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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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deftigen Eintopf zu essen und versuchte verzweifelt, nicht zu sehr darüber nachzudenken, welche Art Fleisch er enthalten mochte. »Mich erstaunt es auch. Täglich.«
    »Aber du hast viele Menschen gerettet. Viele aus seinen Kerkern befreit.«
    Annwyl zuckte schweigend die Achseln, während sie sich fragte, ob das ein Knorpel war, worauf sie gerade kaute.
    »Niemand sonst hat ihn je herausgefordert. Kein Mensch würde vortreten, um sich ihm zu stellen«, drängte Morfyd.
    »Tja, er ist mein Bruder. Früher hat er meine Haare in Brand gesteckt und Messer nach meinem Kopf geworfen. Es war unvermeidlich, ihm im Kampf entgegenzutreten.«
    »Aber du hast bis vor zwei Jahren unter seinem Dach gelebt. Wir haben alle die Geschichten über das Leben auf der Insel Garbhán gehört.«
    »Mein Bruder hatte andere Sorgen, nachdem mein Vater gestorben war. Er wollte sichergehen, dass jeder ihn fürchtet. Er hatte keine Zeit, sich Gedanken um seine Bastard-Schwester zu machen.«
    »Warum hat er dich nicht verheiratet? Er hätte ein Bündnis mit einem der größeren Königreiche schmieden können.«
    Annwyl dachte kurz an Lord Hamish aus der Provinz Madron und wie kurz sie davorgestanden hatte, seine Braut zu werden. Der Gedanke ließ sie schaudern.
    »Er hat es versucht. Aber die Adligen haben es sich immer wieder anders überlegt.«
    »Und du hast ihnen dabei geholfen?«
    Sie zeigte mit Daumen und Zeigefinger einen kleinen Abstand an: »Nur ein bisschen.«
    Zum ersten Mal lächelte Morfyd, und Annwyl merkte, wie sie allmählich mit der Hexe warm wurde.
    Sie schob ihre fast leere Schüssel von sich und trank noch ein wenig von dem Wein. Es erschütterte sie, wie gut sie aß. Es erschütterte sie, dass sie noch atmete.
    »Trink den Wein ganz aus. Ich habe Kräuter hinzugefügt, die dich heilen werden und Infektionen abwehren.«
    Annwyl sah misstrauisch in ihren Weinkelch. »Was für Kräuter?«
    Morfyd zuckte die Achseln, stand auf und nahm Annwyls leere Schüssel. »Viele verschiedene. Es ist mein eigenes Rezept. Es funktioniert ziemlich gut. Es kann auch Hautausschläge und Gicht heilen. Und verhindern, dass Frauen schwanger werden. Aber ich nehme an, das ist dir nicht so wichtig.«
    Annwyl sah von ihrem Wein auf. »Warum sagst du das?«
    »Weil du Jungfrau bist.«
    Annwyl erstarrte. Das konnte nicht nur eine Annahme sein. Sie hatte weit mehr als zwei Jahre mit einem männlichen Heer zusammengelebt; jeder ging davon aus, dass sie ihre Jungfräulichkeit schon vor Ewigkeiten verloren hatte.
    »Woher … weißt du das?«
    »Er hat es mir gesagt.«
    Annwyl wusste, dass die Hexe den Drachen meinte, und die Wut ballte sich in ihrer Brust zusammen. Eine Wut, die sie nicht im Zaum halten konnte. »Drache!« Sie brüllte seinen Namen so laut, dass Morfyd ein paar Schritte rückwärts stolperte.
    Der Boden bebte, als der Drache zu ihr zurückkehrte. »Was? Was ist los?«
    Annwyl zwang sich auf die Füße, eine Hand auf ihre frische Wunde gepresst. »Woher weißt du es? Und sag mir die Wahrheit!«
    »Woher weiß ich was?« Er sah Morfyd an, die die Achseln zuckte und rasch den Raum verließ. Sie rannte fast.
    »Dass ich Jungfrau bin. Niemand weiß das! Woher weißt du es?« Sie hatte keine Ahnung, wie lange ihr tiefer Schlaf angehalten hatte. Ohne sich schützen zu können. Ohne jemanden davon abhalten zu können … Sie schüttelte den Kopf. Sie ertrug nicht einmal den Gedanken daran.
    »Deshalb forderst du meine Anwesenheit? Weil ich dein tiefes, dunkles Geheimnis kenne?«
    »Nicht, weil du es kennst. Ich will wissen, woher du es kennst!«
    Er senkte den Kopf, bis sie sich Auge in Auge gegenüberstanden. Doch Annwyl, zu wütend um nachzudenken, zuckte nicht zusammen oder wich zurück. Angesichts der Tatsache, dass sein Kopf so lang war wie ihr ganzer Körper und sie die meisten Männer überragte, hätte sie es vielleicht tun sollen. Stattdessen ließ sie sich von ihrem Zorn überwältigen. Genau wie immer. »Also? Antworte mir!«
    Seine schwarzen Augen verengten sich bei ihrem zornigen Schrei, und seine Nüstern blähten sich. »Ich kann es an dir riechen.«
    Annwyl wich vor dem Drachen zurück. »Was?«
    »Ich kann es an dir riechen. Dass kein Mann bei dir gelegen hat. Dass deine Jungfräulichkeit noch intakt ist. Dass du, Schöne, noch Jungfrau bist.«
    Annwyl sah den Drachen entsetzt an, die Stimme nicht mehr als ein Flüstern. »Wirklich? Du kannst das an mir riechen?«
    »Nein«, antwortete er rundheraus. »Aber du bist sehr

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