Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
Vom Netzwerk:
zumuten.“
    Ich beugte mich so weit vor, wie ich es auf dem Stützpfeiler der berühmten Kettenbrücke auf der Budaer Seite riskieren konnte. „Wenn du mich nicht von dieser verdammten Brücke herunterholst, dann hast du bald keine Gefährtin mehr!“
    Er warf mir lediglich einen Handkuss zu, dann senkte sich der Arm mit dem Korb langsam nach unten.
    „Verdammt noch mal, Drake! Ich habe es begriffen! Ich fordere dich nie mehr heraus! Ich bin jetzt genug bestraft ... oh, zum Teufel!“
    Er war weg. Ich beobachtete, wie der winzige Punkt, von dem ich wusste, dass es Drake war, aus dem Korb kletterte und in den Lastwagen stieg. Dann entfernte sich der Wagen über die Brücke, und ich war völlig allein.
    „Hoch oben auf einer verdammten Brücke!“, schrie ich in die Nacht hinein. Ich überlegte ernsthaft, ob ich weinen sollte, doch dann fiel mir ein, dass ich davon nur eine verstopfte Nase bekäme. Ich ging langsam und vorsichtig über das flache Dach des riesigen steinernen triumphbogenartigen Stützpfeilers, der das eine Ende der Brücke markiert, die sich über die Donau spannt und Buda mit Pest verbindet. Dabei achtete ich sorgfältig darauf, nicht zu nahe an den Rand zu kommen. Der Wind hatte wieder aufgefrischt, und ich wollte nicht riskieren, hinuntergeweht zu werden.
    „In Ordnung, Aisling. Jetzt reiß dich zusammen. Du bist ein Profi. Du verfügst über ungewöhnliche Kräfte. Überleg mal, wie du von der Brücke herunterkommst.“ Während ich auf und ab stapfte, versuchte ich mich an jede Unterhaltung, die ich seit Paris, als ich zum ersten Mal von der Existenz der Anderswelt gehört hatte, geführt hatte, zu erinnern. Hatte vielleicht irgendjemand einmal etwas davon erwähnt, dass ich fliegen konnte? Schweben wäre jetzt auch nicht schlecht. Vorsichtig spähte ich über den Rand der Plattform, wobei ich mich fragte, ob ich wohl stark genug an meine eigene Kraft glaubte, um einfach ins Leere treten zu können.
    Unter mir fuhren, winzig wie Punkte, Autos über die Brücke.
    „Die Antwort lautet Nein“, wimmerte ich leise und ließ mich auf die Steine sinken. In der Hand hielt ich immer noch meine Abendtasche und den schwarzen Seidenschal. Ich betrachtete ihn und schaute mir dann die Eisenkabel an, die sich nach Buda hinüberspannten. Vielleicht konnte ich mich ja wie James Bond mithilfe des Schals abseilen.
    „Nein. Ich bin doch nicht wahnsinnig“, verkündete ich laut. Niemand widersprach mir, was es noch schlimmer machte. Ich kramte in meiner Tasche, um nachzusehen, ob sie etwas Nützliches enthielt, vielleicht einen magischen Wunsch ring, einen dienstbaren Geist oder vielleicht sogar ein Handy, damit ich einen Helikopter rufen konnte. Aber außer meinem Lippenstift, einem winzigen Parfümflakon und einem bisschen Geld fand ich nichts. Ich hatte noch nicht einmal meinen Pass dabei, und wenn die Polizei schließlich meine ausgebleichten, von Geiern abgenagten Knochen fände, würde sie noch nicht einmal wissen, wer ich gewesen war.
    Eine Zeit lang wütete ich gegen Drake, István, Drachen im Allgemeinen und so ziemlich gegen jeden, der mir jemals Kummer bereitet hatte, aber als ich mit meinen Wuttiraden fertig war, blieb mir nichts anderes übrig, als die Situation nüchtern zu betrachten.
    Eine Taube war neben mir gelandet und kam mit wippendem Köpfchen auf mich zustolziert. Dieser verdammte Paolo mit seinen Vorhersagen!
    „So, so. Ich soll mich also mit dir anfreunden. Du kannst vermutlich nicht den König der Adler rufen, um eine alte Freundin wie mich zu retten?“, fragte ich die Taube. „Nein, das habe ich mir schon gedacht. Na gut, Täubchen. Dann wollen wir mal unser Hirn gebrauchen. Ich bin Drakes Gefährtin. Wenn ich sterbe, stirbt er auch. Und das bedeutet, er würde nie zulassen, dass seine Leute mich in eine Situation bringen würden, in der ich sterben müsste. Deshalb muss es eine Lösung für das Problem hier geben.“
    Ich saugte an meiner Unterlippe und sah der Taube zu, die am Rand der Plattform entlang trippelte und nach kleinen Insekten Ausschau hielt. „Wenn ich nur fliegen könnte wie du. Aber das kann ich nicht. Hüter können vermutlich nicht fliegen. Aber andere Wesen können es sehr wohl. Geister zum Beispiel ... Geister schweben. Wahrscheinlich können sie auch fliegen. Aber sie sind ja körperlos, also selbst wenn ich einen rufen könnte, dann könnte ich mich nicht an ihm festhalten ... du liebe Güte!“
    Die Taube flatterte erschreckt mit den Flügeln, als ich auf

Weitere Kostenlose Bücher