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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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selbst die Schuld geben?, fragte ich mich erschüttert. Würde er sein ganzes Leben lang um mich trauern? Wie konnte ich ihm ein solches Leid antun? Aber welche andere Wahl hatte ich denn schon?
    „Du musst die Vergangenheit hinter dir lassen und nach vorn blicken.“
    „Das ist leichter gesagt als getan.“
    „Das denkst du nur, weil du dir keine Vorstellung von dem Leben machst, das du vor dir hast.“ Nicolae nahm mich wieder in die Arme und schaute liebevoll zu mir herab. „Ich mache dich zu meiner Frau, und wir teilen alles miteinander, bis in alle Ewigkeit.“
    „Wie kannst du mich zu deiner Frau machen? Ich bin schon verheiratet.“
    „Du bist in diesem Leben verheiratet. Wenn du stirbst, wirst du in ein neues Leben wiedergeboren, als ein neues Wesen, und du wirst meine Braut. Wir werden ein Glück kennenlernen, von dem wir bisher beide nur geträumt haben. Denn noch nie haben zwei Menschen besser zueinander gepasst als du und ich.“
    Ich nickte, verfiel erneut seinem Zauber. „Ich kann noch nicht ganz fassen, dass dies alles Wirklichkeit geworden ist.“
    „Es ist die Wirklichkeit, mein Liebling. Und es sollte so sein. Wenn du je daran gezweifelt hast, dann zweifle nun nicht mehr. Ich habe darüber nachgedacht, was die alte Zigeunerin gesagt hat, dass du nämlich durch Blutsbande mit ihrer Familie verknüpft bist. Es beweist eine Theorie, die ich seit dem ersten Mal hege, als ich dein Bild und deine Briefe zu Gesicht bekam und so verzweifelt darauf aus war, dich zu finden. Erinnerst du dich, dass ich dir erzählt habe, meine Frau hätte eine Zwillingsschwester gehabt?“
    „Celestina.“
    „Celestinas Tochter wurde von Zigeunern gestohlen und ist niemals wieder gesehen worden.“
    Ich schnappte nach Luft. „Meinst du, meinst du, ich stamme von ...“
    „Ja. Siehst du, du und ich waren dazu bestimmt, zusammen zu sein, meine Liebste. Du bist meine Entschädigung für Jahrhunderte der Einsamkeit.“ Er küsste mich wieder, ergriff dann meine Hand und fuhr begeistert fort: „Komm, ich habe dir viel zu zeigen.“
    Er führte mich eine breite Wendeltreppe hinauf und dann einen Flur entlang, der von Fackeln erleuchtet war, die man an den Wänden befestigt hatte. Er schloss eine schwere Eichentür auf. Dahinter lagen ein gemütlich eingerichtetes Schlafzimmer und ein Salon, ganz ähnlich wie das Gästezimmer, das Jonathan in seinem Tagebuch beschrieben hatte. Verschiedene Lampen waren bereits angezündet. Vor Verwunderung schnappte ich nach Luft. Denn auf dem Bett ausgebreitet lag das wunderschöne smaragdgrüne Seidenkleid, das Dracula mir in Carfax in seinem Salon gegeben hatte. Daneben fand ich ein Paar passende Seidenschuhe.
    „Ich habe sie mitgebracht, weil ich hoffte, dass du sie eines Tages tragen würdest. Ich sehe, dass sie nun sofort nützlich sein werden.“
    Ich verstand, was er meinte: dass meine eigenen Kleider und Schuhe gebraucht würden, um den Leichnam im Wald einzukleiden. „Ich werde sie gleich anziehen.“
    Höflich zog er sich mit einer Verbeugung aus dem Zimmer zurück. Ich war froh, mein schmutziges, blutbeflecktes Kleid und die Stiefel loszuwerden, aber zutiefst traurig, dass ich mich von meinem geliebten weißen Umhang trennen musste, obwohl er genauso verdreckt war. Das smaragdgrüne Abendkleid und die Schuhe passten hervorragend. Es gab natürlich keinen Spiegel. Aber als ich Dracula die Tür öffnete, konnte ich an seiner Reaktion erkennen, dass Aschenputtel verwandelt und bereit für den großen Ball war.
    „Du bist atemberaubend schön.“ Mit leuchtenden Augen ergriff er meine Hand, wirbelte mich herum wie damals auf der Tanzfläche und zog mich dann an sich. Dann nahm er eine kleine Schmuckschatulle aus der Tasche und hielt sie mir hin. „Ich habe noch etwas anderes für dich anfertigen lassen. Ich hoffe, dass es dir gefällt.“
    Ich machte das Kästchen auf und entdeckte eine wunderschöne Goldbrosche in Form eines kleinen Vogels, dessen Schwanz und Flügel mit Rubinen, Saphiren, Smaragden und Perlen besetzt waren. „Oh!“, rief ich und erkannte das mythologische Wesen, das hier dargestellt war. „Es ist ein Phönix.“
    „Es heißt, dass der Phönix tausend Jahre lebt, vom Feuer verzehrt wird und dann aus der Asche wieder aufersteht, neu geboren, um wieder zu leben.“
    „Unsterblich“, flüsterte ich.
    Er befestigte die Brosche am Mieder meines Kleides. „Und die Meine, für immer.“ Er schaute mich durchdringend mit seinen faszinierenden Augen an und

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