Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
zwei Brücken, die eine führte über einen Bach, die andere über die Gleise einer elektrischen Bahn.
    Er hatte die zweite Brücke kaum hinter sich, als einige Stablampen aufflammten und ihn blendeten. Vage erkannte er hinter den Lampen Gestalten.
    Die Gestalten hatten nichts Menschenähnliches, sie waren lange, schwarze Röhren, jede trug an der Vorderseite die Abbildung einer grünen Glocke.
    Die schwarzen Röhren wirkten gespenstisch wie aus einer anderen Welt. Sie sagten nichts, sie rührten sich auch nicht. Im Regen glänzten sie wie Lack.
    Jim Cash stand wie angefroren. Er war schon vorher blaß gewesen, jetzt wurde er kalkweiß.
    »Die Green Bells«, sagte er heiser. »Das Radio – das Läuten – es galt also uns …«
    Seine eigene Stimme half ihm, die Erstarrung zu überwinden. Seine rechte Hand zuckte in die Manteltasche, in der er eine Pistole hatte, im selben Augenblick schob sich ein weiterer schwarzer Schemen, der im Gesträuch gelauert hatte, lautlos an ihn heran und schlug zu. Jim brach zusammen.
    Die Lampen erloschen wie auf Kommando, die schwarzen Schemen griffen an. Jim Cash hatte die Pistole verloren, er hörte, wie sie über die Fahrbahn klirrte, dann waren die Schemen über ihm.
    Sein Regenmantel zerriß. Er versuchte zu schreien, aber erbrachte nur ein heiseres Ächzen heraus, es klang, als wenn zwei Felsen aneinander schaben.
    Der Kampflärm verebbte. Augenblicke gespenstischer Stille folgten. Dann bewegte sich die gesamte Gruppe zu der Brücke, die die Bahngleise überspannte, zurück.
    Die Schemen schleiften Jim Cash unter die Brücke und zu einem hohen Zaun. Sie hoben Jim über den Zaun, wieder entbrannte ein kurzer, heftiger Kampf, dann bewegten die Schemen sich auf die Schienen zu. Wieder flammte eine Stablampe auf, sie beleuchtete eine grausige Szene. Vier der schwarzen Schemen hatten mit ihren Tentakeln Jim Cash an Armen und Beinen gepackt, er bäumte sich und wehrte sich verzweifelt, aber es half ihm nichts.
    Die Stromleitung führte nicht über den Schienen entlang, sondern in einer Art Nebenschiene, die parallel zu den Gleisen verlief. Solche Nebenschienen waren in der Umgebung von New York allgemein üblich, weil die zahllosen Schalter und Abzweigungen eine Leitung über den Schienen unmöglich machten. Die Nebenschiene war durch eine hölzerne Überdachung geschützt.
    Einer der Schemen zwang Cash einen schwarzen Lappen zwischen die Zähne, um ihn am Schreien zu hindern. Sie schleiften ihn zu der Stromschiene und ließen ihn fallen, er krampfte sich zusammen, und es gelang ihm, nicht auf der Schiene zu landen.
    Die schwarzen Schatten schlugen auf ihn ein und schleuderten ihn wieder zu der Schiene. Wieder gelang es ihm, sich zu retten. Erbittert kämpfte er um sein Leben, und die hölzerne Überdachung kam ihm zustatten. Die flüchtigste Berührung des Hochspannungskabels bedeutete den Tod!
    Beim drittenmal klammerte sich Cash an die Überdachung, mit einer Hand riß er den schwarzen Fetzen aus dem Mund und schrie um Hilfe. Die Green Bells umzingelten ihn. Stumm zerrten sie ihn weg und warfen ihn mit den Füßen voran gegen die Schiene.
    Eine Stichflamme zischte hoch, Cashs Körper wurde auf und ab geschleudert, dann krampfte er sich zusammen, bis er wie ein straffer Knoten um die Schiene des Todes lag.
    Bräunlicher Rauch stieg auf und versickerte in der Nacht. Die Green Bells bewegten sich zurück zur Brücke und wurden von der Dunkelheit verschluckt.
     
     

2.
     
    Das Triplex war New Yorks neuestes, protzigstes und teuerstes Hotel. Es bot seinen Gästen jeden erdenklichen Luxus und jede Bequemlichkeit.
    Gäste, die mit dem Taxi ankamen, hatten es nicht nötig, auf der Straße auszusteigen und vor den glotzenden Augen von Krethi und Plethi den Bürgersteig zu überqueren. Für Taxis gab es eine geschlossene private Einfahrt.
    Diese Einfahrt war ein halbkreisförmiger Tunnel, der mit glitzerndem Metall und dunklem Stein dekoriert war. In diesem Tunnel stieg an diesem Abend ein einzelner Passagier aus einem Taxi.
    Der Mann war lang und dürr und erinnerte an eine Schlange.
    Sein Körper war so biegsam und beweglich, als sei ein Knochengerüst nicht vorhanden. Seine Haare waren sorgfältig gewellt und glänzten wie Email. Seine Augen waren rattenhaft. Sein Mund war lediglich ein breiter, lippenloser Schlitz. Sein Anzug war so modisch und elegant geschnitten, daß er bereits geschmacklos wirkte.
    Er bezahlte das Taxi mit einer Banknote, die er aus einem dicken Geldbündel

Weitere Kostenlose Bücher