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Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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aufhielt. Am Ende des Bahnsteigs, wo sich der Durchgang auf einen offenen Ausgang zur Halle hin verengte, hielten einige uniformierte Sicherheitsbeamte die Menge auf, damit ein paar VIPs zum Ausgang geleitet werden konnten.
    „Was ist los?“, wollte Jim wissen. „Eine Leiche? Hat sich jemand vor den Zug geworfen? Liegen überall Leichenteile herum? Hast du auch deine Digitalkamera dabei?“
    „Du hast wirklich eine sehr kranke Fantasie, Dämon. Es gibt keine Leichenteile. Es sind nur“ - ich reckte meinen Hals - „nur eine Frau und ein paar Typen in echt teuren Designer-Klamotten. Wahrscheinlich sind sie Filmstars oder Politiker oder so.“ Die Menge geriet wieder in Bewegung, als ein zweiter Ausgang geöffnet wurde, und teilte sich, als ein Teil der Leute auf diesen Ausgang zustrebte. Der Schweiß lief mir über den Rücken, und die Haarsträhnen, die sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst hatten, klebten mir am Hals. Langsam wurde mir schwindlig von der Hitze, dem Druck so vieler Körper und dem Schlafmangel der letzten zwölf Stunden. Ich musste unbedingt raus hier.
    „Komm. Ich glaube, ich habe eine Lücke entdeckt.“ Ich schob Jim zu der schmalen Öffnung neben zwei Jugendlichen in Gothic-Outfits, die sich gegenseitig die Zunge aus dem Hals saugten, wobei ich mich nach rechts und links entschuldigte, als ich andere anrempelte. „Ich begreife nicht, warum ich es für so eine tolle Idee hielt hierherzukommen.“
    „Ich aber“, erwiderte Jim ein wenig zerstreut, da er alle Gerüche um sich herum gleichzeitig aufnehmen wollte. Die Menschentraube löste sich auf, nachdem wir erst einmal das Nadelöhr der Ausgänge überwunden hatten. „Du brauchst eine Ausbildung, und die findet in Budapest statt. He, wann essen wir eigentlich mal was?“
    „Ich hätte so nett Urlaub auf den Bahamas machen können, aber nein, ich musste ja unbedingt ...“ Ich blieb abrupt stehen. Mir traten die Augen aus dem Kopf, mein Herz hörte auf zu schlagen, und mein Gehirn, normalerweise ein zuverlässiges, vertrauenswürdiges Organ, stellte seine Arbeit ein. Da niemand mir mehr die Sicht versperrte, konnte ich die Gruppe von Personen, die direkt vor den deckenhohen Glastüren auf der Westseite des Bahnhofs stand, genau erkennen.
    Auch Jim blieb stehen und blickte mich fragend an.
    Ich blinzelte, um mich zu vergewissern, dass ich keine Erscheinung hatte, mein Magen schlug Purzelbäume, und fasziniert verfolgte ich das Geschehen vor dem Bahnhof.
    Jim drehte sich um und folgte meinem Blick. „Na so was! Was macht der denn hier in Budapest?“
    Das Atmen tat mir weh. Das Denken tat mir weh. Alles tat mir weh. Es reichte jetzt. Ich hatte das Gefühl, seit Stunden schon als Punching Ball benutzt worden zu sein. Jedes Atom meines Körpers war so angespannt, dass ich glaubte, zerspringen zu müssen.
    Draußen stand eine kleine Gruppe von Leuten vor einer auf Hochglanz polierten, superlangen schwarzen Limousine, mit der anscheinend die VIPs abgeholt werden sollten. Es waren drei Männer und eine Frau - alle Asiaten, alle in Rot und Schwarz gekleidet. Die Männer trugen schwarze Hosen und Hemden in unterschiedlichen Rottönen, während die Frau so aussah, als sei sie gerade vom Cover der Pekinger  Vogue  gestiegen. Sie war groß und gertenschlank, hatte lange, glatte, glänzend schwarze Haare, die ihr bis zur Taille reichten, und trug einen schwarzen Minirock und ein rotes Lederbustier. Sie bewegte sich mit jener mühelosen Anmut, wie sie nur nach jahrelanger Übung in teuren Schweizer Internaten erworben werden kann.
    Aber meine ganze Aufmerksamkeit galt einem der Männer, die die VIPs begrüßten. Der Wind glitt über sein dunkelgrünes Seidenhemd, sodass seine muskulösen Arme und sein herrlich gebauter Oberkörper gut zu sehen waren. Und derselbe Wind zerzauste sein dunkles Haar, das länger war, als ich es in Erinnerung hatte. Trotz der Hitze des Augustnachmittags trug er eine Lederhose - eine sehr enge Lederhose die in der Sonne wie Lack schimmerte, als sei sie auf seine langen Beine und sein hinreißendes Hinterteil aufgemalt.
    „Drake“, stieß ich hervor, und mein ganzer Körper prickelte plötzlich, als seien alle Glieder auf einmal eingeschlafen gewesen. Allein der Klang seines Namens sensibilisierte meine Lippen, die ihn seit vier Wochen nicht mehr ausgesprochen hatten.
    Vier Wochen? Mir kam es eher wie ein ganzes Leben vor.
    Jim musterte mich prüfend. „Du fängst jetzt aber bitte nicht an, über die verbotene Liebe zu

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