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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Köstlichkeiten. Hanissa sah Rollmöpse mit Gurke, kleine Krabben, Muscheln und in appetitliche Häppchen zerteilten Bratfisch.
    „Möchtest du etwas von meinen Gaumenschmäusen ?“ , fragte Gump. „Ich fürchte, du, Tomrin und mein Neffe müsst sie alle aufessen. Diese Zwergenrüpel hier haben erschreckend wenig für Fluss- und Meeresspeisen übrig, und bis jetzt ist der gute Fleck mein einziger Abnehmer .“
    „Die wissen eben nicht, was gut ist “ , sagte Hanissa so leise, als teile sie mit Sandos Onkel ein großes Geheimnis. Da ihr tatsächlich das Wasser im Mund zusammenlief, nahm sie sich einen Rollmops.
    „Das kannst du laut sagen, meine Liebe “ , erwiderte Gump seufzend. „Aber sie sind Verwandtschaft, und wo wären wir ohne unseren Anhang? Was wären wir ?“
    Hanissa dachte an ihre Mutter daheim in der Magischen Universität und an den Vater, den sie nie gekannt hatte. Und an Tomrin, Sando und Fleck. Sie war erst seit kurzer Zeit mit den beiden Jungen befreundet, doch sie und Fleck waren für sie fast schon so etwas wie eine Familie geworden. Was wären wir ohne sie? , wiederholte sie in Gedanken und gab sich selbst die Antwort. Weniger, als wir sind …
    „Na, das kann ich dir sagen, Onkel “ , meldete sich Sando plötzlich zu Wort. Er und Tomrin kamen gerade aus der Küche, jeder mit einem Glas Erdbeerbrause in der Hand. „Wir wären durstig. Du hast mal wieder eine großartige Brause gemacht .“
    Gump schüttelte den Kopf. „Das denkst du nur, weil die vielen Stunden unter Tage dir die Kehle trocken gemacht haben .“ Wieder zwinkerte er Hanissa zu. „Aber wo ihr gerade da seid, Jungs: Eigentlich müsste ich euch böse sein. Ihr habt euch schon wieder in große Gefahr gebracht – wo soll das denn noch enden ?“
    „Wir haben nur getan, was getan werden musste, um Bortha und die anderen zu retten “ , wehrte sich Tomrin. „Die Zwerge wären ja nicht selbst in die Verbotenen Hügel gegangen. Was blieb uns also anderes übrig ?“
    Sandos Onkel lächelte und stellte sein Essensbrett auf einem kleinen Fass ab, das als Tischersatz diente. „Ich sagte, eigentlich müsste ich böse sein. Ehrlich gesagt, können wir euch aber gar nicht genug danken. Auch wenn sich mein Herr Neffe und seine Grubenjungs für ihre unglaublich riskante Mutprobe durchaus eine Standpauke verdient hätten .“
    „Meinst du etwa die Mutprobe, bei der wir einer Gruppe Raubgräbern auf die Schliche gekommen sind ?“ Sandos Grinsen ging von einem Ohr zum anderen.
    „Was wird jetzt eigentlich aus den Kyrillian-Kristallen in den Verbotenen Hügeln ?“ , fragte Tomrin. „Jetzt wissen wir ja, dass es dort keine Geister gibt. Meint Ihr, die Zwerge werden wieder unter Tage gehen, um sie abzubauen? Eigentlich spricht ja nichts dagegen .“
    Gump verzog das Gesicht. „Ich weiß es nicht. Ich fürchte, zwanzig Jahre alte Ängste lassen sich nicht so einfach beiseitewischen .“
    Ein Räuspern ließ ihn und die anderen herumfahren.
    „Aber Bärenherz’ Sohn hat recht “ , sagte Rurzak Erzfinder, der am Türrahmen lehnte. „Wir sollten darüber nachdenken, wieder in die Hügel zu gehen. Wenn dort Raubgräber Gold, Tiefensilber und Kyrillian schürfen können, ohne von zornigen Geistern angegriffen zu werden, können wir das auch .“ Der Steinmetz sah Gump auffordernd und mit Begeisterung in den Augen an. „Was sagst du, alter Freund? Verspürst du nicht auch Lust, wieder die Spitzhacke in die Hand zu nehmen und zu graben ?“
    „Graben? Ich ?“ Gump schauderte sichtlich. „Gute Güte, für derartige Aufgaben war ich noch nie geeignet. Wie sagen die Menschen? Schuster, bleib bei deinen Fäusten. Nun, meine Fäuste gehören seit jeher dem Fleet .“
    Sando rollte mit den Augen, sagte aber nichts.
    „Es spricht doch alles dafür .“ Rurzak wurde etwas lauter, und mehrere Zwerge drehten sich zu ihm um. „Da unten gibt es keine Geister. Hat es nie gegeben .“
    In diesem Moment flog die Tür zur Wohnstube auf, und die beiden Wehrmänner Grombur und Zarrek standen mit weit aufgerissenen Augen im Türrahmen. „Die Geister !“ , schrie Grombur mit sich überschlagender Stimme. „Die Geister aus der Tiefe kommen !“
    Von einer Sekunde zur nächsten wurde es totenstill im Raum. Alle starrten die beiden an. Einigen Zwergen troff Bier aus den Bärten, weil sie vergessen hatten, ihre zum Trinken angesetzten Krüge abzustellen. Einem fiel ein Fleischstück von der Gabel. Mit unnatürlich lautem Klatschen landete es auf

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