Du + Ich = Wir Zwei, 1
einen intensiven, herausfordernden Blick zu. Mein Herz ist in heller Aufregung, aber ich bewege mich nicht. Ich bete, dass der Eindringling wieder seiner Wege geht und dass uns niemand mehr stören wird. Falsch gedacht. Der- oder diejenige klingelt noch einmal. Einmal, zweimal, fünfmal. Anscheinend ist es dringend. Ich drücke meinem wiedergefundenen Geliebten einen leichten Kuss auf den Mund, springe auf, hebe meinen Bademantel, der am Boden lag, wieder auf, ziehe ihn in aller Eile an und gehe zur Tür. Ich habe den Türknauf bereits in der Hand, als ich eine Pause mache. Ich atme ein, atme aus, um wieder Haltung annehmen zu können. Ich öffne die Tür und vor mir steht ein Lieferant. Der Mann hat es eilig. Er überreicht mir einen Strauß roter Rosen, wünscht mir noch einen schönen Tag und macht sich wieder sang- und klanglos aus dem Staub.
Rosen?! Genau zum richtigen Zeitpunkt …
Keine Karte, keine Unterschrift … Mysteriös …
„Wer hat die dir geschickt?“, fragt Vadim unverblümt, während ich mich mit den Blumen in der Hand zu ihm umdrehe.
„Ich weiß es nicht“, antworte ich ganz ehrlich und gehe an ihn heran. „Lass uns dadurch nicht die Fassung verlieren …“
Mein letzter Satz sollte ihn zum Lachen bringen. Keine Chance. Er starrt mich mit seinem stählernen Blick an. Er wirkt sichtlich unzufrieden.
„Ich finde das nicht lustig, Alma. Ich teile nicht. Nun ja, dich jedenfalls nicht.“
„Das trifft sich gut. Ich gebe mich nämlich nicht mehreren Männern gleichzeitig hin, nicht, wenn mich nur einer interessiert. Ich will nur dich.“
„Wenn du mich anlügst, werde ich es irgendwann herausfinden …“
„Vertrau mir, Vadim!“
„Ich habe dir vor 12 Jahren vertraut. Und ich habe dafür einen sehr hohen Preis bezahlt …“
„Wie oft willst du mich noch daran erinnern? Ich pfeife auf diese Rosen, ich kümmere mich einen Dreck um die Person, die sie mir geschickt hat!“, schreie ich und werfe sie auf den Boden. „Dich will ich, und nur dich!“
Ich bin wie besessen, magnetisiert. Alles erinnert mich an ihn … Sein Blick, sein Parfum, seine ungeheure Aura. Ich habe furchtbare Angst vor dem, was ich empfinde. Ich weiß nicht, ob ich genau auf eine Mauer zugehe, aber dieser Mann ist eine Maschine, die entwickelt wurde, um meine Hemmungen fallen zu lassen, um mich vom rechten Weg abzubringen. Ich fahre auf einem hindernisreichen Weg, aber ich kann nicht bremsen. Also versuche ich es weiter, obwohl ich weiterfahre. Mit einer schnellen Geste, lasse ich meinen Bademantel auf den Boden fallen. Ich befreie mich von ihm und nähere mich Vadim wieder. Ohne ihn um seine Meinung zu fragen, ziehe ich ihm seinen Pullover über den Kopf. Er wirkt erstaunt darüber, dass ich die Initiative ergreife, aber er gehorcht. Wahrscheinlich ist er neugierig auf das, was noch kommen wird. Ich stürze mich auf ihn, ohne es mir zweimal zu überlegen …
„Du und ich, hier. Wir denken nur an jetzt und vergessen all den Rest, die Vergangenheit, die Zukunft“, schlage ich vor und verliere mich in seinen grauen Augen.
Kaum habe ich meinen Satz zu Ende gesprochen, da packt mich Vadim, hebt mich hoch und setzt mich wieder auf den großen Tisch. Sein Blick ist finster geworden, sein Atem lauter, seine Bewegungen ruckartiger. Ich beuge mich nach vorn, damit er mich wieder küsst, aber es scheint so, als ob er beschlossen habe, mich schmachten zu lassen. Ohne mich aus den Augen zu lassen, zieht er seine Schuhe und Socken aus, öffnet seine Jeans und zieht sie ebenfalls aus. Dann stellt er sich wieder vor mich hin, diesmal zwischen meine Schenkel. Diese aufreizende Position ruft so viele Erinnerungen in mir wach. Dieses Bild von uns bringt mich völlig durcheinander und entfacht in meinem Inneren ein Flammenmeer.
Ich versuche, ihm zuvorzukommen und streichle sein Gesicht, seinen Oberkörper, seinen Bauch und wandere dann schließlich weiter nach unten, um auch sein erigiertes Glied zu streicheln, das jetzt schon beeindruckend ist. Seine linke Hand stoppt mich behutsam, als ich mich dem Gummizug seiner Boxershorts nähere. Anstatt mich weitermachen zu lassen, packt er mich an den Schenkeln und schiebt mich so auf den Tisch, dass ich mich darauf hinlegen kann. Alles geht so schnell, dass ich nicht folgen kann. Er beugt sich über mich, hält meinen Kopf zwischen seinen Armen fest und starrt mich ein paar Sekunden lang an. Ein bewegendes Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab. Dann küsst er mich
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