DrachenKind (German Edition)
Richtige um einen Verrat zu begehen. Das spürte er.
„Das sind die Spuren der Mordhani, letzte Nacht waren wohl einige hier. Und der hier, dieser Stein da, ist mir zu seinem Pech aufgefallen. Er war flüssig, geschmolzenes Gestein.“
Sajani und Jack sahen ihn an, als wollten sie gerne an seinem Verstand zweifeln.
„Mordhani flüssig? Ich denken sie nur klein, hässlich und arbeiten bei Herrscher, aber nicht flüssig…“
„Sie haben sich offensichtlich weiter entwickelt, jetzt sind sie so, wie ich sie gerade beschrieben habe.“
Sajani stand auf und sah sich um.
„Das müssen mindestens vier oder fünf gewesen sein. Und sie alle haben…“
„Sie alle haben nach dem Geheimnis gesucht, was auch immer das ist. Ich bin der Meinung es wäre nett, wenn mich endlich mal jemand einweihen würde, ohne, dass vorher fast alles schief gehen muss oder dass ich fragen muss. Wäre doch nett, oder?“
Sajani sah ihn abschätzend an, dann meinte sie:
„Wir werden jetzt erst mal sehen, dass wir etwas zu essen bekommen, oder wenigstens etwas Schokolade, dann werden wir uns mit allen, die hier was zu sagen haben, beraten. So war es geplant und so werden wir es auch tun. Chire hat sie hier alle recht gut vorbereitet, ich denke, dass wir durchaus eine Chance haben. Und es hat einen Grund, dass wir auch dir Dinge vorenthalten. Du weißt ja, Vertrauen.“
„Ich finde dass es ziemlich schwer ist, Vertrauen zu entwickeln, wenn es derart viele Geheimnisse gibt.“
„Ja, das mag sein. Aber gedulde dich, erfahren wirst du es so oder so. Also kommt, wir gehen in den Tempel, da könntet ihr beiden auch dann in euer Zimmer setzen und euch ausruhen, vielleicht auch mal waschen?“
Eric war gespannt, ob sie ihm wirklich sagen würden, was das Geheimnis des Tempels sein mochte. Er wünschte sich der Adler wäre noch am Leben. Er hätte sich mehr als gern mit ihm ausgetauscht. Sie gingen langsam, betrachteten die Spuren in der Erde. Eric fragte sich ob es richtig gewesen war, Sajani zu vertrauen. Er wusste, es würde zwei Verräter geben. Sie zu finden war nicht das Leichteste, die Ungewissheit und die Frage, wem man noch trauen konnte, war nicht das was er als hilfreich bezeichnet hätte. Jack teilte seine Meinung. Er war der einzige, dem Eric ohne Wenn und Aber vertraute. Der Gedanke an die wunderbare Schokolade ließ ihn an etwas Anderes denken.
Sie stiegen langsam die lange Treppe hinauf, die zum Eingang des Tempels führte. Eric sah die Spuren der Mordhani im Gras, erkannte, dass sie scheinbar wirklich gestorben waren bevor sie sich in den Hügel hinein brennen konnten um unbemerkt in den Tempel zu gelangen. Die dicken, faltigen Steine lagen da, am Ende ihrer Kanäle, kalt und bewegungslos. Er wandte sich ab und sah Mia, wie sie am Ende der Treppe stand und winkte.
„Ah, da seid ihr ja. Guten Morgen Sajani. Ich habe euch schon gesucht, es eilt…“
Ihre Stimme klang erregt, ihre Gedanken sahen besorgt aus. Er erkannte die langen Spuren darin. Sie beeilten sich die letzte Hälfte der Treppe hinauf, bis sie vor dem Eingang standen. Dort befanden sich zwei Tiger, sie lagen links und rechts davor und beäugten die Ankommenden misstrauisch. Der eine stand fauchend auf und stellte sich Eric in den Weg. Offensichtlich kannte er ihn nicht, Eric sah ihm fest in die Augen. Nichts geschah. Der Tiger war etwas größer als Eric, so groß wie Jack. Seine Augen waren wachsam, aggressiv, glasklar. Sein Schwanz peitschte angespannt hin und her, er musterte sein Gegenüber mit größtem Misstrauen. Eric knurrte ihn an, er hatte keine Lust auf einen nutzlosen Kampf. Mias Stimme drang zu ihnen durch, aus weiter Ferne, sie sagte ihm er solle sich zurück halten, bat den anderen darum sie einfach durch zu lassen. Aber der dachte nicht im Traum daran. Eric drang in seine Gedanken vor, fühlte sich wie in Watte gepackt und von der Außenwelt abgeschirmt. Er sah nichts weiter als sich selbst, wie er da oben an der Treppe stand. Er beschloss, den Tiger anzusprechen.
„Wer bist du? Warum willst du mich nicht durch lassen?“
„Ich kenne dich, aber ich weiß nicht woher und glaub mir, bevor ich das nicht weiß, gehst du nirgendwo hin.“
Eric lähmte seine Gedanken. Er wurde nicht ungeduldig, regte sich nicht auf, hatte aber keine Lust darauf zu warten was dieser jemand von ihm wollte. Der Tiger brüllte ihn wütend an, als ihm sein Bewusstsein genommen wurde. Eric sah ihn, wie er irgendwo im Schnee umher watete und nach Futter suchte. Seine schöne,
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