Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
erzählt hast.“
„Das geht dich nichts an“, erwiderte Kostya. Er trat herbei und warf den Dämonen einen finsteren Blick zu.
„Süßer?“, sagte ich auffordernd.
„Eigentlich hat er recht. Es hat nichts mit den grünen Drachen zu ...“
Ich unterbrach ihn. „Wenn du daran beteiligt bist, geht es mich doch etwas an.“
Drake schwieg.
„Ach, komm, erzähl es schon“, drängte Jim. „Du weißt doch, dass Prinzessin Naseweis hier keine Ruhe gibt, ehe sie nicht alles weiß, und ich bin auch ein bisschen neugierig. In Abaddon erfahren wir nie etwas Neues von den Drachen. Abgesehen von den Seuchen natürlich, über die sich die Fürsten besonders aufregen, weil sie auch vor Dämonenterritorium nicht haltmachen. Aber sonst - nada.“
„Du weißt, wie sehr ich es hasse, prinzipiell mit Jim übereinzustimmen, und die Bemerkung über Prinzessin Naseweis werde ich auch nicht so schnell vergessen, aber was ist mit Baltic geschehen?“
Drake schwieg ein paar Sekunden, dann sagte er: „Kostya hat ihn getötet.“
Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Kostya hat Baltic getötet? Dein Bruder Kostya? Nicht irgendein fremder Kostya, den ich nicht kenne?“
Er nickte.
Ich blickte zu dem Mann, der hinter den Dämonen auf und ab ging. „Aber ... aber er ist ein schwarzer Drache! Baltic war sein Wyvern! Man kann seinen eigenen Wyvern umbringen? Ist das denn nicht niederträchtig?!“
„Ja. Das passiert nicht oft, und ich möchte jetzt auch nicht mit dir darüber sprechen. Du wolltest die Fakten wissen, und jetzt kennst du sie. Erklärungen verschieben wir auf später.“
„Glaubst du wirklich, du kannst eine solche Bombe platzen lassen und dann nicht die circa hundert Fragen beantworten, die mir dazu einfallen?“, fragte ich.
„Ja“, erwiderte er.
Ich wollte schon protestieren, besann mich dann aber eines Besseren. Er hatte so ein Glitzern in den Augen, und ich wollte ihn lieber nicht provozieren.
„Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Du hast sie wahrhaftig zum Schweigen gebracht. Das hat noch nie jemand geschafft!“
Ich wies auf die große Steintür. „Okay, du Großmaul. Geh und arbeite am Bann.“
Jim riss die Augen auf. „Ich?“, krächzte er. „Diese Dinger sind gefährlich. Ich könnte getötet werden!“
„Du kannst nicht getö ...“
„Meine fabelhafte Gestalt könnte vernichtet werden!“
„Ist der Bann tatsächlich so gefährlich?“, fragte ich Drake.
„Wenn man nicht richtig mit ihm umgeht, kann er den zerstören, der ihn brechen will“, antwortete er.
„Na toll.“ Was hieß in diesem Fall wohl „richtig umgehen“?
War das ein kleiner innerer Monolog? Darf ich darauf hinweisen, dass die Antwort auf all deine Fragen vor dir liegt?
„Deshalb sollen die Dämonen und dein Verwalter den Bann brechen. Ich möchte nicht riskieren, dass dir etwas zustößt“, setzte Drake hinzu.
„Oh, oh. Wir reden gleich darüber. Ich kann ja verstehen, wenn du jetzt keinen längeren Vortrag über Drachenpolitik halten willst, aber eine Frage kannst du mir zumindest beantworten. Ich dachte, Kostya hätte Baltic unterstützt - es hört sich jedenfalls danach an, wenn er davon redet, die silbernen Drachen zurückzuholen. Aber es verwirrt mich, dass er Baltic getötet haben soll.“
„Baltic war ... schwierig“, sagte Drake und blickte auf, als Pál und István die Höhle betraten.
„Sie sind alle noch bewusstlos, aber langsam wird die Zeit knapp“, sagte Pál. „Das Gebäude ist gesichert, und draußen gibt es keine Anzeichen dafür, dass irgendjemand bemerkt hat, was hier vor sich geht.“
„Und in der unterirdischen Wohnung?“, fragte Drake.
István schüttelte den Kopf. „Wir haben ihn nicht gefunden, aber es gab Anzeichen, dass jemand vor Kurzem noch dort war.“
„Er hat uns bestimmt gehört und sicherheitshalber sein Schlupfloch verlassen“, sagte Drake.
Ich zog die Augenbrauen hoch. „Wer mag das wohl sein?“
„Es könnte natürlich einer von den Wachen sein, die wir außer Gefecht gesetzt haben.“ Drake rieb sich nachdenklich das Kinn. „Aber ich vermute eher nicht.“
„Würdest du Baltic wiedererkennen, wenn du ihn sähst?“, fragte ich Drake.
„Ja.“
„Was ist mit Pál und István ?“
„Pál war noch nicht auf der Welt, als Baltic getötet wurde“, antwortete Drake. „István hat ihn auf den Weyr-Treffen gesehen.“
Pál lächelte schief. „Ich bin der Jungspund.“
„Das habe ich mitbekommen. Vielleicht ist es ja so, wie du sagst -
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