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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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nach ihrem Vater Matthias nannten. Auch Sabinas Schwester heiratete und brachte ein Kind zur Welt. Die beiden Frauen waren strahlend schön in ihrem Mutterglück. Wir standen einander alle sehr nah und waren fünf Jahre lang sehr glücklich. Doch dann wendete sich unser Geschick. Eines Tages verschwand Celestinas Tochter von dem Burghof, wo sie gespielt hatte. Wir vermuteten, dass Zigeuner sie gestohlen hatten. Kurz darauf erschien ein seltsamer Mann im Dorf.“
    „Ein seltsamer Mann?“
    „Ich hatte ihn nie gesehen, aber Berichte über ihn gehört. Im Dorf und auf den umliegenden Bauernhöfen starben immer mehr Menschen. Stets fand man sie bleich und leblos, als sei alles Blut aus ihrem Körper geflossen, und an ihren Kehlen, wo sie gebissen worden waren, hatten sie entzündete rote Male.“
    „Oh!“, rief ich aus, weil ich begriff, worauf er hinauswollte.
    „Eines Nachts erschien mir mein Bruder Vlad. Ich war starr vor Schreck. Lange hatte ich geglaubt, er sei tot und begraben. Als ich meine Gedanken wieder unter Kontrolle hatte, fragte ich ihn, wo er in den vergangenen fünf Jahren gewesen sei. Mit einem Lachen, das mir kalte Schauer über den Rücken laufen ließ, antwortete er, er sei auf Reisen gewesen. Vor Jahren hatte er in der Gefangenschaft von einem alten Mönch erfahren, dass es hoch oben in den Bergen Transsilvaniens eine geheime Schule gab, wo der Teufel selbst einige wenige Auserwählte in der schwarzen Kunst unterrichtete. Nachdem Vlad seinen Tod vorgetäuscht hatte, folgte er den Hinweisen des alten Mönchs, suchte diese geheime Schule und fand sie endlich. Sie wurde jedoch nicht vom Teufel geführt, sondern von einem uralten, weisen und sehr mächtigen Vampir namens Salomon.“
    „Salomon? Wie in der Bibel?“
    „Ich denke, es war derselbe Mann.“
    Ich starrte ihn an. „Du willst sagen, das König Salomon ein Vampir war?“
    „Er ist einer geworden.“
    Ich kannte die Geschichte von Salomon. Er war der weiseste König seiner Zeit - aber ihn beherrschten auch finstere, widernatürliche und unersättliche Begierden. Gegen den Befehl Gottes trieb er von seinen Untertanen ungeheure Mengen Gold ein, baute ein riesiges Heer mit Pferden und Streitwagen auf, betete Götzenbilder an und hielt sich Tausende von Frauen und Konkubinen. „Gott hat sich von Salomon seiner Sünden wegen abgewandt und sein Königreich entzweigerissen.“
    „Ja. Also suchte Salomon sein ewiges Heil anderswo. Der Himmel hatte ihm einen Zauberring geschenkt, der ihm Macht über gute und böse Geister verlieh. Mit diesem Ring übte er nun Hexenkünste aus, denn er war entschlossen, unsterblich zu werden. Das gelang ihm zwar, aber er musste für das ewige Leben einen sehr hohen Preis zahlen.“
    „Er war der erste Vampir?“
    „Vielleicht. Es lässt sich nicht genau sagen. Ich weiß nur, dass er sich an seine neue Gestalt gewöhnte und über tausend Jahre lang durch die Welt streifte. Überall, wo er sich aufgehalten hatte, entstanden Legenden von einem seltsamen Geschöpf, das im kalten Schoß der Erde schlief und sich vom Blut der Lebenden ernährte. Er lernte alle Geheimnisse der Natur und des Wetters, die Sprache der Tiere und jeden nur erdenklichen Zauber, bis er sich schließlich auf einem Berggipfel in Transsilvanien niederließ, wo er seither eine kleine Schar von Schülern unterrichtet, jene wandernden Vampirzauberer, die unter dem Namen Solomonarii oder Söhne des Salomon bekannt sind.“
    „Von den Solomonarii habe ich schon gelesen! Ich dachte, sie wären ein Mythos, eine Erfindung der rumänischen Volksweisheit.“
    „Sie sind sehr wirklich.“
    „Hat Salomon deinen Bruder als Schüler angenommen?“
    „Nein. Er sah sogleich, dass Vlad ein wirklich böser Mensch war und die erlernten Fähigkeiten nur zu finsteren Zwecken einsetzen würde. Aber Vlad war entschlossen, unsterblich zu werden. Er tötete einen der jungen Solomonarii, trank all sein Blut und wurde selbst zum Vampir. Als Untoter gebärdete er sich nun noch blutrünstiger als zu Lebzeiten. Schließlich beschloss er, nach Hause zurückzukehren.“
    „Dein eigener Bruder hat also dich und deine Schwestern verwandelt?“, fragte ich entsetzt.
    „Ja. Sie waren wunderbare junge Frauen, ehe sie Vlad in die Hände fielen. Zwei hatten kleine Kinder. Eines Nachts kam ich in ein Zimmer und sah meinen Bruder, wie er seine Zähne in die Kehle meiner Schwester Luzia geschlagen hatte. Sie war blass und leblos, seine Augen funkelten rot, und beiden troff das

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