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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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bis zum Schluss konnte niemand ahnen, dass es, selbst bei noch so vorsichtiger Einschätzung der Lage, hoffnungslos sein würde.«
    Sie nickte schweigend. Einen Moment lang stand sie kreidebleich und reglos da. Ihr langes Gesicht hatte in den Strapazen des Dienstes, der Schwangerschaft und der Geburt alles Jugendliche verloren, und ihr Haar war zu einem strengen Zopf zurückgebunden. »Bitte entschuldigen Sie mich, Gentlemen«, sagte sie und entfernte sich mit gesenktem Kopf vom Feuer.
    Ihre schlanke, dunkle Silhouette war lange Zeit am Rande des Lagers zu sehen. Neben ihr hatte Lily den Kopf auf den Boden gelegt und versuchte, ihr Trost zu spenden. Laurence blieb beim Feuer sitzen und wartete, während die anderen sich längst in ihre Zelte zurückgezogen hatten. Er glaubte, sie würde gerne von ihm die näheren Umstände der Schiffskatastrophe erfahren. Wenigstens diese Erleichterung wollte er ihr verschaffen, wenn es sonst schon keine gab. Aber als sie schließlich mit roten Augen und Flecken im Gesicht zurückkehrte, sich hinsetzte und ihren Becher nahm, stellte sie Laurence keine Fragen. Sie sagte nur: »Was für eine entsetzliche Verschwendung.« Und: »Oh! Warum habe ich mich nur je von dir überzeugen lassen, ihn zu heiraten? Sein Bruder ist ebenfalls tot, und nun wird diese alte Vettel mir Tag und Nacht in den Ohren liegen, damit ich ihr meinen kleinen Tom überlasse.«
    Laurence reimte sich zusammen, dass sie Rileys Schwägerin meinte, die sich sicherlich nicht nur um die Ausbildung ihres Neffen sorgte, sondern auch um das Schicksal ihrer drei Töchter, die nicht gerade begütert waren. Nach dem Kleinkind würde das Anwesen an einen entfernten Cousin gehen, von dem kaum zu erwarten war, dass er sich sonderlich für die Zukunft der Mädchen oder für das Auskommen der Witwe interessieren würde.
    Â»Und meinetwegen soll er den ganzen Krempel haben. Weißt du, dass der kleine Tom schon am Geschirr hochklettern kann, vom Bauchnetz bis zum Kapitänssitz, und zwar ganz alleine?«, fragte Hartcourt mit einem Stolz in der Stimme, den Laurence nicht ganz nachvollziehen konnte, da es sich schließlich doch nur um ein dreijähriges Kind handelte. »Ich habe ihn schon manchmal mitgenommen: Ich bin mir sicher, dass er einmal einen eigenen Drachen bekommen wird, denn Lily werde ich nicht davon überzeugen können, ihn irgendwann als Kapitän zu akzeptieren, schließlich ist er ja kein Mädchen. Ich wünschte nur, dies würde nicht bedeuten, dass ich nun für weiteren Nachwuchs sorgen muss.«
    Die Ankunft der Formation bedeutete das Ende von Hammonds letzter Hoffnung, er könne mit ihrer Hilfe Druck auf Laurence ausüben, damit der sich doch noch den Wünschen der Portugiesen beugen und wenigstens dafür sorgen würde, dass Bewegung in die festgefahrene Pattsituation in der Kolonie käme. Der Regent weigerte sich noch immer, direkte Gespräche mit den Tswana zu führen, was vor allem als ein Versuch zu werten war, seine königliche Würde zu wahren, und so überließ er die Teilnahme an den Besprechungen einigen seiner Adligen, allen voran Dom Soares da Câmara. Bei ihm handelte es sich um einen Gentleman, der stolz verkündete, dass er einige Tausend Männer, Frauen und Kinder als Sklaven hielt. Der Unterhändler der Tswana, General Mogotsi, der die Truppen befehligte, hatte einen höchst verächtlichen Ausdruck auf dem Gesicht, als er in das Hauptgebäude der Festung von Paraty kam, das zu klein war, als dass Drachen bei den Beratungen hätten dabei sein können.
    Laurence verstand nur ein paar der Worte, die der General leise zu Lethabo sagte, aber er konnte sich die Bedeutung der anderen lebhaft vorstellen: Er verhöhnte jemanden, der nicht einen einzigen Vorfahren hatte, der es wert gewesen wäre, wiedergeboren zu werden. Mogotsis Handbewegung, mit der er die Wilddrachen, die hinter Kefentse herumschwirrten, zurückhielt, brauchte ebenfalls keine Übersetzung. Die folgenden Verhandlungen wurden in einer Atmosphäre der Feindseligkeit geführt, die passender gewesen wäre, wenn sich beide Parteien bereits im offenen Krieg befunden hätten – was einige der portugiesischen Vertreter, allesamt selbst Sklavenbesitzer, eindeutig zu provozieren versuchten.
    Â»Es ist natürlich ihre einzige Hoffnung darauf, ihre Anwesen noch retten zu können«, bemerkte Hammond

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