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DS028 - Das Gold der Mayas

DS028 - Das Gold der Mayas

Titel: DS028 - Das Gold der Mayas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Die Geier schwebten fast reglos am grau verhangenen Himmel und starrten hinunter in den Canyon, in dem es halbdunkel und kühl war wie in einer Gruft. Die Wände der Schlucht ragten wie gigantische Mauern auf und waren von Felsen und verkümmerten Bäumen gesäumt, in der Mitte plätscherte ein Bach. Außer diesem Geräusch war nichts zu hören, und doch lauerte der Tod im Canyon.
    Nur die Geier sahen die Männer, die hinter den Felsen in Deckung lagen. Die Männer trugen Khaki-Kleidung und stammten von nahezu sämtlichen Völkern und Rassen; sie hatten nicht mehr miteinander gemein als die Habsucht und die modernen Waffen, mit denen sie ausgestattet waren.
    Für einen Sekundenbruchteil erschien an einem Ende des Canyons eine menschliche Gestalt, blickte sich argwöhnisch um und zog sich zurück. Die Männer hinter den Felsen erstarrten, einige von ihnen hielten den Atem an.
    »Ruhe!« zischte einer der Männer. »Rührt euch nicht, bevor ich das Kommando gebe.«
    Er trug die Uniform eines Generals und war nicht besonders groß, aber breit und muskulös wie ein Bär. Er hatte eine kupferfarbene Haut und dunkle, stechende Augen. Er sprach in einem gutturalen Spanisch, das die Söldner einigermaßen verstanden, auch wenn die wenigsten in der Lage waren, sich in dieser Sprache auszudrücken. Sie waren noch reicht lange in Hidalgo, und die Zeit hatte für Sprachstudien nicht ausgereicht.
    »Ein ausgezeichneter Hinterhalt«, sagte der Adjutant beflissen; er lag neben dem General. »Wir werden Erfolg haben!«
    »Ja, die Falle wird zuschnappen«, sagte der General zufrieden. »Aber wir müssen vorsichtig sein; die Kerle, auf die wir warten, sind keine Schlafmützen.«
    Am Ende des Canyons tauchten jetzt mehrere Männer auf. Auch sie blickten sich wachsam um, dann riß einer von ihnen den rechten Arm hoch und marschierte weiter. Hinter ihm kam eine Maultierkolonne in Sicht.
    Die Späher huschten geduckt den Canyon entlang, der Maultierzug folgte in einigem Abstand. Die Tiere waren schwer beladen, rechts und links gingen bewaffnete Männer. Auch den Abschluß bildeten Bewaffnete.
    Der General atmete tief ein, über sein Gesicht breitete sich ein zufriedenes Grinsen.
    »Na also!« flüsterte er seinem Adjutanten zu. »Gleich haben wir’s geschafft.«
    Die Männer bei der Maultierkolonne waren ungewöhnlich groß und breitschultrig. Sie waren kupferhäutig wie der General und trugen kurze Mäntel, die aus geflochtenen Lederriemen bestanden, breite dunkelblaue Gürtel und Hosen mit Schienbeinschützern, die an den Beinschutz der römischen Gladiatoren erinnerten. Nur die Späher hatten Gewehre, die übrigen waren mit Speeren, Keulen und Messern ausgerüstet.
    Als sie die Mitte des Canyons erreicht hatten, schienen sie sich ein wenig sicherer zu fühlen. Die Treiber stimmten einen heiseren, monotonen Singsang an, die Späher unterhielten sich leise.
    »Noch ein Tag«, meinte einer von ihnen, »dann sind wir in Blanco Grande.«
    »Ja«, sagte ein anderer, »wir sind dann am Ziel, und Doc Savage bekommt wieder eine Ladung Gold. Er läßt sich bei uns nicht mehr sehen, ihm genügt es, wenn wir ihm Gold schicken. Für uns interessiert er sich nicht. Er will nur das Gold.«
    »So ist es bestimmt nicht«, widersprach der andere. »Der Bronzemann ist sehr beschäftigt. Wenn er Zeit hat, wird er zu uns kommen. Wir werden ihn Wiedersehen, wir müssen aber Geduld haben.«
    Er irrte sich, denn keiner der Männer, die den Maultiertransport begleiteten, sollte Doc Savage je wiedersehen.
    Das Gold kam aus einer Mine, die Doc von seinem Vater geerbt hatte, und ermöglichte ihm sein abenteuerliches Dasein. Aber der General, der hinter einem der Felsen lauerte, war entschlossen, den Transport abzufangen. Ein Wort von ihm genügte, eine Kettenreaktion auszulösen, die viele Menschen das Leben kosten und bis nach New York reichen sollte, wo Doc Savage sein Hauptquartier hatte – eine Kettenreaktion, die an Docs Geistesgaben und an die seiner fünf Freunde die höchsten Anforderungen stellte.
    Der General sprach das Wort aus.
    »Feuer!« kommandierte er.
    Im selben Augenblick wurde die Stille im Canyon von einem Stakkato aus Gewehr- und Pistolenschüssen zerrissen. Die Männer in den Khakiuniformen kamen hinter den Felsen hervor, ein Kugelhagel prasselte auf die Begleiter des Maultiertrecks nieder. Die Späher brachten eben noch die Gewehre hoch, dann wurden sie von den Salven buchstäblich in Stücke geschnitten, die Treiber warfen sich

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