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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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wiederkommen müssen, Memma.«
    »Das kann ich wohl tun, aber ist es weise, den Zorn von vielleicht gleich zwei Unsterblichen zu riskieren, nur weil du nicht kurz zu deinem Gebieter gehen magst, um in einer dringlichen Angelegenheit um einen Augenblick Zeit für mich zu bitten? Ich weiß nicht, wie es um den Langmut deines Herrschers bestellt ist, wackerer Recke mit dem Odem vergorener Trauben, aber der Unsterbliche Ansur pflegt seinen Untergebenen schon für geringere Ärgernisse den Kopf vor die Füße zu legen.«
    Der Drusnier starrte ihn aus kleinen, blauen Äuglein an. Seine Wangen röteten sich, und eine steile Zornesfalte bildete sich zwischen den Brauen.«Hä? Was sagst du? Kannst du auch ordentlich reden?«
    »Memma meint, Iwar könnte herumschreien, wenn wir ihn nicht zu unserem Herrscher bringen.«
    »Aber …«
    Der zweite Wachposten winkte abwiegelnd und öffnete das Tor. »Soll er sich nur mit Iwar herumschlagen.« Mit diesen Worten öffnete er die Tür. »Deine Leibwächter bleiben hier. Die brauchst du dort nicht. Wir sind hier doch unter Freunden.«
    Die Ironie des Wächters gefiel Arcumenna nicht. Er merkte sich genau das Gesicht des Mannes, der eine kleine, rote Narbe unter seinem linken Auge hatte. Wenn sich die Gelegenheit bot, würde er ihn beseitigen lassen. Dieser Krieger war intelligent und aufsässig. Solche Männer sollte Iwar nicht um sich haben, das würde künftig nur Ärger bringen.
    Der Krieger führte ihn über einen kleinen Flur, der vor einer roten Tür endete. Energisch klopfte er. Von drinnen erklang irgendein unartikulierter Laut, den der Krieger offenbar als Aufforderung zu öffnen verstand.
    »Du bist willkommen«, sagte er mit spöttischem Lächeln und zog die Tür auf.
    Arcumenna hatte kaum einen Fuß über die Schwelle gesetzt, als neben ihm klirrend ein Weinkrug an der Wand zerbarst. »Ich wollte nicht gestört werden«, grollte eine trunkene Bassstimme. »Raus mit euch!«
    Auf einem hohen Lehnstuhl hockte ein schwarzbärtiger Kerl, massig wie ein Bär. Zwei dralle, blonde Frauen standen hinter ihm. Eine kraulte ihm das lockige Haar, während die zweite eher lustlos an einer Harfe zupfte.
    Arcumenna kniete vor dem Unsterblichen Iwar nieder. »Mein Gebieter, der Unsterbliche Ansur schickt mich mit einer dringenden Botschaft, Erhabener. Ich bitte Euch, mich zu erhören.«
    Iwar blinzelte, als habe er Mühe, ihn zu erkennen. Offensichtlich war der Unsterbliche wieder einmal sturzbetrunken. Arcumenna konnte sich nicht erinnern, den Herrscher Drusnas jemals nüchtern gesehen zu haben. Kein Wunder, dass sein Königreich vor die Hunde ging.
    »Du kannst bleiben«, murrte Iwar.
    »Ich bitte es zu entschuldigen, wenn ich Umstände mache, aber die Angelegenheiten, die wir zu besprechen haben, erfordern eine gewisse Diskretion.« Arcumenna liebte es, der Sprache der Barbaren ein Maximum an Förmlichkeit abzuringen. Damit löste er jedes Mal Verblüffung aus. Seine Grammatik und seine Aussprache waren vollkommen, und doch redete kein Drusnier wie er.
    Iwar glotzte ihn einen Moment an, als müsse er die gehörten Worte neu sortieren, um ihnen einen Sinn abzuringen. »Geht«, fuhr er plötzlich die Weiber an, die sich beeilten, das Zimmer zu verlassen.
    Eine Hand legte sich schwer auf Arcumennas Schulter. »Dein Schwert und deinen Dolch, Memma. Du wirst keine Klingen brauchen, wenn du mit meinem Herrscher sprichst. Deine giftige Zunge ist schon Waffe genug.«
    Der Valesier erhob sich, löste seinen Waffengurt und drückte ihn dem Leibwächter in die Hand. Augenblicklich verließ der Krieger den Raum und schloss hinter sich die Tür.
    »Dann pack mal aus, Memma.«
    Es fiel Arcumenna schwer, seinen Zorn zu beherrschen. Dass selbst der Unsterbliche ihn mit dem Spottnamen ansprach, den man in ganz Drusna für ihn benutzte, war ein unverzeihlicher Affront. Aber Spott war das Letzte, was den Drusniern geblieben war, alles andere hatten sie ihnen abgenommen, dachte der Feldherr, und seine Laune besserte sich ein wenig.
    »Der Unsterbliche Ansur ist bedrückt über die Verstimmung, die zwischen deinem Volk und seinen Männern herrscht.«
    Iwar lachte auf. Es war lautes, freudloses Gelächter. »Verstimmung? Nenn die Dinge doch beim Namen: Dutzende eurer Krieger wurden niedergemetzelt. Meine Steuereintreiber wurden gehenkt, wenn sie sich mit weniger als hundert Reitern als Eskorte in die Wälder wagten. Außenposten sind niedergebrannt, und Hunderte Lasttierladungen von Abgaben, die wir

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