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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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herumzuschleichen. Er machte sich keine Illusionen darüber, dass die Männer angesichts des schieren Ausmaßes der Schätze zu vernünftiger Zurückhaltung fähig sein könnten.
    Zum Glück waren die Drachen nicht lange fort gewesen, auch wenn es nun mit Taruca neuen Grund zur Sorge gab. Iskierka war beleidigt und verstockt – und hatte im Übrigen auch nicht die geringste Ahnung, wo sie den Mann aufgelesen hatte.
    Â»Außerdem war er ganz allein«, sagte sie. »Der saß in der Nähe eines alten, leeren Hauses in der Sonne herum und hat nicht einmal versucht davonzulaufen, als ich gelandet bin und ihn mir geschnappt habe.«
    Â»Du lieber Himmel«, stöhnte Granby. »Natürlich hat er das nicht, du Dummkopf von einem Biest. Er ist stockblind.«
    Tarucas Gesicht war mit Pockennarben überzogen, von denen sich die meisten rings um seine erblindeten Augen drängten, aber er schien seine Entführung eher stoisch hinzunehmen, als dass er deswegen aufgebracht gewesen wäre. Zumindest war er bereit, ihre Entschuldigungen anzunehmen, und leistete ihnen bei ihrem Abendessen und einem Krug Bier Gesellschaft. »Ich danke Ihnen, das ist sehr erfrischend«, sagte er höflich, ohne zu erwähnen – wozu er durchaus berechtigt gewesen wäre –, dass sie ihn mit den Vorräten aus den Kammern seines eigenen Volkes bewirteten. »Aber ich höre das Meer: Ist das denn das Dorf Quitalén? Hier dürfen wir nicht bleiben: Die Gouverneure haben jeden von hier verbannt, solange sich die ungesunde Luft noch nicht verflüchtigt hat.«
    Â»Wenn ich es recht verstehe«, fügte Hammond dieser Übersetzung hinzu, »dann ist die Pestwelle noch keine drei Monate her. Und dann war da noch das … rote Fieber? … einen Monat später, was, wie er sagt, noch viel verheerender war.«
    Â»Die Masern?«, schlug Ferris vor.
    Â»Die Masern dürften wohl kaum schlimmer als die Pest sein«, sagte Granby. »Aber die Luft hier muss wirklich ungesund sein. Wer hat je von den Masern und der Pest so kurz hintereinander gehört? Und dann waren da auch noch die Pocken, wie man an dem Gesicht dieses Mannes sehen kann. Bitte fragen Sie ihn, wohin wir ihn bringen sollen.«
    Hammonds unzureichende Kenntnisse der Sprache erschwerten die Unterhaltung offenkundig sehr. Taruca schien verblüfft von der Frage, und der Drache Palta, der zugehört hatte, warf einen vorsichtigen Seitenblick zu Temeraire und schlug dann vor: »Wenn Sie ihn nicht bei sich behalten wollen, dann würde ich ihn sehr gerne selber mitnehmen. Er könnte die Leichen bestatten, und er müsste auch nur andere leichte Arbeit dieser Art verrichten. Ich versichere Ihnen, dass wir sehr freundlich zu ihm wären.«
    Â»Wir haben ihn doch nicht mitgenommen, um ihn dann an Fremde zu übergeben, die ihn zum Dienstboten machen«, antwortete Laurence, nachdem er sich die Übersetzung angehört hatte. »Mr Hammond, bitte versichern Sie Taruca, dass wir nach Kräften versuchen werden, ihn wieder heil nach Hause zu bringen. Iskierka wird uns ja wohl die grobe Richtung sagen können. Und wenn wir keinen Erfolg haben sollten …« Er brach ab, denn er hatte nicht die geringste Ahnung, was sie sonst mit dem alten Mann tun sollten. Sie konnten ihn nicht einfach seinem Schicksal überlassen, aber ihn seines Zuhauses und der Gesellschaft seiner Landsleute berauben – nun, das schien nicht viel weniger grausam zu sein. »Fragen Sie ihn doch, was wir für ihn tun können«, endete er halbherzig.
    Als endlich der Vorschlag übermittelt und verstanden worden war, antwortete Taruca unsicher: »Würden Sie … würden Sie mich nach Hause zu meinen Kindern bringen? Sie leben im Ayllu von Curicuillor am Titicaca. Sie wollen mich wirklich zu ihnen bringen?«
    Â»Ich fürchte, die genaue Bedeutung dieser Worte erschließt sich mir nicht«, fügte Hammond seiner Übersetzung hinzu. »Ich habe verstanden, dass er von seiner Familie spricht, aber das scheint mir unter den Umständen nicht ganz korrekt.«
    Â»Auf jeden Fall sagen Sie ihm bitte, dass wir ihm seinen Wunsch mit Freuden erfüllen«, sagte Temeraire, »wenn er uns den Weg weisen kann. Wo soll dieser Ort denn liegen?«
    Â»Am See Titicaca; das liegt in den Bergen in der Nähe von Cusco«, sagte der Drache Palta. »Es bedeutet einen beinahe zweiwöchigen Flug durch

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