Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
unerreichbar, als mein Vater starb«, sagte Doc Savage langsam.
    Er erwähnte nicht, daß er in seiner weit im Norden gelegenen Einsiedelei gewesen war, der »Festung der Einsamkeit«. Dorthin zog sich Doc in regelmäßigen Zeitabständen zurück, um sich über die neuesten Entwicklungen der Medizin, Technik und Psychologie zu informieren. Das war übrigens das Geheimnis seines umfassenden Wissens, denn diese längeren Studienperioden waren sehr intensiv.
    Auf Anraten seines Vaters hatte er die »Festung der Einsamkeit« errichten lassen. Keiner kannte ihre genaue Lage.
    Ohne die anderen anzusehen, fragte Doc Savage leise: »War irgend etwas am Tod meines Vaters ungewöhnlich?«
    In das unbehagliche Schweigen sagte Johnny: »Ich bin sicher, daß dein Vater ermordet wurde.«
    Doc Savage wandte den Blick langsam vom Fenster. Sein wie aus Bronze gegossenes Gesicht blieb ausdruckslos. »Wie kommst du darauf, Johnny?«
    Johnny zögerte. Sein rechtes Auge wurde schmäler, das linke blieb groß und ausdruckslos hinter dem viel dickeren Brillenglas. Er zuckte mit den Schultern.
    »Es ist nur eine Ahnung«, sagte er, »aber ich kann das Gefühl nicht loswerden, daß es zutrifft.«
    Das entsprach Johnnys Wesensart. Er hatte absolutes Vertrauen zu seinen eigenen Ahnungen, womit er fast immer auch recht behielt.
    »Die Ärzte müssen doch eine Todesursache festgestellt haben«, meinte Doc. Seine Stimme klang leise und angenehm, konnte aber auch volltönend kräftig und bezwingend hart werden.
    Renny antwortete mit seiner grollend tief klingenden Stimme. »Die Ärzte wußten nicht Bescheid. Krankheit und Todesursache waren völlig neu für sie. Dein Vater bekam plötzlich seltsame rote Flecken am Hals. Zwei Tage später war er tot.«
    »Ich habe alle möglichen chemischen Untersuchungen vorgenommen, um festzustellen, welche Bazillen oder welches Gift die roten Flecken verursacht haben«, sagte Monk und machte eine hilflose Geste mit seinen riesigen, rot behaarten Fäusten. »Ich habe nichts finden können.«
    Monks Aussehen war trügerisch. Unter seiner niedrigen Stirn schien nicht genug Platz für eine größere Gehirnmasse zu sein. Tatsächlich war er aber einer der bekanntesten Chemiker der Vereinigten Staaten, ein wahrer Zauberer mit den Reagenzgläsern.
    Doc Savage ging langsam auf den an einer Seitenwand stehenden Tresor zu. Er zog die bis über seine Schulter reichende Außentür auf. Man sah sofort, daß das Schloß der Innentür aufgesprengt worden war.
    Ein Raunen der Verwunderung ging durch den Raum.
    »Bei meiner Rückkehr fand ich den Tresor so vor«, erklärte Doc. »Vielleicht besteht da eine Verbindung zum Tod meines Vaters – vielleicht auch nicht.«
    Doc kehrte an den großen Schreibtisch zurück und setzte sich auf eine Ecke. Sein Blick gilt zur Tür des Nebenzimmers, in dem die große wissenschaftliche Bibliothek untergebracht war. Dahinter lag ein noch größeres Zimmer, ein Laboratorium mit allen möglichen Geräten für chemische und elektronische Experimente.
    Das war ungefähr das ganze Erbe, das ihm sein Vater hinterlassen hatte.
    Aber Doc Savage verfügte über ein noch weit wertvolleres Erbe: die fünf Männer, die sich auf sein Geheiß hin, hier versammelt hatten.
    »Ich nehme an, ihr wißt, warum ich euch hergerufen habe«, sagte Doc. »Wir haben schon viele Abenteuer miteinander erlebt, und wenn auch mein Vater nicht mehr am Leben ist, werden wir doch weiter für seine Ideale kämpfen: den Bedrängten und Unterdrückten helfen, die Übeltäter und Tyrannen aller Art bekämpfen.«
    Doc griff in die Tasche und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier hervor, dessen untere Hälfte verkohlt war.
    »Das habe ich in einer Ecke des Tresors gefunden«, erklärte er. »Bei der Explosion muß das Papier halb verbrannt sein. Der Dieb hat es offensichtlich übersehen. Hier, lest es.«
    Die fünf Männer traten zusammen und lasen den Rest der Botschaft in der klaren Handschrift von Docs Vater. »… wenn ich Dir auch keine große Erbschaft hinterlassen habe, so doch diese Information, die vielleicht sehr wertvoll für Dich sein kann: Vor zwanzig Jahren unternahm ich in Begleitung von Hubert Robertson eine Expedition nach Hidalgo in Mittelamerika, um Berichte nachzuprüfen, die über eine prähistorische …«
    Das war alles, was die Explosion und die Flammen von der Botschaft übriggelassen hatten.
    »Dann müssen wir uns also zunächst einmal mit Hubert Robertson in Verbindung setzen«, sagte der schnell und

Weitere Kostenlose Bücher