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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Collegearbeit. Und Stühle. Wir brauchen zumindest eine Matratze zum Schlafen und irgendeine Art von Kommode für die Sachen, die man nicht aufhängen kann …«
    »Na gut. Dann werde ich mir eben einen zusätzlichen Job suchen.«
    »Nein, das wirst du nicht tun. Ich mußte mit meiner Doktorarbeit aufhören. Aber du wirst weiterhin Aufsätze für die wissenschaftlichen Zeitschriften schreiben, so lange, bis du etwas veröffentlichen kannst. Dann möchte ich doch sehen, ob dir Shorles diese Dozentenstelle weiterhin vorenthalten kann!«
    »Ach, zum Teufel«, sagte Jim. »Wahrscheinlich wird doch nie etwas von mir veröffentlicht.«
    »Das meinst du doch wohl nicht im Ernst!« Diesmal sagte Angie es beinahe wütend.
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte Jim ein wenig verlegen. »Weißt du, dieser letzte Aufsatz ging heute morgen, bevor ich ins Seminar mußte, ganz gut voran.«
    Professor Thibault Shorles, Leiter der Historischen Abteilung, sah es gerne, wenn seine Assistenten an allen seinen Seminaren teilnahmen, zusätzlich zu ihrer normalen Arbeit, dem Korrigieren von Übungen, der Bereitstellung von Nachschlagewerken für die Studenten des Kurses und so weiter. Es war eine nette, kleine Eigenart, die Jims wöchentlicher Arbeitszeit, die er für seine hundertfünfundsiebzig Dollar im Monat leisten mußte, noch einmal acht Stunden hinzufügte.
    »Wie war er heute?« fragte Angie. »Hast du ihn noch einmal wegen der Dozentenstelle gefragt?«
    »Er war nicht in der Stimmung dafür.«
    »Er nicht? Oder du nicht?« Jim zuckte innerlich zusammen. Shorles hatte sich auf dem Kongreß der Historischen Gesellschaft im letzten Jahr in Chicago mit Jim unterhalten; und ihm eine neugeschaffene Dozentenstelle, die die Historische Abteilung in Riveroak, der Shorles vorstand, gerade bekommen hatte, so gut wie versprochen. Mit dieser Aussicht hatte Angie sich um eine Assistentenstelle in der Englischen Abteilung bemüht und sie zu ihrer beider Freude auch bekommen. Sie schrieb immer noch an ihrer Doktorarbeit in englischer Literatur, während Jim ihr an der Michigan State Universität, wo sie sich als graduierte Studenten kennengelernt hatten, drei Jahre voraus war. Als sie dann beide für Posten am gleichen wissenschaftlichen Institut eingeplant waren, hatte es so ausgesehen, als sei die Zukunft vorprogrammiert. Aber als sie ankamen, hatte Shorles die Nachricht verkündet, daß Jim wegen ganz kurzfristig aufgetretener Budgetprobleme seine Dozentenstelle frühestens im Frühjahrsquartal erhalten könne. Inzwischen hatte Shorles eine Assistentenstelle frei…
    Jim hatte weniger als einen Monat gebraucht, um die wahren Hintergründe des ›Budgetproblems‹ herauszubekommen. Wie die wissenschaftlichen Abteilungen vieler Colleges und Universitäten stand auch das Lehrpersonal der Historischen im Riveroak College im Kreuzfeuer der Universitätspolitik. Zwei eingesessene Parteien in der Abteilung stellten sich in fast jedem Punkt gegeneinander. Shorles, der keiner davon angehörte, war jahrelang durchgekommen, indem er sie gegeneinander ausspielte. Aber wenn er zu diesem Zeitpunkt einen zusätzlichen Dozenten einstellte, konnte das eine Umgruppierung der Parteizugehörigkeiten und eine daraus resultierende Zerstörung des ausgewogenen Gleichgewichts der Kräfte bedeuten. Andererseits dachte Professor Theodore N. Jellamine, der stellvertretende Leiter der Abteilung, daran, sich im nächsten Frühjahr zurückzuziehen. Sein Ausscheiden würde eine Beförderung seiner Untergebenen bedeuten; und wenn Shorles die kontrollierte, konnte er einen neuen Dozenten unterbringen, in einem neuen Gleichgewicht der Kräfte, das von ihm selbst eigenhändig austariert war.
    »Es tut mir leid, Angie«, sagte Jim reuevoll. »Ich mußte eine Stunde lang in diesem Seminar sitzen, ohne etwas zu tun, außer interessiert zu gucken und darüber nachzudenken, was er uns angetan hat; und als es dann klingelte, wagte ich nicht, mit ihm zu sprechen, aus Angst, ich würde ihm die Zähne einschlagen, wenn er mir wieder eine Absage erteilte.«
    Einen Augenblick lang herrschte Totenstille im Wagen; dann spürte Jim, der geradeaus durch die Windschutzscheibe starrte, einen sanften Druck auf seinem Arm.
    »Ist ja schon gut«, sagte Angie. »Wenn dir so zumute war, hast du das Richtige getan. Du erwischst ihn schon einmal, wenn du ruhig darüber reden kannst.«
    »Da sind wir«, sagte Jim und deutete mit dem Kopf nach rechts, neben den Highway.

2
     
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