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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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ihm Zärtlichkeiten auszutauschen, ihn demonstrativ zu küssen, seine Haare zu zerzausen, allen zu zeigen, dass sie es war, der seine Gunst nun gehörte. Kay wurde schlecht bei dem Anblick. Es war schlimm genug, dass Damian sie so eiskalt abserviert hatte, schlimm genug, dass er sich gestern wieder an sie herangemacht und vorgegeben hatte, er täte das alles nur, um sie zu schützen– aber dass er Kay nun schon wieder vor allen anderen deutlich zeigte, was sie ihm bedeutete– nämlich gar nichts–, traf sie schmerzhafter, als sie befürchtet hatte.
    Sie konzentrierte sich auf Gormydas und bemühte sich, Damian und Corena zu ignorieren. Das gelang ihr nicht vollkommen, immer wieder ließ sie ihren Blick hinüber zu den beiden schweifen, musterte Corena, starrte Damian zornig an.
    Corena fing einen dieser Blicke auf. Sie zog die Brauen empor, warf ihr Haar schwungvoll über die Schulter, sagte etwas zu Damian, was sie mit einem perlenden Lachen begleitete und löste sich dann von ihm. Mit in die Hüften gestemmten Händen kam sie auf Kay zu, die sie mit hoch erhobenem Kinn erwartete. Es juckte Kay in den Fingern, einmal kräftig an Corenas üppiger Lockenmähne zu zerren, aber sie beherrschte sich. Das würde ihrem Elend noch die Krone aufsetzen, wenn sie sich hier vor allen mit ihrer Rivalin wie ein Fischweib zanken und prügeln würde!
    Â» Was starrst du uns so an? « Corena blieb dicht vor Kay stehen und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. » Du bist nicht mehr seine Favoritin, Bauerntrampel. Hör auf, ihn zu belästigen und ihm hinterherzurennen, hast du verstanden? Damian gehört jetzt mir! «
    Kay war für einen Moment sprachlos. Sie erwiderte den giftigen Blick der Rothaarigen und schüttelte nur den Kopf. » Corena « , sagte sie dann leise, » du kannst ihn geschenkt haben, wirklich. Werde glücklich mit ihm– oder was auch immer du dir erhoffst. Ich wünsche dir nur, dass du nicht das Gleiche erlebst wie ich. Damian ist ein verlogener, falscher, untreuer Mistkerl. « Sie lächelte schmal. » Aber wahrscheinlich werdet ihr euch deswegen wunderbar verstehen. «
    Sie drehte sich weg und in dem Moment hörte sie Branwens Schrei. Doch nicht früh genug, denn der Schlag traf sie schon zwischen die Schulterblätter und schleuderte sie nach vorne. Corena fauchte wie eine wütende Katze und schlug ein zweites Mal nach ihr, aber Kay nutzte ihr Taumeln und duckte sich. Sie spürte den Luftzug an der Schläfe, tauchte mit geballten Fäusten wieder empor und versetzte nun ihrerseits Corena einen kräftigen Schwinger gegen das Kinn, der ihr beinahe die Finger brach.
    Dann war es vorbei mit den Fausthieben, Corena stürzte sich mit einem lauten Kreischen auf sie und riss sie zu Boden.
    Kay hatte alle Hände voll damit zu tun, sich vor Corenas krallenden Fingern zu schützen, und bemühte sich gleichzeitig, die Handgelenke ihrer Kontrahentin zu fassen zu bekommen. Sie schwankte zwischen Lachen und Wut. Mit dem Ellbogen stieß sie Corena zurück und hob das Knie, um sie von sich zu schieben. Sie erwischte eine der fuchtelnden Hände und packte fest zu. Corena schrie und wand sich in ihrem Griff, trat und versuchte zu beißen.
    Eine Hand packte Kay an der Schulter und riss sie zurück, gleichzeitig wurde Corena von Morgan und Tyron hochgehoben und weggetragen, während sie immer noch schrie und um sich schlug. » Lasst mich los! « , brüllte sie. » Tyron, lass mich runter! Ich bringe sie um! «
    Kay atmete schwer und wischte sich über die Wange, wo Corena sie gekratzt hatte. Auch ihre Lippe blutete. Sie spuckte erbittert aus und stützte die Hände auf die Knie. » Miststück « , flüsterte sie.
    Â» Liefere ihr keine Einladung « , hörte sie Damian leise sagen. » Du bist nicht wie sie. Lass dich nicht auf ihr Spiel ein. «
    Kay erstarrte. Er stand dicht hinter ihr, seine Hand lag immer noch wie zur Besänftigung auf ihrer Schulter. Kay schmeckte bittere Galle. Sie richtete sich auf und schüttelte seine Hand ab, ohne ihn anzusehen. » Lass mich in Ruhe. «
    Damit ließ sie ihn stehen und ging wieder zu Gormydas zurück, der sie besorgt ansah. Er hatte die Flügel angewinkelt und den Hals ausgestreckt, war bereit gewesen, in den Kampf einzugreifen. Kay lächelte ihn an, was ihre Lippe weiter aufplatzen ließ, und klopfte gegen seine

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