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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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küsste mich dann leidenschaftlich.
    Ehe ich ihm danken konnte, ergriff er meine Hand wieder.
    Und mit unverhohlener Aufregung führte er mich durch seine Burg, zeigte mir, was hinter all den verschlossenen Türen lag. Einer seiner Lieblingsräume war sein bestens eingerichtetes Künstleratelier, wo er malte und bildhauerte. Dutzende von Leinwänden waren an die Wände gelehnt. Es waren Porträts seiner Schwestern und von Frauen, die er geliebt hatte und die die Kleidung längst vergangener Jahrhunderte trugen, dazu noch kunstvoll ausgeführte Landschaftsszenen aus Europa: majestätische, schneebedeckte Berge, Felder und Täler voller Blumen, saftig grüne Wälder und glitzernde Seen und Flüsse, und auf allen sah man kleine Figuren, die entweder ein Picknick machten, wanderten oder in einer Gruppe reisten.
    „Die sind wunderbar. Hast du sie alle gemalt?“
    „Ja.“
    Ich war gerührt darüber, was diese Gemälde über seine Einsamkeit aussagten, über seine romantische Ader, seine Liebe zur Natur und seine Sehnsucht danach, zu reisen und Verbindung zu anderen Menschen aufzunehmen. „Und die in der Bibliothek?“
    „Die meisten sind von mir. Einige wenige sind von Jan Breughel dem Älteren und Peter Paul Rubens.“
    Kein Wunder, dass sie mir vertraut vorgekommen waren! „Du besitzt Werke von Breughel und Rubens?“, fragte ich verwundert.
    „Ich habe im frühen 17. Jahrhundert bei ihnen in Antwerpen studiert. Wir waren eine Zeitlang gute Freunde. Das heißt, bis sie entdeckten, was für ein Wesen ich war, und mich recht nachdrücklich aufforderten, fortzugehen.“
    Ich schüttelte voller Ehrfurcht und Verwunderung den Kopf. „Was für ein faszinierendes Leben du geführt hast!“
    „Es war zuweilen nicht schlecht. Und deines, meine Liebste, beginnt gerade erst.“
    Er nahm mich wieder bei der Hand und geleitete mich den Gang entlang in ein weiteres Gemach. Beim Eintritt verschlug es mir den Atem. Es war ein wunderbar ausgestattetes Musikzimmer, in dem elegante Gobelins hingen und das von vielen Lampen und herrlichen Kronleuchtern erhellt war. Im Kamin loderte ein rauchloses Feuer. Es gab ein Cembalo, einen Konzertflügel und mehr als ein halbes Dutzend andere wunderbare Musikinstrumente.
    Instinktiv ging ich zum Flügel. „Darf ich?“
    „Aber gern.“
    Ich setzte mich auf den Schemel und begann ein Stück von Mendelssohn zu spielen, das ich auswendig kannte. Dracula nahm eine Geige zur Hand und spielte die Harmonien dazu. Ich war ein wenig aus der Übung, aber Draculas Spiel war hervorragend und von tiefem Gefühl durchdrungen. Als wir zum Ende kamen, konnte ich mich eines entzückten Lachens nicht erwehren.
    „Spielst du all diese anderen Instrumente so gut wie die Violine?“
    „Manche besser als andere.“
    „Wie überaus begabt und kunstsinnig du bist.“
    „Wenn man alle Zeit der Welt hat, kann man sehr viele Dinge kunstfertig erlernen.“
    Da verstummte ich, weil ich wiederum an meine eigene unmittelbare Zukunft erinnert wurde. Würde so mein Leben sein? Tage und Nächte, die ich mit Dracula verbrachte, voller wunderbarer Musik, Lektüre und Kunst, bis in alle Ewigkeit? Es war ein erregender Gedanke. Aber während die Vorfreude mich durchflutete, konnte ich auch eine nagende Angst nicht unterdrücken. Es schien alles so phantastisch, so unwahrscheinlich und ... furchterregend.
    Ich schaute von meinem Klavierschemel zu ihm auf. „Nachdem wir ... meinen Tod inszeniert haben ... Was geschieht dann?“
    Er zuckte die Achseln. „Du bleibst natürlich hier bei mir. Ich werde mich um dich kümmern, bis du stirbst.“
    „Was ... wann sein wird?“
    „Das ist schwer zu sagen. Jeder Lebensweg ist anders.“
    Eine bange Vorahnung stieg in mir auf. „Wird es weh tun, wenn ich sterbe?“
    „Nein. Du wirst keinerlei Schmerzen verspüren.“
    „Wie wird es sein, wenn ich ...“
    „Wenn du auferstehst?“
    Ich nickte mit wild pochendem Herzen.
    „Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, weil es so lange her ist. Aber andere berichten mir, dass es so ist, als wachte man aus einem sehr tiefen Schlaf auf.“
    „Werde ich ... werde ich wie deine Schwestern sein? Wie Lucy?“
    „Was meinst du?“
    „Du weißt, was ich meine.“
    Er zögerte und wich meinem Blick aus. „Zunächst vielleicht. Ein junger Vampir hat Gelüste und Anwandlungen, die er nur schwer unterdrücken kann. Aber mit der Zeit wirst du sie beherrschen lernen, wie ich es gelernt habe.“
    Panik ergriff mich. Ich konnte die

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