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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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ihre letzten Schritte in die Freiheit zu erkämpfen. Tomrin und Sando hatten sich hinter ihnen aufgebaut. Und über ihnen allen ragte die bedrohliche Gestalt des Nachtfressers empor.
    Der Troll blinzelte. Seine kleinen Augen zuckten nach links und nach rechts. Er schien angestrengt nachzudenken.
    Hinter ihnen wurden erneut die hastigen Schritte ihrer Verfolger laut. Ihnen lief die Zeit davon.
    „Los !“ , schrie Hanissa. „Aus dem Weg, du Mistvieh !“
    „Fleck “ , rief Sando. „Zeig ihm, wie stark wir zusammen sind !“
    Dieses Mal schien der Drache verstanden zu haben, denn im nächsten Augenblick stieß er ein Gebrüll aus, das die Stollenwände wackeln ließ.
    Der Troll trat bedächtig zur Seite.
    Hanissa und die anderen rannten an ihm vorbei. Sie bogen um eine weitere Ecke, dann um noch eine, und auf einmal zeichnete sich vor ihnen ein helles Viereck ab: der Ausgang der Mine! Am liebsten hätte Hanissa laut gejubelt, aber sie hatte keinen Atem mehr dafür.
    Die Grubenjungs seufzten erleichtert auf, als sie endlich ins Tageslicht zurückkehrten. Nun mussten sie nur noch die Schwelle erreichen, dann hatten sie es geschafft.
    Hanissa fiel auf, dass die Sonne bereits weit im Westen stand. Wir müssen beinahe einen ganzen Tag unter der Erde gewesen sein , dachte sie.
    In diesem Augenblick wurde sie jäh aus ihren Gedanken gerissen. „Keine Bewegung !“ , befahl eine barsche Stimme.
    Innerhalb von Sekunden tauchten überall um den Mineneingang herum grimmig dreinschauende Zwerge auf. Es mussten mindestens zwei Dutzend sein. Sie trugen Kettenhemden und Helme und hielten gespannte Armbrüste im Anschlag. Die Zwergenwehr von Bondingor!
    „Haltet ein! Es sind doch die Kinder !“ , rief im nächsten Moment eine zweite, ebenso befehlsgewohnte Stimme.
    „Und was ist mit dem Drachen ?“ , knurrte einer der Zwerge.
    „Der Drache stammt aus den Ställen der Garde “ , log die zweite Stimme. „Es ist der Flugdrache meines Sohnes .“
    Hanissa sah, dass Tomrins Augen groß wurden. „Vater ?“ , entfuhr es ihm.
    „Ganz recht “ , erwiderte Ritter Ronan Bärenherz von Wiesenstein, als er sich zusammen mit einem Dutzend Soldaten der Stadtgarde aus seinem Versteck hinter einer Mauer erhob.
    „Wo kommst du denn her ?“ , fragte Tomrin verblüfft.
    Er bekam keine Antwort, denn in diesem Moment platzten die Raubgräber in die Versammlung. „Jetzt haben wir euch !“ , heulte der verwahrloste Elf. Dann hielt er so plötzlich inne, als wäre er gegen eine Felswand gelaufen. Seine vom Salz geröteten Augen weiteten sich, als er sich plötzlich mehr als dreißig Bewaffneten gegenübersah.
    „Waffen runter “ , schnarrte einer der Zwerge, den Hanissa als Wehrmeister Bondrok Granitschleifer wiedererkannte.
    Die Raubgräber blickten wild um sich. Einer von ihnen wollte die Flucht zurück in den Stollen ergreifen, doch er prallte gegen den Troll mit dem Ölfässchen, der ihnen nachgetappt war.
    „Ich sagte, Waffen runter! Und keine falsche Bewegung, oder wir schießen !“ Bondrok Granitschleifer gab seinen Leuten ein Zeichen, und die Wehrmänner legten drohend ihre Waffen an.
    „Habt ihr sie endlich, ihr Tölpel ?“ , wetterte Xarblo Fel’Dathor, als er im Sturmschritt und mit wehendem Mantel aus dem Stolleneingang hervorkam. Sein buckliger Diener Rogi war ihm dicht auf den Fersen. Wie schon seine Untergebenen hielt auch der gefallene Magier unvermittelt inne, als ihm auffiel, dass er mitten in einen Trupp Soldaten geraten war.
    Er wollte auf dem Absatz kehrtmachen, doch auf einmal versperrte ihm ein Zwerg hinter ihm den Zugang zur Mine. Er war in dunkles Leder gekleidet und trug einen schweren, matt glänzenden Plattenpanzer. Zwergische Schutzrunen glühten auf dem Metall, und er hatte einen gewaltigen Kriegshammer in beiden Händen. „Xarblo Fel’Dathor … Hätte nicht gedacht, dass wir uns noch mal wiedersehen. Zumindest nicht unter diesen Umständen .“
    „Gumrak !“ , entfuhr es dem Magier.
    „… Eisenschild “ , vervollständigte Sando in ehrfürchtigem Flüstern. Der alte Zwergenstreiter hatte einen wahrlich heldenhaften Auftritt hingelegt.
    „Was machst du hier ?“ , fuhr Xarblo Fel’Dathor seinen früheren Weggefährten an.
    „Das sollte ich dich fragen “ , entgegnete Gumrak. „Hast du diese Kinder entführt? Wie tief bist du gesunken! Du solltest dich schämen .“ Der alte Zwerg schüttelte den Kopf.
    „Du weißt gar nichts “ , fauchte der Magier ihn an. „Es ist eben nicht jeder von

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