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Du hast mich wach gekuesst

Du hast mich wach gekuesst

Titel: Du hast mich wach gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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dass verschrobene
    Wissenschaftler ein interessantes Leben führen?"
    "Aha, wir wollen also verallgemeinern. Dann reden wir doch mal über Geschäftsmagnaten, die rauben und die Wirtschaft plündern."
    Stone grinste. Cathy besaß Temperament, und er genoss es von Zeit zu Zeit, es in Wallung zu bringen. Sie ging ihm stets auf den Leim. "Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie geraubt oder geplündert."
    "Das bezweifle ich nicht. Ich will damit nur sagen, dass Verallgemeinerungen unmöglich sind."
    "Wie die Behauptung, dass alle Blondinen dumm sind?"
    "Genau."
    Er schloss die Augen und fragte sich, wie sie aussehen mochte. "Du bist eine Blondine und trotzdem nicht dumm."
    "Ich halte das nicht für ein Kompliment und bedanke mich deshalb auch nicht."
    Er lachte leise. "In Ordnung. Du hast gewonnen. Wir lesen die Biographie. Aber ich rate dir, dass sie interessant ist."
    "Sie wird dir gefallen", versprach Gathy. "Ich gehe in den Buchladen und ..."
    Ein plötzliches Schrillen unterbrach ihren Satz.
    Stone umklammerte den Hörer. "Cathy, was ist das für ein Geräusch?"
    "Ich weiß es nicht." Ihre Stimme war über den Lärm hinweg kaum zu verstehen. "Ich glaube, es ist der Feueralarm. Bleib dran."
    Ein Klicken ertönte, gefolgt von Stille. Er rief sich in Erinnerung, dass sie sich im siebten Stock eines geschlossenen Gebäudes befand und ein Wachmann im Dienst war. Sie war in Sicherheit. Dennoch spürte er Unbehagen.
    Kaum eine Minute später kehrte sie ans Telefon zurück. "Ich weiß nicht genau, was es ist", verkündete sie besorgt. Im Hintergrund ertönte immer noch das Heulen. "Ich konnte den Wachmann telefonisch nicht erreichen. Aber der Schalttafel nach zu urteilen, sind die Rauchmelder ausgelöst worden."
    "Hast du 911 angerufen?"
    "Nein. Wahrscheinlich ist es nichts weiter."
    "Ruf sofort an. Lass die Feuerwehr lieber wegen falschen Alarms kommen, als dass etwas passiert und sie nicht rechtzeitig eintrifft. Ich bleibe solange dran."
    "Ich glaube nicht..."
    "Cathy, tu es!"
    "Okay. Eine Sekunde."
    Diesmal dauerte es länger, bis sie wieder an die Strippe kam.
    Ihre Stimme klang schrill vor Panik. "Stone, im Korridor ist Rauch. Ich habe nachgesehen, bevor ich die Feuerwehr gerufen habe. Er kommt aus dem Fahrstuhl. Ich weiß nicht, was ich tun soll."
    Er fluchte leise. "Wie weit ist es bis zur Feuerleiter?"
    "Sie ist am anderen Ende des Flurs, aber sie ist verschlossen.
    Ich habe keinen Schlüssel."
    "Wie bitte? Sie müsste doch ständig zugänglich sein."
    "Ja, aber in den letzten Monaten haben einige Einbrüche stattgefunden, und seitdem wird sie nachts verschlossen. Der Wachmann kommt mehrmals in der Nacht vorbei und sieht nach mir. Bisher hat es nie ein Problem gegeben."
    "Es wird alles gut", versicherte er ihr mit einer Überzeugung, die er nicht verspürte. "Die Feuerwehr kommt bestimmt gleich."
    "Stone, ich habe Angst."
    Er beugte sich vor, so als könnte er sich ihr dadurch körperlich nähern. "Ich weiß, aber ich bin ja bei dir. Ich bleibe da, bis du in Sicherheit bist."
    "Danke. Ich weiß ja, dass es albern ist, aber ..." Sie rang nach Atem. "O Gott, ich rieche Rauch. Er kommt unter der Tür durch.
    Es riecht komisch. Ich muss hier raus."
    Angst schnürte ihm die Kehle zu. Angst um sie und Verzweiflung, weil er nichts tun konnte. "Cathy, hast du der Feuerwehr gesagt, wo du bist?"
    "Ja."
    "Dann werden sie dich holen."
    "Vielleicht sollte ich in den Flur gehen. O Stone, der Rauch wird immer dichter."
    "Bleib ruhig. Ruf noch mal die Feuerwehr an. Sag ihnen, dass du eingeschlossen bist. Ich warte."
    "Okay."
    Eine scheinbare Ewigkeit lang herrschte Stille in der Leitung.
    Dann verkündete sie mit tränenerstickter Stimme: "Sie ist unterwegs, aber es dauert eine Weile, bis sie hier ist, und das Feuer hat sich ausgebreitet. Ich habe solche Angst, Stone."
    "Ich weiß, Honey. Aber ich bin ja bei dir."
    "Sie haben gesagt... dass ich mir ein nasses Handtuch um den Kopf wickeln soll."
    "Dann tu das. Ich warte auf dich."
    "Okay."
    Er hörte das Headset auf den Tisch klappern. Nie zuvor hatte er sich so hilflos gefühlt. Er schüttelte den Kopf. Das stimmte nicht. Genauso hilflos hatte er sich vor etwa drei Jahren gefühlt.
    Auch damals hatte er nichts tun können, und deshalb war Evelyn gestorben.
    Stone verdrängte diese Gedanken und konzentrierte sich auf Cathy. Er lauschte und hörte schließlich ihre raschen Schritte.
    "Ich sehe Flammen!", schrie sie. "Was soll ich jetzt tun? Ich weiß nicht..."
    Eine laute Explosion

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