Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
kümmern uns um die Entfernung des Schwertes.“
„Wisst ihr“, sagte Jim, der ebenso wie Nora und René mit uns die Treppe hinaufging, „mein Leben war langweilig. Eine Verdammung hier, ein Fluch da, ab und zu ein wilder Hund oder zwei. Aber jetzt habe ich Aisling.“
Ich warf ihm über die Schulter einen übellaunigen Blick zu.
Er grinste mich an. „Sie ist besser als Reality-TV, Internet, Pornoseiten und Regenbogenpresse zusammen.“
„Hmm. Es sieht nicht allzu schlimm aus. Es hat ein bisschen geblutet, aber die Wunde ist sauber und dürfte keinen dauerhaften Schaden anrichten.“
Sanfte Finger betasteten vorsichtig die Stichwunde auf meinem Rücken. Ich versuchte über meine Schulter zu blicken, aber da war mir ein Kopf im Weg. Ein Kopf mit langen schwarzen Locken, glatter milchkaffeebrauner Haut und silbrigen Augen, die belustigt funkelten. „Darf ich erfahren, wie es passiert ist?“
„Es war ein Mordanschlag der roten Drachen“, grollte Drakes Stimme. Ich schmiegte mich an seinen Oberschenkel und ließ mich von ihm halten, da ich Angst hatte vor dem, was als Nächstes passieren würde.
„Aisling, soll ich dir lieber eine Narkose geben?“, fragte Gabriel.
Ich wollte seine Frage gerade bejahen, als Drake für mich antwortete. „Bring es hinter dich.“
„Das ist nett!“, sagte ich zu Drake. „Wenn du das nächste Mal aufgespießt wirst, darfst du dir die Methode aussuchen. Aber solange ... Aaaah!“
Bevor ich jedoch einen wirklichen Schrei ausstoßen konnte, hatte mir Gabriel schon die Hand auf die Schulter gelegt und das Schwert herausgezogen. „So“, sagte er mit seiner warmen, beruhigenden Stimme. „Schon fertig. Und jetzt wollen wir mal dafür sorgen, dass diese Wunden schnell heilen.“
Ich lag auf der Seite und vergoss ein paar Tränen, die auf Drakes schöne Hose fielen. Allerdings konnte ich mich meinem Selbstmitleid nicht lange hingeben, denn Gabriel versorgte die Wunden rasch mit Salbe und weichen Leinenverbänden. Dann erklärte er, jetzt sei ich wieder so gut wie neu.
„Danke“, sagte ich, als ich meine ruinierte Bluse wieder herunterzog. Prüfend bewegte ich mich hin und her, aber außer dem Druck der Verbände spürte ich nichts. „Deine Drachenspucke ist wirklich toll.“
Lächelnd legte Gabriel die Tube mit der Salbe, die er auf die Wunde aufgetragen hatte, weg. „Es wäre noch besser gewesen, wenn ich sie direkt hätte auftragen können, aber ... „ Er warf Drake einen amüsierten Blick zu.
Ich unterdrückte ein Lächeln. Gabriel hatte Drake höflich um Erlaubnis gebeten, ob er seine Lippen auf die Wunde drücken dürfe, aber Drake hatte es nicht zugelassen und gemeint, die Salbe auf Speichelbasis sei genauso gut.
„Nun, ich bin auf jeden Fall dankbar, dass du in der Nähe warst und mir helfen konntest. Bist du schon lange hier? Das letzte Mal habe ich dich in Paris gesehen.“
„Ja, kurz bevor du vor den Zug gestürzt bist. Ich bin direkt nach London gefahren.“
„Ah, die Sache mit dem Zug. Für diese Ereignisse gibt es noch keine befriedigende Erklärung. Vielleicht kann Gabriel ja Licht in die Angelegenheit bringen?“, sagte Drake neugierig.
Gabriel zuckte mit den Schultern und packte seine Erste-Hilfe-Tasche. „Das bezweifle ich. Ich sah, wie Aisling nach vorne fiel, aber bevor ich mich bewegen konnte, hatte Fiat sie schon aufgefangen. Sie schien unverletzt zu sein, und da ich dringende Geschäfte in London zu erledigen hatte, stieg ich in den Zug, als ich sah, dass sie bei Fiat in Sicherheit war.“
Hmm. Warum hatte ich bloß das Gefühl, dass das nur die halbe Wahrheit war?
„Mir ist ja nichts passiert, also ist offensichtlich alles gut ausgegangen“, sagte ich lächelnd. „Lasst ihr mich bitte einen Moment allein? Ich möchte mich umziehen. Ich habe zwar nicht viel geblutet, aber ich fühle mich trotzdem nicht ganz wohl. Muss ich irgendetwas beachten, Gabriel?“
„Nein. Die Wunde hat sich geschlossen, wie du sehen kannst. In den nächsten Stunden wird sie komplett zugeheilt sein.“
Ich wartete, bis die beiden Männer das Zimmer verlassen hatten, dann öffnete ich die Tür zum Badezimmer, das Jim zu seinem Raum auserkoren hatte. „Jim, was weißt du über ... was um alles in der Welt treibst du eigentlich da?“
Jim paddelte in der riesigen Badewanne, die in den Boden eingelassen war. Sie war bis zum Rand mit teuer duftendem Wasser gefüllt. „Ich bin ein Neufundländer, ein Hund, der Wasser liebt. Außerdem hat mir Pál ein
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