Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
Teufel-Quietscheentchen gekauft, und ich wollte sehen, ob es wie ein echter Teufel das Wasser rot färbt.“
Ich zog die Bluse aus und wusch das getrocknete Blut auf meinem Bauch mit einem feuchten Waschlappen ab. „Was redest du da? Du hast noch nie das Wasser rot gefärbt.“
„Na ja, ich bin ja auch ein Dämon und kein Teufel. Ehrlich, Ash, du solltest dringend das Buch lesen, das Nora dir gegeben hat. Darin sind alle Typen aus Abaddon aufgelistet, auch Teufel.“
Ganz kurz überlegte ich, ob ich mit ihm darüber diskutieren sollte, wie unfair es war, dass ich in kürzester Zeit alles über die Anderswelt lernen sollte, wozu andere eine Ewigkeit gebraucht hatten, aber dann beschloss ich, dass es wichtigere Probleme gab. „Jim, was weißt du über Gabriel?“, fragte ich.
Jim paddelte zum anderen Ende der Wanne und verschwand in einem Berg von Seifenschaum. „Gabriel, der silberne Wyvern?“
„Ja, du sollst mir alles erzählen, was du über ihn weißt. Das ist ein Befehl.“
Jim seufzte gequält. „Er ist der Wyvern der silbernen Drachen. Er ist Heiler. Er guckt dich immer ganz sehnsüchtig an, wenn du nicht hinschaust. Er ist seit 1947 Wyvern und kommt aus Französisch-Polynesien.“
Ich setzte mich auf eine Marmorbank und runzelte die Stirn. „Das ist alles, was du weißt?“
„Ja, mehr weiß ich nicht.“ Jims schwarzes Gesicht tauchte aus dem Schaum auf. „Was soll das Quiz? Bekomme ich Bonuspunkte, wenn ich weiß, welche Farbe seine Socken haben?“
„Nein, keine Bonuspunkte; sie sind grau.“ Ich blickte in den beschlagenen Spiegel. „Gibt es einen Grund, warum Gabriel Drake den Tod wünschen könnte?“
Jim sprang aus der Wanne und schüttelte sich gründlich. Mit einem Schrei sprang ich auf und warf ein Badetuch über den nassen Hund.
Mit einem anderen Handtuch trocknete ich mich ab. „Na, vielen Dank! Jetzt kann ich mir auch noch eine frische Hose anziehen!“
„Du hast zu verstehen gegeben, dass du dich säubern wolltest. Ich befolge nur die Befehle meiner Herrin.“ „Beantworte lieber meine Frage.“
„Nein. Ich wüsste keinen Grund, warum Gabriel Drake loswerden wollte.“
„Hmm.“ Ich befahl Jim, im Badezimmer zu bleiben, bis er trocken war. Dann ging ich wieder ins Schlafzimmer, um mir etwas Trockenes anzuziehen.
„Erzählst du mir, warum du Gabriel auf einmal für den Terminator hältst?“, fragte Jim und steckte den Kopf aus dem Badezimmer, als ich mir gerade die Haare bürstete. „Als ich dich das letzte Mal mit ihm gesehen habe, bist du noch ganz glücklich um ihn herumgeflattert und hast über seine verträumten Silberaugen und seine Grübchen geseufzt.“
Ich warf die Bürste nach Jim. „Ich will nur wissen, warum er mich vor den Zug gestoßen hat.“
„Warum glaubst du das? Er ist doch dein Freund.“
„Ja, aber er war auch der Einzige, der auf dem Bahnsteig neben mir gestanden hat. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er nicht versucht hat, mich zu retten. Seine Behauptung, Fiat habe mich ja schnell in Sicherheit gebracht, ist ein bisschen dick aufgetragen. Eigentlich ist das schon fast ein Schuldeingeständnis. Und warum ist er überhaupt jetzt in London? Ist das ein Zufall? Sind alle Unfälle, die ich in der letzten Zeit hatte, Zufälle? Ich habe geglaubt, die roten Drachen seien hinter mir her, aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher.“
„Ach, dass du aufgespießt worden bist, war noch nicht genug Beweis für dich, dass die roten Drachen es auf dich abgesehen haben?“ Jim schüttelte den Kopf.
„Also, ich finde das paranoid.“
„Im Gegenteil, es macht mich sogar noch misstrauischer den anderen Unfällen gegenüber. Sie waren eher subtil, während es eine ganz andere Form von Angriff ist, mit einem Schwert auf mich loszugehen.“
„Du bist irre, Lady.“
„Das hat man mir schon oft gesagt.“ Ich blies Jim einen Luftkuss zu und ging zur Tür. Dort blieb ich stehen und drehte mich noch einmal zu ihm um. „Warum hast du eigentlich nichts gesagt, als wir bei Ariton waren?“
„An dem Tag, an dem du das Buch mit den Dämonenregeln liest, wird die Welt begreifen, was echte Furcht ist. Ich bin doch ein Dämon, oder?“
„Wenn du weiter so frech bist, verwandle ich dich in einen Ex-Dämon“, warnte ich ihn.
„He! Das ist nicht so einfach, wie du denkst. Dämonen sind Diener der Dämonenfürsten. Kennst du die Redensart: Kinder soll man sehen, aber nicht hören? Das gilt auch für Dämonen. Wenn wir bei anderen
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