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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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dem die Frauen nachliefen, bis sie in seinem Netz aus Arroganz und Selbstgerechtigkeit gefangen waren. Sie hatte von Robbie mehr gelernt, als er jemals erfahren würde. Vor allem hatte sie gelernt, ihn in anderen zu erkennen.
    Sie legte einen Arm um Aprils Schulter und führte sie zum Haus. „Du kannst mir bei der Wolle helfen, wenn du möchtest“, sagte sie. „Aber zuerst musst du mir sagen, ob jemand weiß, dass du hier bist.“
    April schwieg. Das war Antwort genug.
    „Werden sie sich keine Sorgen machen?“, wollte Mara wissen.
    „Nein. Jessie glaubt, dass ich nach der Schule nach Hause gegangen bin.“
    „Und wie bist du hierher gekommen?“
    „Ich bin mit Lolly bis zum Ende der Straße im Bus gefahren. Sie musste mir versprechen, dass sie niemandem davon erzählt.“
    „Aber dein Vater wird sich Sorgen machen.“
    „Er denkt, ich bin bei Jessie. Er hat mir das Geld für den Bus gegeben.“ April machte ein besorgtes Gesicht. Die komplizierte Strategie forderte offensichtlich ihren Tribut. Mara vermutete, dass April nur selten ungehorsam war.
    „Dann musst du dich ja ziemlich danach gesehnt haben, hierher zu kommen.“ Mara strich April übers Haar.
    „Daddy …“
    Mara wusste, was April sagen wollte. „Ich weiß. Es wäre ihm lieber, wenn du mich nicht besuchen würdest. Schließlich bin ich eine Fremde für ihn.“
    „Daddy sagte, es gibt keine Feen und so.“
    „Vielleicht hat er ja recht.“
    „Aber du hast sie doch singen gehört!“
    „Ich liebe Märchen, in denen Feen vorkommen. Vielleicht wollte ich sie nur hören.“ Sie hatten die Bank erreicht, auf der Mara zuvor gesessen hatte.
    „Ich möchte sie auch hören!“
    „Vielleicht wirst du das auch eines Tages.“ Mara setzte sich, und April kletterte neben sie auf die Bank. Mara schnippte mit den Fingern, und Guiser begrüßte April nach Hundeart begeistert wedelnd und hechelnd.
    Sie umarmte ihn wie ihren Lieblingsteddybären. „Darf ich ein bisschen Wolle kämmen?“
    Mara schaute in Aprils bittende Augen und wusste, dass sie ihr die Bitte nicht abschlagen könnte. „Aye, du darfst. Aber anschließend bringe ich dich zu Mrs. Gunn, in Ordnung? Damit sich die anderen keine Sorgen um dich machen.“
    „Ich möchte nur ein kleines bisschen hierbleiben.“
    Zum ersten Mal seit zwei Jahren wünschte Mara, sie hätte ein Telefon. Doch in ihrem Cottage fehlte es an allem, was die meisten Menschen heute für selbstverständlich hielten. Sie hatte Nachbarn, die näher wohnten als die Gunns, aber selbst zu ihnen war es immer noch ein ganzes Stück. Es gab keine einfache Möglichkeit, irgendjemanden wissen zu lassen, dass April bei ihr war.
    Sie nahm eine Handvoll Wolle. „Das Fell eines Schafes ist meistens verfilzt und fettig.“
    „Fettig?“
    „Ja, wie bei deinem Haar, oder meinem, wenn wir es nicht waschen. Gleich nach dem Scheren habe ich die Wolle in die Sonne gelegt. Dadurch wird das Fett warm und die Wolle weich. Dann kann ich die längsten Fasern nehmen, wie diese hier, und sie mit den Fingern kämmen. Wenn sie nicht zu verfilzt sind, kann ich sie anschließend verspinnen, ohne sie karden zu müssen.“
    „Was ist karden?“
    „Mara hob zwei Drahtbürsten vom Boden neben der Bank auf und drehte sie um. „Man legt die Wolle hierauf und bewegt dann die Bürste vor und zurück. So.“ Sie demonstrierte, was sie meinte. „Das Bürsten glättet und bleicht die Wolle. Aber ich kämme die beste Wolle am liebsten ohne Bürste. Dann nimmt sie nach dem Spinnen so einen hübschen Farbton an.“
    „Was wird das hier werden?“ April nahm Mara die Wolle aus der Hand.
    „Das ist das beste Vlies. Ich weiß nicht, was daraus werden wird. Sobald ich es zu Garn gesponnen habe, werden Leute es kaufen und zum Weben oder Stricken benutzen. Oder was immer ihre Vorstellung ihnen sagt, was daraus werden wird.“
    Sie nahm eine weitere Handvoll Wolle auf und zeigte April, wie sie die Fasern kämmen sollte. Anschließend half sie dem Mädchen bei seinem Vlies. Die Sonne schien warm, und April war fasziniert von der neuen Aufgabe. Die Minuten verstrichen. „Deine Finger sind perfekt dafür, geschickt und kräftig“, erklärte Mara schließlich. „Sieh nur, wie gleichmäßig deine Fasern geworden sind.“
    Bei diesem Kompliment leuchteten Aprils Augen auf. Mara kannte diesen Ausdruck. In diesem kurzen Augenblick glaubte das Kind an sich selbst. Doch es machte die Momente, die davor lagen und die, die noch kommen würden, nur umso

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