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Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Titel: Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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Kapuze herunter, wodurch er
niemand anderen als ihren fetten, vernarbten, bisherigen
Brötchengeber enthüllte.
»Piggott«, spuckte Kit abgestoßen aus. Das hätte sie sich
denken können.
Seine Zunge hing heraus, und Piggott gab sich größte Mühe,
sich herumzuwerfen, um seinen Angreifer abzuschütteln. Doch
Mita hielt sich hartnäckig fest und war klug genug, mit seinem
freien Arm auf das verstümmelte Ohr des dicken Wirts zu
schlagen. Piggott schimpfte und fluchte unverständliches Zeug.
Dann ging alles so schnell, daß Kitiara es später schwerfiel,
alles zusammenzusetzen.
Der erste Kagonesti hatte sie erreicht, und sie wehrte ihn mit
Finten und kurzen, schnellen Ausfällen mit dem Schwert ab. Er
war ein geübter Kämpfer, doch Kitiaras blanke Klinge
schüchterte ihn ein. Sie reflektierte das Mondlicht und funkelte
in ihrer Hand, und Kitiara wußte genau, daß der Kagonesti
davor Angst hatte, auch wenn er kaum zurückwich.
Der andere Elf war ebenfalls vorgestürmt, um seinen beiden
Gefährten zu helfen. Als er die geradezu komisch kämpfenden
beiden, Piggott und Mita, erreicht hatte, fuhr der Wirt herum.
Der Kagonesti sprang vor und stach den armen Mita in die
Seite. Der Junge schrie auf, verlor den Halt und fiel zu Boden.
Kitiara bekam all das nur aus dem Augenwinkel mit, denn sie
hatte eigene Sorgen. Der Kagonesti, der ihr zu
schaffen
machte, erwies sich als zäh. Es war ihm gelungen, sie rücklings
gegen einen Baum zu drängen und gleichzeitig ihren immer
wilderen Hieben aus dem Weg zu gehen. Jetzt konnte sie nicht
mehr weiter zurück, und er kam näher.
Der andere Kagonesti kam ihm zur Hilfe und rief etwas in
ihrer unverständlichen Sprache.
Piggott richtete sich gerade auf, um Luft zu holen, als ihm
von unten sein eigenes Messer fest und tief in den dicken
Wanst gestoßen wurde. Der gräßliche Mann schrie auf vor
Pein. Als er sprachlos nach unten sah, schlitzte ihm sein bestes
Küchenmesser den Bauch bis hinauf zum Brustbein auf. Paulus
umklammerte den Griff.
Der erste Kagonesti beging den Fehler, sich nach dem
Geschehen hinter sich umzusehen, und ehe er sich versah, war
Kitiara vorgesprungen und hatte ihn tief und tödlich ins Herz
getroffen.
Jetzt kam Paulus angerannt, in der einen Hand einen großen
Stein vom Lagerfeuer, in der anderen das Messer. Sein
Gesichtsausdruck war furchterregend.
Der zweite Kagonesti hatte innegehalten, sich leicht gedreht
und hielt jetzt sowohl die junge Frau als auch den Zwerg auf
Abstand, indem er sein Schwert mit der Spitze nach vorn vor
sich hielt. Er war eindeutig in Panik.
Langsam kamen Kitiara und Paulus näher. Überraschend
plötzlich schoß der Elf mit drohend erhobenem Schwert auf sie
zu. Als sie den nötigen Schritt rückwärts machten, wirbelte er
herum und verschwand so schnell im Gebüsch, daß sie kaum
reagieren konnten.
Eine kleine Ewigkeit lang standen Kit und Paulus da und
sahen ihm nach, doch sie sahen und hörten nichts mehr.
Schließlich ließ der Zwerg seine Waffen fallen.
Nachdem sie den Leichen alles Wertvolle abgenommen
hatten, ließen Kitiara und Paulus Piggott und den Kagonesti für
die wilden Tiere liegen. Mita hingegen begruben sie so gut wie
möglich unter einem flachen Hügel aus Zweigen und Blättern.
»Er war dumm«, meinte Paulus, als er mit vor Trauer
zitternder Stimme am Grab stand.
»Nein, er war mutig«, sagte Kitiara.
Sie ritten noch zwei Tage nach Süden, wobei sie Mitas Pferd
und all seinen Besitz mitnahmen. Auf einem hohen Paß, wo die
Berge sich teilten und zwei Straßen in verschiedene
Richtungen abgingen, beschlossen sie, sich zu trennen. Kit
hatte Paulus bedrängt, alle Sachen von Mita mitzunehmen,
doch der wollte nichts davon hören. Sie war ihrerseits nicht auf
das aus, was ihr Freund hinterlassen hatte, so daß sie dort oben
dem Palomino des Jungen alles abnahmen und dann das Pferd
freiließen.
Von hier aus konnte man in eine enge, tiefe Schlucht sehen,
in die Paulus Stück für Stück all die sorgfältig gepackten
Taschen und Bündel hinunterwarf, immer so weit wie möglich
über die steilen Wände des Abgrunds. Sie konnten sie nicht
aufschlagen hören.
»Irgendwie Verschwendung«, sagte Kit.
»Sein ganzes Leben war verschwendet«, antwortete Paulus,
der zur Seite sah.
»Wo willst du hin?« fragte Kit, als sie wieder zu Cinnamon
zurückging und den Aufbruch vorbereitete.
»Weiß nicht«, sagte Paulus, der bereits aufstieg. »Irgendwo
anders hin, das steht fest.«
»Tust du mir einen Gefallen?« fragte

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