DS029 - Die Auferstehung

Titel: DS029 - Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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raffinierter krimineller Pläneschmieder begab sich der General schnurstracks in die Kanzlei von Proudman Shaster.
    Proudman Shaster begrüßte seinen Besucher mit einem leisen Lächeln und einem ausgetrockneten Händedruck, ging dann hinter seinen riesigen Schreibtisch und setzte sich. Das Ergebnis war, daß er beinahe dahinter verschwand. Nur sein Melonenkopf war über der Riesenplatte noch zu sehen.
    Aber Proudman Shasters Kopf war ja auch das einzige, worauf es ankam. Damit hatte er schon die tollsten kriminellen Einfälle ausgebrütet.
    »Ein wundervoller Tag«, sagte er. »Wirklich wundervoll.«
    Für Proudman Shaster, einen bekannten New Yorker Anwalt, war immer alles »wundervoll«. Es war sein Lieblingswort.
    »
Si, si, señor
«, sagte der General und machte nun auf Spanisch. »Hören Sie, ich habe einen Gedanken. Einen
muchobueno
-Gedanken.«
    Proudman Shaster hatte seine dürren Hände auf der Schreibtischplatte gefaltet und gab durch nichts zu erkennen, daß er Ino gehört hatte.
    »Ich möchte, daß Sie sofort meine Männer hier in New York versammeln«, sagte General Ino. »Alle meine
hombres
– verstanden?«
    »Sicher, das läßt sich machen«, sagte Proudman Shaster und zündete sich eine Zigarette an. Er war Inos Sprachrohr, hielt für ihn Augen und Ohren offen und dachte manchmal auch für ihn, wenn es die Situation erforderte. Sicher konnte er Inos Männer zusammentrommeln. »Aber warum gleich alle?« fragte er. »Wen wollen Sie denn diesmal abservieren?«
    »Doc Savage«, sagte General Ino.
    Proudman Shaster fuhr in seinem Sessel heftig zusammen, schloß die Augen und ließ seine Zigarette fallen.
    General Ino war amüsiert über die Reaktion, die diese Ankündigung bei seinem »Leutnant« auslöste, der längst nicht sein wertvollster oder wichtigster Mitarbeiter war. »Ich wußte, daß Sie das einigermaßen überraschen würde«, sagte er.
    Proudman Shaster machte Mundbewegungen wie ein Fisch auf dem Trockenen. »Wasser!« hauchte er. »Und eine Pille aus der Schachtel auf dem Wasserkühler!«
    Ungerührt ging General Ino hinüber, holte beides und verabreichte Shaster seine Medizin.
    »Wußten Sie nicht, daß ich ein schwaches Herz habe?« japste Proudman Shaster, als er wieder zu Atem gekommen war.
    »Ich konnte doch nicht ahnen, daß die bloße Erwähnung eines Namens Sie gleich umbringt«, erklärte Ino.
    Shaster stand schwankend auf, nahm eine weitere Herzpille und spülte sie mit einem Schluck aus einer braunen Flasche mit schwarzem Etikett hinunter. »Sagen Sie, wissen Sie denn nicht, was für ein gemeingefährlicher Kerl dieser Doc Savage ist?«
    »Es ist nicht meine Art, mich auf irgend etwas einzulassen, ohne mich vorher eingehend zu informieren«, entgegnete General Ino. »Das meiste, was über diesen Doc Savage erzählt wird, ist bloßes Gerede. Eine Schneeballawine, sonst nichts.«
    »Aber er ist eine Art Supermann, der schon von Jugend an von seinem Vater dazu erzogen wurde, den sogenannten Bedrängten zu helfen und sich überall einzumischen, wo unsereins mal ein bißchen abkochen will«, entgegnete Shaster heftig. »Und er ist nicht nur ein riesiger Kerl, sondern auch ein Allroundwissenschaftler.«
    »Alles Gerede«, sagte General Ino.
    »Er kommt selbst den raffiniertesten Tricks auf die Spur, und jeder Gauner, ob groß oder klein, schlägt, wenn er von Doc Savage hört, ein Kreuz und fleht, daß ihm der Bronzemann – so wird Savage manchmal genannt – nicht auf die Schliche komme.«
    »Ein Schneeball wächst sich, wenn er irgendwo hoch am Berg angestoßen wird, unversehens zur Lawine aus. Ein solcher Schneeball ist dieses Doc-Savage-Gerede.«
    »Allein ist er schon schlimm genug, die reinste Pest«, stöhnte Proudman Shaster, »aber er hat auch noch fünf Helfer. Einer davon ist Rechtsanwalt und heißt Brigadegeneral Theodore Marley Brooks, den seine Freunde Ham nennen. Dieser Ham ist der gerissenste Fuchs, den ich jemals erlebt habe. Seinerzeit hätte er mich fast um meine Anwaltslizenz gebracht. Und die anderen Helfer dieses Savage sind auf ihren jeweiligen Fachgebieten ebensolche Kanonen. Nein, ich würde eher einen Strick nehmen und mich aufhängen, als daß ich mich jemals mit diesem Doc Savage und seinen Helfern anlegte.«
    General Ino zog ganz ruhig einen Revolver aus der Jackettasche und legte ihn auf den Schreibtisch. »Sie können sich auch eine Kugel in den Kopf jagen, oder ...« Er drückte auf einen seiner Manschettenknöpfe, und eine schwarze Kapsel rollte auf