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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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fliehen musstet.«
    Â»Nun ja, mussten wir schon«, räumte Temeraire ein. »Das war alles andere als lustig, also verstehe ich wirklich nicht, was es da zu lachen gibt«, fügte er ziemlich gereizt hinzu.
    Â»Ich würde mich ja entschuldigen, wenn es etwas zu entschuldigen gäbe, du irrwitziger Drache«, sagte Berkley und hörte nicht auf, in völlig unschicklicher Weise loszuprusten.
    Hartcourt und die restlichen Drachen der Formation waren mit ihren gesamten Besatzungen frisch aus England gekommen. Mit ihnen zog in das vorher straff organisierte Lager das übliche Chaos der Flieger ein; aber sie hatten auch Nachschub mitgebracht: Waffen, Schwarzpulver und überschüssige Kettennetze. Und zur unendlichen Erleichterung der Matrosen gab es auch etliche Fässer mit dunklem Rum. Eilig wurde Grog ausgeschenkt und gegen frisches Fleisch und Früchte eingetauscht, während ein behagliches Lagerfeuer für die Kapitäne entzündet wurde, um das die Drachen Stücke von Baumstämmen zum Sitzen bereitstellten.
    Während der Vorbereitungen dafür gaben Granby und Laurence gemeinsam einen ausführlicheren Bericht über ihre unglücklich verlaufenen Verhandlungen. »Wir können sicher sein«, fasste Laurence zusammen, als sie sich alle gesetzt hatten, »dass die Herrscherin sich wohl kaum so vollständig auf die Seite der Franzosen geschlagen und den Befehl zu einem Angriff auf uns gegeben hätte, wenn sie nicht zu einer Heirat entschlossen wäre. Und wir müssen davon ausgehen, dass es, falls die Vermählung noch nicht vollzogen wurde, schon bald so weit sein wird.«
    Â»Die Chancen stehen wohl nicht sehr hoch, dass wir sie auf dieser Seite von Kap Hoorn abfangen können, wenn wir sofort lossegeln würden, oder?«, fragte Little, setzte sich neben Granby und reichte ihm einen Becher Grog. »Vielleicht ziehen sich die Hochzeitsvorbereitungen ja noch ein bisschen hin.« Laurence brauchte alle Kraft, um Granby nicht in die Augen zu blicken. Er hätte schließlich überhaupt nichts von der Liaison erfahren, wenn Iskierka nicht so indiskret gewesen wäre, und so beschloss er, einfach so zu tun, als wüsste er von nichts.
    Â»Wenn es uns tatsächlich gelingen sollte, die Franzosen mitten auf dem Ozean aufzuspüren, dann wüsste ich nicht, was wir mit ihnen anstellen sollten«, sagte Granby. »Sie haben mindestens zwei Transporter dabei, wenn nicht sogar noch ein Schiff, und ich bin mir sicher, dass die Inka jeden Drachen, der noch irgendwie hinaufpasste, an Bord gezwängt haben.«
    Â»Was das angeht, sieht es doch bei uns nicht anders aus«, sagte Sutton. »Kapitän Blaise liegt mit der Potentate wartend vor der Küste, und ich gehe davon aus, dass die Allegiance auch hier in der Nähe ist, oder?«
    Granby stutzte und sah zu Laurence, der ebenfalls überrascht innehielt. Aber natürlich befand sich sein Bericht an die Admiralität noch immer in seinem Schreibpult – und sein Brief an Hartcourt lag vermutlich im Postsack auf der Triomphe . De Guignes hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, für seine Zustellung zu sorgen. Selbst wenn dieser Brief inzwischen einem französischen Kurierdrachen oder einer Fregatte übergeben worden war, konnte er Hartcourt, die monatelang auf See unterwegs gewesen war, noch nicht erreicht haben. Die schlimmen Nachrichten würden sie nun unvermutet treffen und waren völlig neu für sie.
    Â»Gentlemen, wenn Sie mich bitte einen Augenblick entschuldigen würden; Kapitän Hartcourt, darf ich um eine Unterredung unter vier Augen bitten?«, fragte Laurence und hoffte, ihr damit wenigstens eine kleine Frist zu verschaffen, in der sie für sich allein sein konnte. Sie aber erhob sich, sah ihm geradewegs ins Gesicht und sagte: »Laurence, ist Tom etwa tot?«
    Hilflos erwiderte er ihren Blick; er konnte ihr die Nachricht nicht ersparen. »Bitte verzeih mir«, sagte er. »Ich hätte daran denken müssen, dass wir schneller als die Briefe waren: Die Allegiance ist in den vierzigsten Breitengraden gesunken, und zwar nach einem fünftägigen Sturm.«
    Â»Und er kann nicht rechtzeitig entkommen sein?«
    Â»Ich bitte dich, so etwas Schmähliches nicht von ihm anzunehmen«, sagte Laurence. »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war er gerade mit aller Kraft dabei zu versuchen, das Schiff vor einer Katastrophe zu bewahren, und

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