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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Kürschner. »Für dich nur noch Innendienst, hat er angeordnet.«
    »So ein Routinefall ist doch zum allergrößten Teil Innendienst.« Pia lächelte unschuldig.
    »Wenn du unbedingt willst. Du gibst ja eh keine Ruhe. Und es wäre schon eine Hilfe. Die anderen sind alle an dem Prostituierten-Mord dran, das kann noch dauern. Und dies hier«, er klopfte auf die Papiere vor sich auf dem Tisch, »ist einerseits eilig, wie immer, kann aber in zwei oder drei Tagen abgearbeitet sein.«
    »Dann ist es entschieden.« Pia nahm die Unterlagen an sich, bevor Wilfried Kürschner es sich anders überlegte. Endlich mal wieder raus!
    »Aber nicht im Alleingang, Pia«, rief er ihr hinterher. Sie musste lächeln, als sie hörte, wie Broders ihr grummelnd folgte.

2. Kapitel
    S ie passierten das Ortsschild von Düsterbruch. Durch die nasse Windschutzscheibe hindurch sah Pia ein paar Bauernhäuser, die sich um einen weitläufigen Dorfplatz gruppierten. Seine abgelegene Lage hatte Düsterbruch vor dem Schicksal vieler Dörfer bewahrt, zu einer Durchfahrt-Schneise für Lkw und Pendler degradiert zu werden. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Vor einem Fachwerkhaus unter Reet hing die blau-weiß-rote Schleswig-Holstein-Flagge am Fahnenmast wie ein nasses Betttuch. Die hohen Linden, die den Dorfplatz säumten, zeigten in den Kronen erstes Grün, während schreiend gelbe Narzissen auf der Dorfwiese mit den bunten Plakaten für die nächste Scheunenfete konkurrierten.
    Bei der angegebenen Adresse handelte es sich, den Hinweistafeln Frische Eier und Highland-Cattle-Züchterverband nach zu urteilen, um einen landwirtschaftlichen Betrieb. Das Haupthaus, ein lang gestreckter Backsteinbau von 1906, war von zweckmäßigen Nebengebäuden flankiert. Man hatte es weitgehend in seinem Ursprungszustand erhalten, nur die großflächigen Fenster mit den schneeweißen Kunststoffrahmen störten das Gesamtbild. Auf dem gepflasterten Vorplatz stand neben einem Golf und einem Mercedes mit Anhänger der weiße VW LT der Lübecker Spurensicherung.
    Broders parkte quer davor, und sie stiegen aus.
    Ein mittelgroßer Mann mit breiten Schultern öffnete ihnen die Tür. Sein Gesicht sah blass aus und stand in lebhaftem Kontrast zu seinen hellroten Haaren. Es war Jörg Seesen, Hausherr und Sohn der Verstorbenen. Nach einer knappen Vorstellung führte er Pia und Broders einen dunklen Flur hinunter in die Küche. Bei ihrem Eintreten drehte sich eine Frau zu ihnen um, die an der Spüle gestanden hatte.
    »Meine Verlobte, Oxana Markowa«, erklärte Jörg Seesen. Sie war wohl zehn Jahre jünger als er, Anfang bis Mitte zwanzig. Pia fand sie auf eine unauffällige Art gut aussehend, mit glänzenden Augen und lebhaftem Mienenspiel.
    »Unser Hausarzt hat uns schon vorgewarnt, dass die Kriminalpolizei kommt«, sagte Frau Markowa in fast akzentfreiem Deutsch. Sie warf einen neugierigen und auch zweifelnden Blick auf Pias nicht mehr zu übersehenden Bauch.
    »Bei einem Todesfall mit unnatürlicher Ursache wird immer eine kriminalpolizeiliche Untersuchung durchgeführt«, bestätigte Pia. »Das ist reine Routine.«
    Über ihren Köpfen waren Schrittgeräusche und leises Poltern zu hören. Jörg Seesen sah zur Zimmerdecke hinauf. »Das sind Kollegen von Ihnen. Sie stellen gerade Mutters Schlafzimmer auf den Kopf.«
    Broders kündigte an, mit der Schutzpolizei sprechen zu wollen, die am Morgen mit als Erste vor Ort gewesen war. Pia ließ sich von Jörg Seesen den Weg nach oben zeigen. Schelling, ein von ihr sehr geschätzter Kollege vom K6, der Lübecker Kriminaltechnik, gab ihr eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse.
    »Hedwig Seesen wurde heute Morgen hier oben in ihrem Schlafzimmer tot aufgefunden. Du kannst von der Tür aus einen Blick in den Raum werfen, Pia. Wir haben aber auch alles auf Foto und Video.«
    Sie sah in ein nüchtern und altmodisch eingerichtetes Zimmer. Bis auf den süßlichen Geruch und die Blutflecken auf der weißen Bettwäsche bemerkte sie nichts Ungewöhnliches. »Die Frau lag da auf dem Bett?«, fragte sie.
    »Genau. Die Tote ist aber schon vor einer halben Stunde abgeholt worden. Neben dem Bett steht noch eine Plastikschüssel mit Wasser und Blut. Die mutmaßliche Tatwaffe, ein Rasiermesser, lag daneben am Boden. Das haben wir schon eingetütet.«
    »Habt ihr irgendeinen Hinweis entdeckt, der auf Fremdverschulden hindeutet?«, wollte Pia wissen. »Brauchen wir den zuständigen Staatsanwalt vor Ort?«
    »Von uns aus nicht.«
    »Gibt es

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