Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
Vom Netzwerk:
mörderische Blicke zu, ich weiche dir nicht aus. Nicht ich lege die Strafe fest - das bleibt der Versammlung überlassen, die zu diesem Zweck einberufen wird. Aus vielen Ländern sind Mitglieder meiner Sippe eingeflogen, um über Art und Ausmaß deiner Strafe zu beraten.“
    „Versammlung? Sie sind eingeflogen?“ Ich hatte das schreckliche Gefühl, dass mir der Mund offen stand. „Die Leute fliegen ein, um über mich zu diskutieren? Du liebe Güte, Drake! Das klingt aber nicht nach einer simplen Bestrafung. Das klingt ernst.“
    Sein Daumen beschrieb einen Kreis auf der nackten Haut meines Arms. „Es ist ernst. Das habe ich dir letzten Monat gesagt, als du mich herausgefordert hast.“
    „Du hast nicht gesagt, dass ich wahrscheinlich dabei sterben würde.“
    „Du wirst nicht sterben. Zumindest nicht ... nein. Du wirst nicht sterben. Schließlich bist du jetzt unsterblich, Aisling. Dein Körper hält Misshandlungen jetzt viel besser aus als früher.“
    Misshandlungen? Grundgütiger Himmel!
    „Deine Beruhigungstechnik geht mir auf die Nerven“, sagte ich wütend. Ich rückte von ihm ab und ratschte in die Ecke, die Arme vor der Brust verschränkt. „Sag jetzt bloß nichts mehr. Ich fühle mich dadurch kein bisschen besser.“
    Drake versuchte nicht zu widersprechen. Er saß einfach nur da und blickte aus dem Fenster, als ob es ihn nicht im Mindesten interessierte, dass er mich zu einer Gruppe von Leuten brachte, die vorhatten, mein neues unsterbliches Ich zu bestrafen. Und wenn das mit der Unsterblichkeit noch gar nicht klappte? Wenn sie mich nun auspeitschen oder mit glühenden Schürhaken quälen wollten? Wenn ich nun noch nicht lange genug Drachengefährtin war, um Drachenstrafen aushalten zu können?
    Es würde ihm nur recht geschehen, wenn ich sterben würde. Jim hatte mir einmal erzählt, dass Drachen sich für ein ganzes Leben paarten, und das bedeutete doch, dass auch Drake vor Kummer in ein frühes Grab sinken würde, wenn ich starb. Ich warf ihm unter halb geschlossenen Lidern einen Blick zu. Er irritierte mich zwar mit seiner Arroganz und seiner Unbeugsamkeit, und er machte mich wahnsinnig mit all seinen Regeln und Gesetzen aus der Drachenwelt, aber ich wollte nicht, dass er starb. Ich war zwar noch nicht bereit zuzugeben, dass ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte, aber ich stand ihm ganz gewiss nicht gleichgültig gegenüber. Zu viele Gefühle banden mich an Drake - ich wollte sie mir einfach nur nicht zu genau anschauen, damit nichts passierte.
    Zum Beispiel, dass ich zu Tode gefoltert wurde.
    Zum Glück dauerte es nicht sonderlich lange, bis wir an unserem Ziel angekommen waren. Ich blickte auf das leuchtend blauviolette Neonschild über der Tür und wandte mich zu Drake. „Anscheinend hast du Flavia den Fußboden bezahlt.“
    Er gab dem Portier, der uns die Tür aufhielt, ein Zeichen. Pál und István standen neben uns. Nervös fuhr ich mir mit der Zunge über die Lippen. Mein Magen schlug Purzelbäume. „Muss das in der Öffentlichkeit sein? Das kann nicht gut für die Verhandlungen sein, wenn Gabriel, Fiat und Chuan Ren mitbekommen, wie ich vor aller Augen gedemütigt werde.“
    „Das geht nur die grünen Drachen etwas an. Die anderen Sippen haben damit nichts zu tun. Außer Mitgliedern meines Clans ist niemand anwesend.“
    „Oh. Gut. Glaube ich. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, sollten wir sie vielleicht anrufen, damit sie sehen können, wie ich zerstört...“
    Drake legte mir zwar nicht den Finger auf die Lippen, aber er warf mir einen warnenden Blick zu.
    Schweigend ging ich an ihm vorbei und blieb nur kurz stehen, um zu sagen: „Ich werde das nicht vergessen, Drake Vireo. Falls ich überlebe, werde ich mich sehr ... sehr ... daran erinnern.“
    Mit hoch erhobenem Kopf betrat ich den Club. Eigentlich wollte ich ja wütend auf Drake sein, aber ich musste mir eingestehen, dass ich mich selbst in diese Situation gebracht hatte. Also konnte ich ihn nicht ständig vernichtend anstarren, was ich aber natürlich doch tat. Und er versuchte auch gar nicht erst, meinen bösen Blicken auszuweichen. Er stand völlig unbeteiligt da und beobachtete mich, während etwa fünfzig Personen, alle aufgetakelt bis zum Gehtnichtmehr, Gericht über mich halten sollten. Man bot mir einen Stuhl an. Ich lehnte ab, weil ich dachte, dass die Schmerzen, die ich beim Stehen in den ungewohnten Stilettos hatte, mich vielleicht von den rot glühenden Schürhaken ablenken würden.
    Falsch

Weitere Kostenlose Bücher