Du + Ich - Wir Zwei, 4
Moment nichts weiter sagen kann, aber hinter denen unsere amerikanische Tochtergesellschaft schon seit fast einem Jahr her ist.“
Wir sind geschockt, überrumpelt. Wir hängen an seinen Lippen. Ich verschlinge ihn mit meinen Augen, bin von seinem Charisma wie elektrisiert. Mr. King spricht klar und deutlich. Er will uns unbedingt klarmachen, wie sehr es eilt. Sein Ton ist fest und entschlossen, seine Augen funkeln kampfeslustig. Er ist wild entschlossen, Skylights Voranschreiten zu stoppen und den multinationalen Konzern, den er gegründet hat, zu verteidigen. Und King Productions zu retten.
„Sie haben bis 18 Uhr Zeit, Ihre Sachen zu erledigen“, sagt er und sieht dabei jeden von uns an. „Suchen Sie sich jemanden, der Sie in der Zwischenzeit vertreten wird, weisen Sie ihn an und fahren Sie dann nach Hause, um zu packen! Ich weiß nicht, wie lange wir in den USA sein werden. Wahrscheinlich vier bis sieben Tage.“
„Vadim, du hast May Sim vergessen“, erwidert meine Vorgesetzte in ihrer Muttersprache schnell. „Wir müssen sie ersetzen und sofort jemanden für die Hauptrolle in
French Kiss
finden! Das kann keine vier bis sieben Tage mehr warten!“
„Ich vergesse nichts, Kate …“, antwortet er wütend und gibt ihr zu verstehen, dass sie sich ihre Worte besser überlegen sollte. „Du musst einfach nur ein neues Casting dort drüben organisieren. Außer dir ist das zu kompliziert? L.A. hat ja keine jungen Schauspielerinnen in Hülle und Fülle, die alles dafür tun würden, um diese Rolle zu ergattern …“
Die Ironie in seinem letzten Satz hat jeder mitbekommen. Und auch das wütende und rote Gesicht von Mrs. Monroe. Ich juble innerlich. Und ich bin nicht die Einzige.
Eine zweite Runde, please!
Welcome to Hollywood!
Seit unserer Ankunft auf kalifornischem Boden hatten meine Kollegen und ich keine freie Minute mehr für uns. Wir waren kaum aus dem Jet ausgestiegen, als wir uns auch schon in den – unglaublichen – Räumlichkeiten des Mutterkonzerns im noblen West Hollywood befinden. Nach drei Tagen voller aufreibender Meetings mit den Führungskräften des amerikanischen Konzerns, das heißt circa 40 Stunden voller Berechnungen, Planungen und Ausarbeitung von Angriffsplänen, wird unserem kleinen französischen Team schließlich bewusst, wie ernst die Lage wirklich ist. Und wie groß die Aufgabe ist, die auf uns wartet. Skylight Pictures ist nämlich ein großer Gegner für uns, der fast unbesiegbar ist. Aber eben nur fast.
Währenddessen versuchen wir, trotz der verschiedenen Verpflichtungen ein geschlossenes Team zu sein. Vadim ist bei allen Meetings mit dabei, aber hat zu viel zu tun, um mit uns darüber hinaus mehr Zeit zu verbringen. Kate ist oft nicht da. Das Casting beansprucht sie sehr. Sophie, Clarence und ich sind nun verantwortlich dafür, das Tochterunternehmen France bei den Debatten zu vertreten. Im Gegensatz zu meinen beiden Kollegen kenne ich bereits die meisten unserer Gesprächspartner. Bei meinem letzten Aufenthalt in L.A. hat mich Vadim seinem ganzen Team vorgestellt. Deshalb kann ich jetzt mit einer größeren Gelassenheit interagieren und Strategien vorschlagen, ohne mich beeindrucken zu lassen. Die offenen Arme und das Lächeln, das ich bekomme, zeigen mir, dass sie mir vertrauen und dass ich nicht nur akzeptiert werde, sondern dass man mir auch zuhört.
French power!
Inmitten des Getöses und des heftigen Treibens während der Meetings ertappe ich meinen Geliebten mehrmals dabei, wie er mich beobachtet. Seine Augen spiegeln Stolz wider. Aber auch Sehnsucht, da er mich von oben bis unten mustert, wenn ich aufstehe, um etwas zu sagen.
Hm … Das macht es schwierig, sich zu konzentrieren …
Jeden Abend esse ich alleine mit Sophie und Clarence und verschlinge Sushi,
Ribs
oder Tacos, während die Zeit vergeht. Danach geht jeder von uns in seine „Junior Suite“ im
Sunset Marquis
, einem modernen Luxushotel, das sich in der Nähe der Büroräume befindet.
„Gehst du noch mit in die
Bar Centro
, Alma? Wir ziehen uns nur noch schnell um und dann machen wir uns auf den Weg, hm?“, schlägt mir Clarence vor, während wir am Swimmingpool des Nobelhotels vorbeigehen.
„Die Bar ist anscheinend
the place to be
und dort werden Cocktails serviert, die einen umhauen!“, sagt Sophie.
„Nicht wortwörtlich, hoffentlich …“, erwidere ich scherzhaft und suche nach einer Ausrede. „Geht ohne mich dorthin. Ich bin schon todmüde.“
„Diese Ausrede hast du gestern Abend
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