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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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    Ich liebe Schuhe.
    Ich meine, ich liebe sie wirklich und wahrhaftig. Falls meine winzige Einzimmerwohnung je abbrennen sollte, wäre mein Lieblingspaar silberfarbener Riemchensandalen das Einzige, für das ich mich noch einmal in die Flammen stürzen würde. Gut, ich bin Single, lebe allein, und Topfpflanzen überleben bei mir nicht lang, ganz zu schweigen von einem Haustier. Trotzdem – es ist fast schon eine Besessenheit.
    Deshalb war es wohl verständlich, dass ich kreischte und quietschte und herumhüpfte wie eine Sechsjährige unter Ritalin-Entzug, als ein kurzer Moment von Internetruhm dazu führte, dass mich eine trendige Boutique in Beverly Hills darum bat, eine eigene Kollektion für sie zu entwerfen.
    Und das, obwohl der größte Erfolg, den ich in meiner illustren Karriere als Schuhdesignerin vorzuweisen hatte, die Sponge-Bob-Pantoffeln waren, die ich für Tot Trots, einen Kinderschuhhersteller, entworfen hatte, und die in der letzten Saison der Verkaufshit bei Payless gewesen waren. (War das etwas, womit ich angeben konnte oder sollte ich es tunlichst in meinem Lebenslauf unterschlagen? Das hatte ich noch nicht entschieden.)
    Aber es kam sogar noch besser: Das erste originale Maddie-Springer-Modell kaufte nämlich eine aufstrebende junge Schauspielerin, die sie zufälligerweise gerade trug, als sie vor dem Twilight Club am Sunset Boulevard wegen Drogenbesitzes verhaftet wurde. Plötzlich wurde in Entertainment Weekly , Access Hollywood und sogar auf CNN von meinen Schuhen berichtet, und ich bekam Anrufe von den hipsten Boutiquen in L. A. und Orange County, die alle meine Kollektion – die ich passenderweise »High Heel Verführung« getauft hatte – einkaufen wollten.
    Und dann geschah das Unglaubliche. (Oh ja, es wird noch besser.) Das Erstaunlichste und Beste, das mir je widerfahren ist, seit DSW sich entschlossen hat, Prada ins Programm zu nehmen. Jean Luc Le Croix, der angesagteste europäische Modemacher, bat mich – ja, mich! – meine Modelle in seiner Show auf der Fashion Week in Paris zu präsentieren.
    Paris!
    Ich war im siebten Himmel.
    Selbstverständlich erlitt ich darauf zuerst einen leichten Herzanfall und wiederholte dann meine Imitation einer sechsjährigen Ritalin-Abhängigen.
    Nicht so selbstverständlich war dagegen die Reaktion meines Freundes auf die Nachricht des Jahrhunderts.
    »Wohin willst du?«, fragte Ramirez.
    »Paris«, seufzte ich und sah schon den Eiffelturm vor mir.
    Ramirez rollte sich im Bett herum, um mich mit zusammengezogenen Brauen anzusehen. »Warum willst du nach Paris?«
    »Soll das ein Witz sein?« Ich setzte mich auf und zog das Laken über mich. Obwohl wir nun schon seit über einem Jahr zusammen waren – mal mehr, mal weniger – , war ich immer noch manchmal befangen. Vermutlich weil ich nie so recht wusste, was er dachte, wenn er mich mit seinen Schlafzimmeraugen ansah.
    Jack Ramirez arbeitete bei der Mordkommission und hatte eine sehr große Pistole, ein sehr großes Selbstbewusstsein und einen sehr großen … Nun, sagen wir einfach, dass es gewisser Teile seiner Anatomie ebenfalls nicht an Größe mangelte. Er war hochgewachsen, kompakt gebaut, durchtrainiert und sehnig, hatte schwarzes Haar, dunkelbraune Augen und eine gefährliche, starke Ausstrahlung, die Männer argwöhnisch und Frauen hochgradig nervös werden ließ. Quer über seine linke Augenbraue verlief eine weiße Narbe, und auf seinen Bizeps war ein Panther tätowiert, dessen geschmeidiger, kräftiger Rücken sich jetzt mit dem Spiel seiner Muskeln bewegte, als er den Kopf in die Hand stützte und auf meine Antwort wartete.
    »Warum sollte ich nicht nach Paris wollen? Das ist die Welthauptstadt der Mode! Die Heimat der Haute Couture. Chanel. Dior. Der Eiffelturm!«
    »Wo wirst du wohnen?«
    »Jean Luc hat für alle, die bei der Show mitmachen, Zimmer besorgt. Wir wohnen im Plaza Ath é née. Das ist bereits alles geregelt.«
    »Sprichst du überhaupt Französisch?«
    Ich winkte ab. »Ich weiß, wie man nach der Toilette fragt, und ›Was kosten diese Schuhe?‹ kann ich auch sagen. Das reicht.«
    »Ich habe gehört, dass die Franzosen ziemlich unhöflich zu amerikanischen Touristen sind.«
    Ich sah ihn mit festem Blick an. »Glaub mir, man darf ruhig ein wenig unhöflich zu mir sein, wenn ich dafür auf die Fashion Week komme.«
    »Hmpf«, grunzte Ramirez und verlagerte sein Gewicht, wobei das Laken von seiner nackten Brust glitt und ein Sixpack zum Vorschein kam, das Budweiser

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