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Du + Ich: Wir Zwei, 1

Du + Ich: Wir Zwei, 1

Titel: Du + Ich: Wir Zwei, 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma M. Green
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in der Zwischenzeit einen Laufpass von Omar bekommen, Niels hat sich mal wieder über beide Ohren in einen treulosen Typen verliebt, Clémentine hat sich einen neuen Haarschnitt verpassen lassen, Clooney hat bei mir wieder neue deplatzierte Anmachversuche gestartet, meine Arbeitskollegin Sophie ist ganz in der Nähe von mir eingezogen. Das Leben geht weiter, mit oder – vor allem – ohne ihn. Tief versunken in meinen Unterlagen habe ich immer noch die Zügel in der Hand. Mein Berufsleben kommt an erster Stelle. Das versuche ich mir jedenfalls einzureden. So sehr, dass ich allmählich anfange, übereifrig zu sein. Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, alle, denen nichts entgeht, möchte ich übrigens darauf aufmerksam machen, dass ich Überstunden mache.
    Ich sage ihnen, dass sie zu viele Zigarettenpausen einlegen?!

    Es führt kein Weg daran vorbei, beim Vertragsschluss mit dem Partnerunternehmen Short Films, eine Produktionsfirma für Kurzfilme, anwesend sein zu müssen. Ich habe vor, mich kurz blicken zu lassen, ein paar Hände zu schütteln, zu lächeln, etwas zu trinken und mich dann unauffällig zurückzuziehen. Als stellvertretende Direktorin muss ich das tun. Schließlich gehe ich auf die 31 zu. Ein kirschrotes Cocktailkleid, meine schwarzen Louboutins, meine ultraglatte Föhnfrisur, und die Sache ist geritzt. Ich komme im Aero-Club, der nur ein paar Meter vom Place Charles-de-Gaulle entfernt ist, mit etwa einer halben Stunde Verspätung an und muss feststellen, dass die Eventfirma ganze Arbeit geleistet hat. Vermerk für später: Sich bei Marc Dinter und seinem Team bedanken. Der Club ist riesig, die Dekoration edel, die Leistungen hochwertig und der Service einwandfrei. Trotzdem habe ich keine Zeit, das alles zu bewundern: Sophie und Clarence kommen bereits auf mich zu und drücken mir ein Glas Champagner in die Hand, was ich nicht ablehne.
    „Wow! Fräulein stellvertretende Direktorin, so sieht man dich nicht alle Tage!“, sagt die spritzige Blondine erfreut.
    „Ich weiß, wie man Spaß hat. Mach dir um mich keine Sorgen, Frau Produktionsleiterin!“, antworte ich ihr und trinke einen Schluck von dem feinperligen Jahrgangschampagner.
    Champagner + leerer Magen: gefährliche Mischung …
    „Lokalrunde!“, grölt Clarence, bevor er mir ein zweites Glas reicht.
    Ich schaue mich im Raum um, um zu sehen, ob uns jemand beobachtet. Die Nummer zwei des Tochterunternehmens, die sich hier einen Rausch antrinkt … Das ist eine schlechte Idee, eine sehr schlechte.
    „Was heckt ihr beide denn aus? Wollt ihr, dass ich mich lächerlich mache, ist es das?“
    „Nein, wir wollen, dass du dich entspannst“, korrigiert mich Sophie und erhebt ihr Glas trockenen Martini.
    „Was höre ich da? Ihr amüsiert euch ohne mich?!“, ruft Wilson und stößt zu unserem kleinen Kreis hinzu.
    Clooney kommt, wie immer, völlig ungelegen. Die Stimmung ist gedrückt. Sophie und Clarence werfen mir verzweifelte Blicke zu. Wilsons Anwesenheit sorgt dafür, dass sie sich unwohl fühlen – welche Überraschung! – und etwas sagt mir, dass sie auf mich zählen, damit wir ihn wieder loswerden.
    Heikle Mission. Der Typ ist eine richtige Klette!
    „Joseph, ich glaube, Marc hat Sie vorhin gesucht …“
    „Dinter? Der kann warten, im Gegensatz zu dem, was ich hier vor meinen Augen habe“, erwidert er und schielt dabei skrupellos zu mir herüber.
    „Kann ich Ihnen helfen?!“, frage ich eiskalt.
    „Entschuldigen Sie, aber Sie sehen heute hinreißend aus, Alma. Dieses Kleid macht Ihrer Traumfigur alle Ehre!“, antwortet mein Vorgesetzter und ignoriert dabei den bestürzten Gesichtsausdruck meiner Kollegen. Und meinen, rot vor Wut und Bestürzung.
    Ich werde noch wahnsinnig … Dir werde ich das Handbuch zum Fressen geben, wie man sich in einem Unternehmen zu verhalten hat!
    Zum Glück muss Wilson neue Gäste begrüßen und macht sich schnell aus dem Staub, um seine Show ein paar Meter weiter abzuziehen.
    „So ein Schwein!“, murmelt Sophie und wirft mir einen mitleidsvollen Blick zu.
    „Schlimmer noch. Er ist ein Raubtier!“, erwidert Clarence.
    „Selbst wenn er der letzte Mann auf der Welt wäre, hätte er keine Chance bei mir“, verzieht die Blondine angewidert ihr Gesicht.
    „Du erlaubst?“, frage ich sie und nehme ihr Glas, um es in einem Zug hinunterzukippen. „Tut mir leid, das habe ich jetzt einfach gebraucht …“
    „Du hast eine dieser Talfahrten“, bricht Clarence in schallendes Gelächter aus.
    „Alma, du

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