Drei heiße Wünsche frei
nicht ewig an.”
Chloe zuckte die Achseln. “Sagt wer?”
“Na gut, Eric und du, ihr beweist das Gegenteil.” Aber obwohl Chloes Grinsen Zustimmung signalisierte, fragte sich Melanie, ob nicht die Gefühle, die die beiden füreinander hegten, ihre Leidenschaft schürten.
Dann verzog sie das Gesicht. Nein, sie wollte nicht in die Falle tappen, die so viele Beziehungen lähmte, und sich in einen Mann verlieben, nur weil sie mit ihm ins Bett ging.
Zwar lechzte sie nach nur einer halben Woche Zusammenarbeit und einem Wochenende voll Sex bereits nach mehr, was völlig untypisch für sie war. Trotzdem weigerte sie sich standhaft, dieser Pseudoaffäre irgendeine Bedeutung beizumessen. Gut, die Klamotten hatte sie für Jacob fallen lassen, aber die Mauer um ihr Herz würde er nicht zum Einsturz bringen.
Melanie hasste es, lange und spät zu Mittag zu essen. Doch die grünen Tomaten und der Cobb-Salad bei Frankie B waren jeden Bissen wert gewesen. Nicht nur, dass sie sich jetzt das Abendessen sparen konnte, sie hatte auch ein paar neue Ideen für gIZMO-gIRL gesammelt. Und das Beste war, dass sie sich auf diese Weise um das Interview in ihrem Büro gedrückt hatte. Sie war erst zurückgekehrt, als das Filmteam seine Zelte bereits abgebrochen hatte.
Vor dem Interview selbst graute ihr nicht. Nach fünf Jahren in dem Geschäft war sie Publicity gewöhnt. Leider würde das Gespräch mit der Moderatorin aber nicht unter vier Augen, sondern, wenn man den Kameramann mitrechnete, sozusagen als flotter Dreier stattfinden. Und sie war sich nicht darüber im Klaren, wie viel von ihrer wahren Persönlichkeit – dem bekleideten Teil, wie er außerhalb des Bettes existierte – sie auch Jacob enthüllen wollte.
Er konnte ihr noch so viel Vergnügen bereiten – und das tat er, keine Frage! –, dennoch sollte sie ihrer praktischen Natur folgen, anstatt sich von ihren Trieben beherrschen lassen. Egal wie viel Spaß Jacob in ihr Leben brachte, gIRL-gEAR und er, das ergab eine unvereinbare Mischung. Es war praktisch unmöglich, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. So konnte es nicht weitergehen. Nicht, solange sie den Laden zusammenhalten musste, weil die Turteltäubchen rundherum die Zügel schleifen ließen.
Wie oft hatte Melanie nicht schon erwogen, mit Jacob Schluss zu machen. Mindestens genauso oft hatte sie sich für geisteskrank erklärt, weil sie freiwillig auf ein so unbelastetes und unverbindliches Vergnügen verzichten wollte. Einen Monat noch, dann war die Doku im Kasten.
Wäre doch gelacht, wenn sie ihren Ehrgeiz nicht für dreißig Tage zügeln und einmal nur für den Augenblick leben könnte. Aufs ganze Leben gesehen, waren diese dreißig Tage doch nur ein Klacks. Sobald Jacob verschwand, würde sie schon wieder zur Besinnung kommen. Sowieso arbeitete sie unter Zeitdruck am besten.
Sie grinste. Wenn Jacob sie jetzt hören könnte! Aber was ging ihn ihre Arbeitsmoral überhaupt an? Warum legte er so viel Wert darauf, ihr zu beweisen, wie viel Spaß sie verpasste? In punkto Sex konnte sie seine Argumentation ja nachvollziehen, aber seine Mission, ihr Leben aufzupeppen? Was sprang für ihn dabei heraus – abgesehen vom Offensichtlichen?
Vielleicht bedeutete ihm Macht ebenso viel wie Sex. Dann nämlich durfte er stolz auf sich sein. Schon wie sie hier herumhockte und sich nach ihm verzehrte wie eine liebeskranke Kuh … Sie musste den Kopf dringend wieder freibekommen fürs Geschäft.
Verstimmt rief sie ihre Mails auf und überflog sie auf Dringlichkeit. Von Sydney war eine dabei und … Moment mal! Eine Mail von jf@avatareproductions? Als eilig war die zwar nicht markiert, aber sie sprang trotzdem ins Auge. Weshalb sollte Jacob ihr eine Mail senden, wo sie Geschäftliches doch tagsüber im Büro und Privates nachts im Bett regelten? In ihrem Bett mit der neuen rot-goldenen Decke.
Unentschlossen fixierte sie den Bildschirm. Der Profi in ihr befahl ihr, die Ablenkung zu ignorieren, bis die dringenderen Angelegenheiten erledigt waren. Andererseits konnte sie kaum abwarten herauszufinden, was Jacob wollte. Wenn sie ihn wenigstens dafür hassen könnte! Immerhin war er schuld daran, dass sie sich nicht mehr konzentrieren konnte. Sie hatte lange und hart gearbeitet, um so weit zu kommen, und sollte gewieft genug sein, um nicht auf einen eingebildeten Lausejungen hereinzufallen, egal wie gut er im Bett war.
Das gab den Ausschlag! Nicht nur benahm sie sich wie eine liebeskranke Kuh, sie war ein unbelehrbares und
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