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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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Ihm war übel, und er schaffte es gerade noch ins Bad, bevor er sich erbrach.
    Mit dem Kopf auf dem kühlen Porzellan der Kloschüssel grübelte er nach, weshalb er sich so unwohl fühlte. Lebensmittelvergiftung? Darmgrippe? Oder hatte er einen gehoben?
    Eine vage, unwirkliche Erinnerung spukte in seinem Kopf herum: dass er von einem Pizzalieferanten überfallen worden war. War das tatsächlich geschehen, oder war es nur ein Traum?
    Allmählich verflog die Übelkeit, auch wenn die Katzen ihm ins Bad gefolgt waren und ihm viel zu dicht ins Ohr miauten. Lage kämpfte sich auf die wackligen Beine und wankte zurück ins Schlafzimmer. Irgendein Infekt, dachte er. Bestimmt nur ein Fiebertraum, an den ich mich erinnere. Er beschloss, ins Krankenhaus zu gehen, um sich untersuchen zu lassen.
    Aber nicht sofort. Plötzlich fühlte er sich ausgehungert, als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen. Das ist ein gutes Zeichen, dachte er. Das Schlimmste habe ich wahrscheinlich hinter mir.
    Er schwankte in die Küche und gab den Katzen Futter – so, wie die sich benahmen, hätte man meinen können, sie hätten tagelang nichts bekommen.
    Als er wieder ins Bad ging, um zu duschen und sich zu rasieren, war er noch immer zu erschlagen, um zu bemerken, wie lang die Bartstoppeln in seinem Gesicht waren. Erst als er die Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter checkte, stellte er fest, dass er zweiundsiebzig Stunden geschlafen hatte.

    Als Malcolm Tanner erwachte, wusste er sogleich, wo er war. Es war kein guter Ort.
    »Hey, Arschgesicht«, sagte Nikki liebenswürdig. »Gut geschlafen? Ich hoffe, du hattest keine Alpträume. Das ist nämlich unsere Spezialität, und wir stehen gar nicht auf Konkurrenz.«
    Verschlafen sah Tanner sich um. An Händen und Füßen trug er Handschellen, mit denen er an ein altes Bett mit fleckiger Matratze gekettet war. Bettzeug gab es nicht. Wände, Boden und Decke waren mit schwarzer Plastikfolie überzogen, und die einzige Beleuchtung lieferte eine Lampe, die zusammen mit einem Laptop und einem schwarzen Aktenkoffer auf einem kleinen Tisch stand.
    Neben dem Koffer saß der Mann, den Tanner bei seinem Chef abgeliefert hatte.
    »Zum Glück haben wir keine«, sagte der Typ. »Nicht mehr jedenfalls.«
    Tanner schluckte. »Schaut mal, ich hatte keine Wahl. Der Typ, für den ich arbeite – das ist ein Erpresser. Wenn ich nicht getan hätte, was er von mir verlangte, hätte er mein Leben ruiniert. In seine Entscheidungen durfte ich ihm null reinreden, für den bin ich bloß heiße Luft. Als Geisel bringe ich euch überhaupt nichts.«
    »Du bist keine Geisel«, sagte der Mann. »Du bist ein Opfer. Weißt du, wer ich bin?«
    »Sie sind … Nein. Nein, ich weiß nicht, wer Sie sind.«
    »Ich bin der Closer. Sagt dir der Name etwas?«
    »Ja.« Tanner wurde schwindelig, als hätte sich der Raum seit dem Zeitpunkt, als er aufgewacht war, gedreht, ohne dass er es gemerkt hatte.
    »Dann weißt du, was ich mit Leuten wie dir mache?«
    »Aber … ich habe doch nie jemanden getötet! Alles, was ich gemacht habe, war nur, weil er mich dazu gezwungen hat!«
    »Da bin ich mir nicht so sicher, Malcolm. Ich habe Remotes Akte über dich gelesen. Vielleicht bist du kein Mörder … aber du bist auch kein guter Mensch. Asoziale Persönlichkeitsstörung wäre eine gute Zusammenfassung deines Falls, meinst du nicht auch?«
    »Nein! Nein, Sie können doch nicht …«
    Der Closer hielt sich einen Finger an die Lippen, und Malcolm stockte mitten im Satz. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, erkannten seine Reflexe sehr wohl, wer hier das Sagen hatte.
    Wer ihn besaß.
    Mit verschränkten Armen und verächtlichem Gesichtsausdruck musterte Nikki den Gefangenen. »Ja. Eigentlich solltest du mächtig stolz auf dich sein, Mal. Jack und ich waren echt gut aufgestellt, so zu zweit. Aber du und dein Chef habt uns ernsthafte Probleme bereitet. Damit habt ihr uns gezwungen, so manches zu überdenken und unsere Methoden zu hinterfragen. Verdammt, wir mussten outsourcen, kannst du dir das vorstellen?«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Tanner vorsichtig. »Aber das macht nichts, ich muss nicht wissen …«
    »Sieh mal«, fuhr Nikki fort, ohne auf ihn einzugehen, »wir waren der Meinung, unser Unternehmen sei erfolgreich. Aber als wir gegen dich und Remote antraten, kamen wir uns vor wie eine Familienklitsche, die es mit einer etablierten Marke aufnimmt. Ihr konntet auf krasse Mittel zurückgreifen: Hightech-Ausrüstung,

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