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Du hast mich wach gekuesst

Du hast mich wach gekuesst

Titel: Du hast mich wach gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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waren geschlossen.
    Sie war nicht die Frau, die er sich vorgestellt hatte, und entsprach auch nicht ihrer eigenen Beschreibung. Er trat ein wenig näher, so dass er das Armband lesen konnte. Der Name stimmte überein. Es war Cathy.
    Voller Verwirrung zog er einen Stuhl an das Bett und setzte sich. Er streichelte ihre Hand. Ihre Haut war zart. Er nahm ihre Finger und drückte. Sie erwiderte den Druck.
    Sofort verspürte Stone ein Prickeln. Elektrizität schien von ihrem Körper in seinen zu fließen. Er wusste nicht, was es bedeuten sollte, und schrieb es all der Aufregung zu. Er war erschöpft, nichts weiter. Er hielt weiterhin ihre Hand und streichelte sie mit dem Daumen. Sie war zart und glatt - und genauso blass wie ihr Gesicht. Ihren Erzählungen nach hatte sie einen Großteil des Frühlings an wannen Urlaubsorten verbracht und sich im Bikini gesonnt. Doch ihre Haut wies keinerlei Bräune auf.
    Erneut musterte er ihre unscheinbaren Züge und ihr Haar.
    Dann senkte er den Blick. Die Bettdecke verhüllte die Details ihres Körpers, aber er bekam einen allgemeinen Eindruck von ihrer Gestalt. Sie war rundlich. Nicht unansehnlich, aber er bezweifelte, dass sie Bikinis und kurze Röcke trug, wie sie erzählt hatte.
    "Ach, Cathy", murmelte er. "Sooft ich daran gedacht habe, dir zu begegnen, habe ich es mir nie so vorgestellt." Er streichelte erneut ihre Hand. "Ich bin froh, dass du nicht ernsthaft verletzt bist. Ich verstehe, dass du einen Schock erlitten hast und Ruhe brauchst, aber du musst bald aufwachen. Ich muss wissen, dass es dir wirklich gut geht. Also tu es für mich, ja?"
    Einen Moment lang schien es, als würde sie sich regen. Doch sie schlug die Augen nicht auf.
    "Mr. Ward?"
    Er blickte auf und sah die Schwester in der Tür stehen. "Ja?"
    "Ich muss Sie bitten, in zwei Minuten zu gehen."
    Er nickte und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Cathy. "Ich muss gehen, damit du dich ausruhen kannst. Ich komme morgen wieder. Es wäre großartig, wenn du dann wach wärst." Eigentlich wusste er nicht, wie er die Situation dann handhaben sollte, aber über diese Brücke wollte er gehen, wenn es soweit war.
    Er ließ ihre Hand los, stand auf und ging zum Kleiderschrank.
    Eine abgewetzte Jeans und ein großes, verwaschenes T-Shirt hingen darin, und auf einem Bord lag eine Handtasche mit Rauchflecken auf der billigen Lederimitation. 
    Er öffnete sie, nahm Cathys Brieftasche heraus und notierte sich die Adresse in ihrem Führerschein. Dann ging er den übrigen Inhalt durch. Sie besaß eine Kreditkarte und vierzehn Dollar in bar. Er legte die Tasche zurück und trat erneut an das Bett.
    "Wir sehen uns bald", versprach er. Dann beugte er sich vor und küsste sie auf die Wange. Sie rührte sich nicht.
    Auf dem Weg hinaus teilte er der Schwester mit, dass Cathy in ein Privatzimmer verlegt werden sollte und er die Differenz zahlen würde.
    Zwanzig Minuten später erreichte er das beschauliche North Hollywood. Die Namengebung war irreführend, denn eine Hügelkette trennte diese Stadt von dem Touristen-und Filmmekka Hollywood. Nach einigem Suchen fand er schließlich die Straße, in der Cathy wohnte.
    Er parkte vor dem kleinen, dunklen Haus. Es war in den fünfziger Jahren erbaut worden, wie die meisten anderen Häuser in diesem Viertel. Davor standen große Bäume und alte Autos.
    Es war nichts daran auszusetzen - außer dass sie behauptet hatte, in einer modernen, schicken Eigentumswohnung zu residieren.
    "Cathy Eldridge, du bist eine Schwindlerin", murmelte er.
    Warum hat sie mich belogen? fragte er sich, und er fand sogleich eine mögliche Erklärung. Seine Firma, Ward International, war sehr bekannt. Cathy glaubte sicherlich, dass er ein extravagantes Leben führte und sie ein aufregendes Dasein erfinden musste, um seine Aufmerksamkeit fesseln zu können.
    Genau wie Evelyn.
    Er schloss die Augen und verdrängte die Erinnerung. Er wollte nicht an sie denken. Nicht in dieser Nacht.
    Er starrte auf das kleine Haus und schüttelte den Kopf. Waren Cathys Freunde real? Ihre Reisen? Ihr Hund? Hatte sie denn nicht gemerkt, dass es nicht Äußerlichkeiten waren, die ihn an ihr reizten? Es war vielmehr der Klang ihrer Stimme, ihr Lachen, ihr scharfer Verstand und ihre geistreiche Art.
    Er hätte ihr zürnen sollen. Doch er tat es nicht. Trotz ihrer Märchen war sie Cathy. Er mochte sie immer noch, und wenn sie aus seiner Welt verschwunden wäre, hätte er sie sehr vermisst.
    Stone beobachtete, wie die ersten Sonnenstrahlen über

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