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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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verfüttern, habe ich mehr gemeinsam als mit denen, die du rettest. Und das machst du, verstanden? Du rettest Menschen. Ich weiß, dass das manchmal nur schwer zu erkennen ist, aber du tust es. Ich dagegen bin bloß ’ne olle Nutte. Mich kann man ersetzen.«
    Remote hörte fasziniert zu. So viel Leidenschaft, so viel Gefühl. Die wollen tatsächlich füreinander sterben.
    Und das Beste hatte noch gar nicht begonnen.
    »Nein, Nikki. Ich kann dich nicht ersetzen.« Jack nahm die kleine Lötlampe und ein Feuerzeug aus dem Koffer. Er drehte das Ventil des Brenners auf und setzte den Gasstrom in zischende, glühende Flammen. »Ich will es auch gar nicht erst versuchen. Ich will, dass du frei bist. Nimm dir die Sachen im Lager, verkaufe sie und lebe dein Leben.«
    »So sieht dein Plan aus, was? Fick dich. Lass mich sterben, Jack. Wenn du mit Remote zusammenarbeitest, kannst du mehr Gutes bewirken, als wenn du dich ihm widersetzt. Das habe ich dir schon die ganze Zeit gesagt. Sei sein Gewissen, Jack. Er ist ein besserer Partner, als ich es jemals sein könnte.«
    »Da hat sie recht, Jack«, sagte Remote. »Ihre Zeit ist um. Lass sie abtreten.«
    »Ihr liegt beide falsch«, gab Jack zurück. »Ich bin niemandes Gewissen.«
    Er regulierte die Flamme der Lötlampe, bis sie einen schmalen, blauen Kegel bildete. »Ich bin der Closer. Ich beschaffe Antworten. Ich gebe Antworten. Und die bekommst du am Ende der Geschichte … und dies ist das Ende meiner Geschichte.«
    Eine Sekunde lang betrachtete Jack die Flamme. Dann setzte er die Lötlampe vorsichtig neben dem Laptop ab. Er schloss den Koffer, stellte ihn auf den Boden ab und ergriff seinen Aktenkoffer, den er anstelle des Koffers auf dem Tisch plazierte.
    »Was machst du da, Jack?«, fragte Remote.
    Jack klappte den Aktenkoffer auf. Darin war, feinsäuberlich aufgereiht und mit schwarzen elastischen Bändern an Ort und Stelle gehalten, eine ähnliche Auswahl an Instrumenten wie in Remotes Koffer.
    »Ich bevorzuge meine eigenen Werkzeuge«, sagte Jack. »In der Lampe ist sowieso nicht mehr genug Gas. Das hört man am Rauschen.«
    Er wählte eine chirurgische Klammer und prüfte sie sorgfältig. Mit der anderen Hand hob er die Lampe auf, und dann hielt er die Klammer in die Flamme.
    Nikki begegnete seinem Blick, doch gleich darauf sah er weg.
    »Kannst du mir nicht einmal in die Augen schauen?«, sagte sie. »Du beschissener Feigling. Ich werde länger aushalten als du, Jack. Ich bin zäher als du.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte Jack leise. Dann nahm er eine Haube aus schwarzem Stoff aus seinem Koffer und zog sie ihr übers trotzige Gesicht.

    Remote bereute es, dass er Tanner nicht befohlen hatte, mehr Kameras zu installieren.
    Die Webcam auf dem Tisch erlaubte ihm zwar einen guten Blick auf Jacks Gesicht, aber der Großteil von Nikkis Körper war außerhalb des Bildausschnitts. Das machte die Kamera, die von der Decke hing, etwas wett. Diese hatte jedoch keine Zoomfunktion, weshalb ihm die feineren Details von Jacks Arbeit entgingen. Jacks Gesicht konnte er aus dieser Perspektive nur sporadisch sehen, und Nikkis Kopf war ohnehin in den schwarzen Stoff gehüllt.
    Remote hielt sich nicht für einen Sadisten. Für ihn war Schmerz Gegenstand seiner Forschungen, aber kein Selbstzweck, und die zwischenmenschliche Dynamik zwischen Jack und Nikki war weitaus faszinierender als die Qualen, die sie erlitt – die, ihren Reaktionen nach zu urteilen, beträchtlich sein mussten.
    Zunächst verlief das Verhör ziemlich geradlinig. Jack fragte sie immer und immer wieder nach dem Code, und sie warf ihm Schimpfwörter an den Kopf oder schrie. Jack baute sein Programm eindeutig nach einem Plan auf. Selbst für Remote, der die Sinneseindrücke, die Jack bei seinem Opfer auslöste, nie selbst empfunden hatte, war eine Steigerung wahrnehmbar.
    Er war froh, dass Jack sein eigenes Handwerkszeug mitgebracht hatte. Von einem Meister konnte man keine Bestleistungen erwarten, wenn er auf ungewohnte Werkzeuge zurückgreifen musste.
    Irgendwann verlor sie das Bewusstsein. Jack beugte sich über sie und stützte sich mit dem Arm auf dem Rand der Tischplatte ab. Er sagte kein Wort. Eine ganze Menge Blut war zu sehen.
    »Noch zwei Stunden, Jack. Wie kommst du klar?«
    »Ich mache halt meinen Job.« Er klang matt und innerlich erschöpft.
    »Ja, das tust du. Sie entpuppt sich als eine ganz schöne Herausforderung, oder wie siehst du das?«
    »Ich mache halt meinen Job«, sagte er noch einmal in

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