetzt kommt mir, dass es genau die Fenster von uns drei waren, die wir in dieselbe Schule gehen und auch ungefähr gleich alt sind.“
    Nymus spürte, wie seine Kopfhaut zu kribbeln begann. Hätte er kurze Haare gehabt, hätten die sich  aufgestellt. „Was machen wir denn jetzt? Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen! Womöglich haben sie was mit Andis Verschwinden zu tun. Dann wären wir genauso in Gefahr.“
    Manuela war blass geworden. „Wir sollten jetzt immer zusammenbleiben, wenn wir in die Schule fahren. Aber aus Angst vor ihnen den ganzen Tag daheim herumhocken, will ich auch nicht.“
    „ Wir müssen auf jeden Fall aufpassen und sie beobachten. Und wenn was ist, müssen wir einander Bescheid sagen“, meinte Nymus.
    Sie fuhren nachdenklich nach Hause. Unterwegs suchten ihre Augen ständig nach den Krähen. Aber sie entdeckten nicht einmal eine ganz normale. Auch am Fahrradständer vor dem Haus zeigte sich keiner dieser Vögel.
    „Du, wir sollten schnell noch zu Ritters gehen und fragen, ob Andi zurück ist“, schlug Manuela vor.
    Nymus nickte und steuerte gleich auf die Wohnung rechts im Erdgeschoss zu. Er drückte den Klingelknopf.
    Frau Ritter, Andreas' Mutter, öffnete. Ihr Gesicht war bleich.
    Manuela begann: „Äh, Grüß Gott, Frau Ritter, wir wollten fragen, ob der Andi schon wieder da

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