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Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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zu urteilen.«
    »Dionysos?«, erkundigte sich Adam.
    »Ganz recht, das ist sein Name«, erklärte der Bo'Ku . »Aber es wird nicht der Name sein, mit dem er sich Euch vorstellen wird. Dionysos ist … sehr spirituell. Er hält sich für einen Gott namens Taurok. Ein Wesen aus einer anderen Welt – einem Reich aus Eis und Schnee.«
    »Einer anderen Welt?«, echote Adam.
    Irgendetwas störte ihn daran.
    Als er nach seiner Flucht vom Todesplateau im Raumschiff-Sanatorium erwacht und nun schließlich wieder auf die Erde zurückgekehrt war, da hatte er auch das Gefühl gehabt, er wäre zwischen verschiedenen Welten gewandert.
    »Ja, natürlich.« Angelos lachte abfällig. »Dionysos ist ein alter Narr«, fügte er dann hinzu. »Lasst ihn das aber nicht spüren. Und nennt ihn Taurok. Bei den Göttern, zu denen er vielleicht ja doch gehört. Wer weiß? Nennt ihn Taurok!«
    Mit diesen seltsamen Worten verabschiedete sich Angelos und verschwand in dem Labyrinth aus grauem Fels und Staub. Probeweise zerrte Adam an dem Polyamidseil. Der Haken saß bombenfest. Dafür schnitten die kleinen Zacken der Armreifen in seine Handgelenke – ein weiterer, winziger Schmerzstern in einem Universum der Pein. Adam versuchte das Seil von dem Haken zu lösen, aber Angelos hatte einen besonderen Knoten benutzt, an dem er vergeblich herumzupfte.
    »Vergiss es«, legte Selene ihm ans Herz. »Da gibt's nichts zu rütteln. Wir sitzen fest. Basta.«
    Adam setzte sich auf den Boden. Seine Gedanken rasten. Es gab viele Dinge, die ihn beschäftigten, zum Beispiel die erschreckende Wahrheit über Selenes Herkunft. Sie war Hypnos Tochter, die Prinzessin der Futureaner.
    Dann war da noch die Tatsache, dass er schon bald den Anführer der Präterianer, diesen mysteriösen Dionysos oder Taurok (oder wie auch immer) treffen und dadurch vielleicht ein weiteres Rätsel dieser verzwickten Aufgabe – zu der sein Leben geworden war – lösen würde.
    Aber all das interessierte Adam nicht. Seine Gedanken kreisten immerzu nur um eine Frage: Wer bin ich?
    Adam? Albert Tillmann? Endymion, der Schreiberling?
    Zu seiner bisher zweigespaltenen Persönlichkeit war eine weitere Identität hinzugekommen. Adam wurde an die Form eines Dreiecks erinnert und musste an die Dreifaltigkeit Gottes denken, von der die Bibel sprach.
    Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
    Adam hätte beinahe das Kreuzzeichen gemacht und musste den natürlichen Reflex krampfhaft unterdrücken.
    Im Namen von Adam, Albert und Endymion …
    Plötzlich zerriss ein spitzer Frauenschrei die Stille.
    Adam zuckte wie unter dem derben Hieb einer ledernen Peitsche zusammen und kam blitzschnell auf die Beine. Selene blieb völlig ruhig; sie warf ihm nur einen fragenden Blick zu. Der Schrei brach ab und ging in ein Wimmern über. Adam zuckte ratlos mit den Schultern. Die Geräusche waren nahe. Beängstigend nahe.
    Vorsichtig schlich Adam sich zu einem türähnlichen Durchgang hinüber. Selene folgte ihm. Die Polyamidseile spannten sich. Adam verzog das Gesicht vor Schmerz, als sich die Metallzähne in sein geschundenes Fleisch fraßen. Er lehnte sich ein Stück zur Seite und schielte an der Ecke vorbei in den dahinter liegenden Raum.
    Dort machte er eine schlanke Frauengestalt aus, die sich mit dem Hintern gegen einen unförmigen Felsbrocken lehnte. Die Fremde hatte einen zierlichen Körperbau und ein mädchenhaftes Gesicht, das von schulterlangem, haselnussbraunem Haar eingefasst war. Sie trug ein schlichtes, braunes Leinengewand, das sich wie eine zweite Haut um ihren Leib schmiegte und ihre weiblichen Kurven nachformte: Kräftige Beine, eine schmale Taille und Hüfte, und üppige Brüste. Plötzlich spreizte die Frau ihre Beine, so dass Adam unter ihr Kleid sehen konnte.
    Beschämt wich er hinter die Felswand zurück. Schamesröte stieg ihm ins Gesicht. Er fühlte sich wie ein neugieriger Schuljunge, der seine ältere Schwester durchs Schlüsselloch ihres Zimmers beim Umziehen beobachtete.
    »Was hast du gesehen?«, erkundigte sich Selene, die ungeduldig hinter ihm stand.
    Sie konnten nicht beide gleichzeitig am Türrahmen stehen, weil die Polyamidseile nicht lange genug waren. Adam musste zurückweichen, damit die junge Frau einen Blick auf das Geschehen hinter der Mauer werfen konnte.
    »Kennst du sie?«, fragte er neugierig.
    Selene schüttelte ihren Kopf und wich zurück.
    Adam trat wieder einen Schritt nach vorne und spähte in den schmucklosen Raum. Er fühlte sich beschmutzt

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