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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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werden, deren Weg durch den Tod führen muss. Wir müssen ausziehen wie seinerzeit die alten Kreuzritter, um Ihre Seele zu retten und den Tod der reizenden jungen Frau zu rächen, die er ermordet hat, den Tod unseres lieben Fräulein Lucy!“
    „Dracula hat Lucy nicht umgebracht!“, platzte es aus mir hervor, während ich aufsprang. „Das haben Sie gemacht! Lucy ist gestorben, weil Sie ihr zu oft Blut übertragen haben!“
    Erschrockenes Schweigen machte sich breit. Fünf Augenpaare starrten mich in benommenem Entsetzen an.
    „Es ist wahr. Sie haben ihr das Blut von vier verschiedenen Männern gegeben! Es gibt verschiedene Arten von Blut, und das hat sie umgebracht.“
    „Halten Sie bitte keine solch absurden Reden“, erwiderte Dr. van Helsing ungeduldig. „Bei Menschen ist Blut einfach Blut, da gibt es keine Unterschiede.“
    „Dieses Ungeheuer hat Lucy in einen Vampir verwandelt“, erklärte Dr. Seward vehement. „Wir haben mit eigenen Augen die Schrecken ihrer Auferstehung gesehen.“
    „Ich verstehe“, erwiderte ich hastig, „aber wenn Sie diesen Weg weiterverfolgen, fürchte ich, dass einen von Ihnen oder gar alle ein furchtbares Unheil ereilen könnte. Bitte! Um meinetwillen flehe ich Sie an: Blasen Sie die Jagd ab.“
    Nun wanderten die Augen der Männer wie magnetisch angezogen auf das Mal an meiner Stirn. Während sie schweigend über den Tisch hinweg besorgte Blicke austauschten, spürte ich ihre Zweifel und ihr Misstrauen und merkte, dass ich mich verraten hatte. Indem ich so sprach, hatte ich ihnen allen Grund gegeben, mich zu verdächtigen. Sie ahnten vielleicht nicht, dass ich in Dracula verhebt war, aber sie vermuteten, dass ich mit ihm im Bunde war. Dass das Ungeheuer, wie sie ihn nannten, mein Blut so vergiftet hatte, dass ich gar nicht anders konnte, als für seine Sache einzutreten, sogar gegen meinen Willen und selbst, wenn es für mich das sichere Verderben bedeutete.
    „Ich glaube, es wäre das Beste, wenn wir heute Abend keine endgültigen Entscheidungen treffen“, meinte Dr. Seward ruhig.
    „Ja, ja. Wir wollen eine Nacht über die Sache schlafen“, antwortete Dr. van Helsing wie beiläufig. „Morgen treffen wir uns wieder und versuchen, die richtigen Schlüsse zu ziehen.“
    Dieser Plan funktioniert nicht , überlegte ich verzweifelt, als ich in jener Nacht im Bett lag.
    In einigen Aspekten war er erfolgreich, verkündete Draculas Stimme in meinem Kopf. Sie glauben, dass ich das Land verlassen habe.
    Ja, aber was nützt es, wenn sie doch darauf bestehen, dem Schiff zu folgen ? Wenn sie die Kiste abfangen und leer vorfinden, wissen sie, dass du sie übertölpelt hast, und sie werden ihre Anstrengungen verdoppeln, dich aufzuspüren.
    Zweifellos.
    Sie trauen mir nicht mehr.
    Ich weiß, und das tut mir leid.
    Was machen wir jetzt ?
    Neu überlegen. Neue Pläne schmieden.
    Eine Weile lang war es still in meinen Gedanken. Obwohl die Fenster geschlossen waren, konnte ich draußen die Laute der Nacht vernehmen: das leise Zirpen der Grillen, den Wind in den Bäumen, das ferne Bellen eines Hundes. Mit geschlossenen Augen sah ich in Gedanken Dracula vor mir. Sein schönes Gesicht lächelte mich voll inniger Zuneigung an, dass ich meinte, er könnte mir geradewegs ins Herz hineinsehen. Doch er war mir immer noch ein Rätsel. Es gab so viel zu verstehen, so viel zu fragen, dass ich kaum wusste, wo ich anfangen sollte.
    Fang einfach irgendwo an.
    Ich unterdrückte ein verlegenes Lachen, während ich auf Jonathan schaute, der schlafend neben mir lag. Würde ich mich je daran gewöhnen, dass Nicolae meine Gedanken so mühelos lesen konnte, während ich nur beschränkten Zugang zu seinen hatte? Nun gut. Wann bist du geboren?
    1447.
    Voller Verwunderung rechnete ich im Geist. Dann bist du ... vierhundertdreiundvierzig Jahre alt.
    Ich habe dir gesagt, dass ich ein alter Mann bin.
    Du hast mir auch versprochen, mir zu erzählen, wer du in deinem Menschenleben warst und wie du zum Vampir geworden bist. Erzählst du mir das jetzt?
    Gleich. Ich komme dich um Mitternacht holen.
    Mitternacht? Aber ist das nicht gefährlich?
    Ich hörte Belustigung in seiner Stimme mitschwingen.
    Keine Angst, meine Liebste. Niemand sieht mich, wenn ich nicht gesehen werden will.
    Es war nicht mehr lange bis Mitternacht. Ein Weilchen lag ich in der Dunkelheit und lauschte auf Jonathans gleichmäßige Atemzüge. Dann stand ich leise auf. Im Mondlicht, das durch die Vorhänge drang, kleidete ich mich an. Danach setzte

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