Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
schrie. Ich holte mein Amulett aus dem Ausschnitt und zeigte es ihr.
„Incubi, Täubchen, Incubi! Das ist die Antwort. Warum sind sie eigentlich heute Nacht noch nicht aufgetaucht? Ich brauche wahrscheinlich nur einen zu rufen. Ah. Die Frage ist nur, wie.“
Ich zermarterte mir das Hirn, ob Jim mir etwas über Incubi erzählt hatte, was mir jetzt nutzen konnte, aber mir fiel nur ein, dass Frauen in einer Rauchwolke davongetragen worden waren. „Es sind Traumliebhaber. Und sie sind mir erschienen, wenn ich im Bett lag und schlief. Das hier ist zwar nicht ideal als Bett, aber es muss reichen.“
Haben Sie jemals versucht, auf einem Brückenpfeiler hoch über der Stadt einzuschlafen? Es ist nicht leicht. Schließlich wurde mir klar, dass ich nicht unbedingt schlafen musste. Ein ruhiger Gemütszustand tat es auch. Eine Viertelstunde nachdem ich meinen Plan der Taube anvertraut hatte, hob ich vorsichtig meinen Chiffonrock und ließ mich im Lotussitz auf dem steinernen Dach nieder. Die Taube hatte mittlerweile den Kopf unter die Flügel gesteckt und schien zu schlafen.
Zehn Minuten später merkte ich, dass ich dringend auf die Toilette musste.
Glücklicherweise war zwei Minuten nach dieser Entdeckung mein Kopf so klar und aufgeräumt, wie mein alter Yogalehrer es sich immer gewünscht hatte, dass tatsächlich ein Incubus erschien.
In einem Augenblick saß ich noch mit geschlossenen Augen da und summte leise in mich hinein, und im nächsten hauchte mir jemand seinen warmen Atem ins Ohr.
Langsam, um den Incubus nicht zu verjagen, wandte ich den Kopf. Ein vertrauter, dunkelhaariger Mann küsste meine nackte Schulter.
„Hallo, Jacob“, sagte ich leise.
Er hob den Kopf und öffnete die Augen. Erschreckt zuckte er zurück, und ich hielt ihn am Arm fest, damit er nicht von der Brücke fiel.
„Du! Du bist das! Die mit dem Drachen ...“
„Ja. Aber er ist nicht hier. Ich bin ganz allein“, sagte ich verführerisch. Er versuchte, sich mir zu entwinden, aber ich hielt ihn mit beiden Händen fest. „Ganz allein. Und ich bin schrecklich einsam.“
Misstrauisch blickte er sich um. „Der Drache ist nicht hier?“
„Nein.“ Ich zuckte sorglos mit den Schultern. „Er hat mich heute Nacht verlassen. Ich bin so froh, dich zu sehen, Jacob. Ich hatte gehofft, dass du kommen würdest.“
„Ja?“, fragte er und schaute überrascht auf meinen Finger, der seinen Arm entlang glitt. Er war nackt, aber mich interessierte nur, ob er stark genug war, um mich von dieser verfluchten Brücke herunterzuholen.
„Ja. Ich bin allerdings hier in einer misslichen Lage - die Drachen haben mich zur Strafe hierhergebracht. Ich wäre viel lieber in meinem bequemen Bett.“
Er runzelte die Stirn. „Ein Bett ist viel bequemer“, stimmte er zu. „Das hier ist nicht bequem.“
Er blickte von der Taube zu mir, und ich sah ihm an, dass er im Geist all seine Phantasien durchspielte. Ich beugte mich vor und blies sanft auf seine Lippen. „Dem Mann - Incubus -, der mich hier herunterholt, wäre ich auf ewig dankbar. Sehr dankbar.“
In seine Augen trat ein hungriger Ausdruck. Er nickte. „Ich werde dir Lust schenken, meine Teure.“
„Das weiß ich doch.“
„Viele Stunden lang“, fügte er hinzu und reckte seine Brust. „Ich bin ein viriler Liebhaber.“
„Das sehe ich“, sagte ich und ließ meine Hand über seinen Bauch gleiten. Dabei vermied ich es jedoch, mir herausragende Teile anzuschauen. Naja, ich blickte schon einmal hin, aber nur ganz kurz und auch nur aus Neugierde. „Am besten bringst du mich hier herunter, und dann können wir darüber reden, was du für ein männlicher Liebhaber bist.“
Stirnrunzelnd blickte er auf den Verkehr unter der Brücke. „Ich werde dich tragen müssen.“
„Ja“, antwortete ich und versuchte, so gewichtslos wie möglich auszusehen.
Er nickte und breitete die Arme aus. „Das schaffe ich.“
Ich stieß im Stillen ein Dankesgebet aus und warf mich an seine Brust.
„Ich muss jetzt meine Gestalt verändern, aber du brauchst keine Angst zu haben, meine Schöne. Ich halte dich ganz fest.“
„Gut.“ Ich presste die Lippen fest zusammen, als der Mann, der mich in den Armen hielt, sich plötzlich in dicken grauen Rauch verwandelte, der nur scheinbar körperlos war und mich warm und trocken einhüllte. Um nicht zu schreien, biss ich mir die Lippen blutig, als die Stadt an mir vorbeiflog. Die Augen hielt ich dabei fest geschlossen.
Ich kann nicht sagen, wie lange Jacob gebraucht hat,
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