Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
Fechtclub.“
„Die Herausforderung findet im Fechtclub statt?“
„Ja. Warum?“ Drake zog seine schwarze Hose und das schwere grüne Seidenhemd an, das ich so gern an ihm sah, weil der Stoff seiner Haut schmeichelte.
„Ist der Ort nicht ein wenig unpassend für so eine ernste Angelegenheit wie eine Herausforderung?“
Drake hatte seine Schuhe angezogen, ergriff ein anderes Handtuch und breitete es für mich aus. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Pál immer noch mit dem Rücken zu uns dastand, stieg ich rasch aus dem Pool und wickelte mir das Handtuch um.
„Nicht unpassender als eine Bar.“
Ich lächelte. „Ja, aber meine Herausforderung damals war ja auch nicht ernst gemeint. Ich hoffe, du hast bemerkt, dass ich mich nicht aufrege. Ich habe noch nicht einmal gefragt, wie gut du mit dem Degen umgehen kannst.“
„Ja, das habe ich gemerkt.“ Er küsste mich noch einmal leidenschaftlich. „Du lernst langsam, Vertrauen zu haben. Das muss bei einem Wyvern und seiner Gefährtin auch so sein.“
„Nein, ich lerne, die richtigen Fragen zu stellen. Pál hat mir heute schon erzählt, dass Dmitri sich fürs Fechten entschieden hat und dass du zufrieden mit seiner Wahl bist, weil du vor ein paar Jahrhunderten ein meisterhafter Degenfechter warst. Hoffentlich hast du nichts verlernt.“
Pál warf mir einen amüsierten Blick aus den Augenwinkeln zu, und Drake kniff mich in den Hintern. „Ich verlerne nie etwas. István fährt dich, wenn du fertig bist. Die Herausforderung findet in etwa einer Stunde statt. Komm nicht zu spät.“
„Fröhliches chevauchée“, rief ich ihm nach. Ich fühlte mich sehr glücklich.
Pál blieb zögernd an der Tür stehen. „Es hat noch jemand für dich angerufen, aber ich habe gedacht, du schläfst.“
„Wer war es denn?“ So ziemlich alle, die ich auf dieser Seite der Welt kannte, wohnten hier im Haus.
„Der Dämonenfürst Ariton.“
Ich seufzte. „Ach, der schon wieder. Er ist so lästig. Hat er eine Nachricht hinterlassen?“
„Ja. Er sagte, wenn du nicht zu ihm kommen willst, wird er zu dir kommen.“ Pál musterte mich besorgt. „Du steckst doch nicht in Schwierigkeiten?“
„Nein, nur in den üblichen.“
„Ah. Soll ich Drake informieren?“
„Nein. Nora kann mir ja helfen, wenn Ariton zu tyrannisch wird. Aber danke für deine Besorgnis.“
Ich schenkte ihm ein fröhliches Lächeln, das er erwiderte.
So langsam bekam ich mein Leben in den Griff. Natürlich gab es immer noch Probleme, aber nichts, womit ich nicht fertig werden konnte. Ich musste nur noch einen Dämon beruhigen, einen Drachenkrieg beenden und die Hüter-Gilde überzeugen. „Nichts Besonderes, wirklich nicht“, sagte ich laut und trat an die Bank.
Hinter mir klirrte Glas. Bevor ich mich umdrehen konnte, stach mir etwas in den Rücken, genau zwischen die Schulterblätter.
Ich war schon bewusstlos, als ich auf dem Boden aufschlug.
19
Die Stimmen um mich herum sprachen nicht Englisch, und aus irgendeinem Grund ging mir das auf die Nerven. „Es ist sehr unhöflich, in einer Sprache zu sprechen, die niemand versteht“, sagte meine Stimme.
Ich runzelte die Stirn. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich meinem Mund befohlen hatte zu sprechen, aber ich wusste ja auch nicht, was mit mir los war.
Die Stimmen verstummten.
„Cara, bist du wieder bei uns?“
Ich runzelte erneut die Stirn. Die Stimme klang vertraut. „Verdammt, Fiat. Was hast du mit mir gemacht? Warum kann ich nichts sehen? Trage ich eine Augenbinde? Oder hast du mich geblendet?“
Freundlich antwortete er mir: „Nein, deine Augen sind nur geschlossen, cara. Wenn du sie aufmachst, kannst du auch wieder sehen.“
„Oh.“ Ich dachte einen Augenblick lang darüber nach, warum mein Gehirn so lange brauchte, um etwas so Einfaches zu begreifen. Ein paar Sekunden später wusste ich die Antwort. Der Stich in meinen Rücken! Er hatte bestimmt auf mich geschossen, und ich stand unter Schock.
„Brauchst du Hilfe?“
Seine kühlen Finger zogen sanft eins meiner Augenlider hoch.
Verschwommen sah ich eine Gestalt.
„Und jetzt das andere.“
„Das kann ich selber“, grummelte ich und schlug nach der Hand. Ich öffnete auch das andere Augenlid, und ganz langsam konnte ich wieder schärfer sehen. „Hast du mir Drogen gegeben?“
„Ja, ich war leider dazu gezwungen. Es gab keine andere Möglichkeit, dich aus Drakes Haus zu holen.“
Als die Erkenntnis in mein Gehirn drang, hatte ich eine gute Idee. Ich öffnete
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