Du + Ich - Wir Zwei, 4
wieder das graue und nasse Herbstwetter in Paris erleben. Mit einem festen Schritt gehe ich Richtung Terrasse. Mein Geliebter gibt mir aber sofort ein Zeichen, dass wir uns drinnen im
Blu Jam Café
hinsetzen sollten. Die Paparazzi kommen schon herbeigerannt …
„Vergiss sie“, flüstert Vadim und schnappt sich die Speisekarte. „Zwei Kollegen, die zusammen frühstücken, sind noch lange keine Sensation. Du wirst sehen, das ‚Eggwich’ hier schmeckt köstlich.“
Draußen fordern uns fünf Männer mit riesigen Kameras auf, in ihre Richtung zu blicken. Obwohl wir ihrem Wunsch nicht nachkommen, bricht ein Blitzlichtgewitter aus.
„Ich glaube, ich werde mich mit einem Frappuccino zufriedengeben … Sie haben mir den Appetit verdorben. Wie kommen wir hier wieder raus?“
„Ich habe gerade meinen Sicherheitsleuten Bescheid gegeben. Sie werden gleich da sein.“
„Wie hältst du es nur mit diesen Schnüfflern aus, die dir ständig auf den Fersen kleben?“, frage ich ihn und deute auf die hysterischen Fotografen. „Bedrängen sie einen immer so sehr?“
„In den USA dürfen sich diese Typen fast alles erlauben. Und seit der Trennung von meiner angeblichen Freundin May ist es noch schlimmer geworden. Sie wollen wissen, wer meine nächste Eroberung sein wird …“, antwortet er und schenkt mir sein teuflischstes Lächeln.
„Vadim?“, erwidere ich ernst, nachdem ich einen Schluck von meinem Eiskaffee getrunken habe.
„Alma …“, antwortet er seufzend. Er weiß genau, woran ich denke.
„Was ist gestern Abend passiert?“
„Ich habe zu viel getrunken. Das ist alles.“
„Ich habe aber noch nie gesehen, dass du jemals so viel Alkohol intus gehabt hast … und dass du jemals in so einem Zustand gewesen bist …“
„Weil es sonst nie vorkommt.“
„Also hat dich etwas dazu gebracht … Die Begegnung mit Dimitri Monkov vielleicht?“
Vadim starrt mich mit seinem stählernen Blick an, ohne ein Wort zu sagen. Er will mir gerade antworten, als sein Handy in seiner Jacke zu vibrieren beginnt. Er holt es heraus und hebt ab.
Pah … Das Handy hat ihn gerettet …
„Meine Männer sind da, lass uns gehen. Wir nehmen die Hintertür.“
Die hübsche Kellnerin macht ein schiefes Gesicht, als sie sieht, wie der Millionär mich bei der Hand nimmt und in Richtung Küche flüchtet. Seitdem wir hier sind, hat sie ihn nämlich die ganze Zeit mit den Augen verschlungen, aber anscheinend reicht auch das ziemlich großzügige Trinkgeld, das er ihr gegeben hat, nicht aus, um ihre Verstimmung zu besänftigen.
So ist das Leben …
Er gehört mir!
Das majestätische Tor öffnet sich und die Reifen des Geländewagens mit den getönten Scheiben knirschen auf dem Kies. Willkommen auf Mr. Kings sicherem Grundstück. Hier gibt es keine Paparazzi, keine gestohlenen Fotos und keine Verfolgungsjagd. Komfort und Luxus vermischen sich mit Ruhe.
Abigail empfängt uns wie immer mit einem wohlwollenden Lächeln im Gesicht. Nun ja, einem etwas gezwungenen, ziemlich gezwungenen. Hinter ihr steht Maximilian. Er lehnt an der Wand, hat ein merkwürdiges Funkeln in seinen Augen. Ein verschmitztes, ein misstrauisches.
„Guten Tag, Mr. Arcadi“, sagt er plötzlich regungslos.
Ich reiße die Augen weit auf. Mein Herz steht still. Vadims großer Körper neben mir gerät kurz ins Wanken, fängt sich dann wieder. Er ist bereit, dem zu trotzen, was jetzt kommen wird.
„Mr. Finn. Wie ich sehe, kennen Sie meinen Geburtsnamen. Ich nehme an, Sie verlangen jetzt etwas von mir?“, sagt er mit tiefer Stimme.
„Fragen Sie sich nicht, wie ich es erfahren habe?“, fragt der Assistent heiter.
„Natürlich. Sie können es bestimmt gar nicht mehr erwarten, es mir zu erzählen …“, antwortet sein Vorstandsvorsitzender schroff.
„Sie haben gedacht, Sie stellen ein Mädchen für alles und einen kleinen Angestellten ein!“, sagt Abby. Ihr Lächeln hat sich verändert.
Der Teufel in Menschengestalt …
„Stellen Sie sich vor … Wir sind verheiratet!“, fährt Max fort.
„Und wir haben alles von vornherein geplant!“, fügt seine Frau hinzu.
Chip und Chap spielen sich die Bälle perfekt zu und sind offensichtlich sehr stolz, uns ihre Show präsentieren zu können.
„Was wollen Sie?“, fragt Vadim wütend. „Geld, nehme ich an? Leute wie Sie sind doch nur darauf scharf …“
„Ich rate Ihnen davon ab, uns so respektlos zu behandeln“, erwidert Abigail in drohendem Ton. „Sie könnten es bereuen …“
„Ja. Sie sollten
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