Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
seine Beute an sich raffte.
    Paul sah sich selbst lachen und spürte, wie sein Leben schwand ...
     
    * * *
     
    Paul wurde aus der Finsternis geschüttelt. Seine Muskeln und Gelenke schmerzten furchtbar, aber es war kein Vergleich zur brennenden Qual, die ihm die tiefe Messerwunde bereitet hatte.
    »Er kommt zu sich.« Sheeanas Stimme, verbittert, beinahe tadelnd.
    »Usul – Usul! Spürst du mich?« Jemand hielt seine Hand umklammert. Chani.
    »Ich möchte es nicht riskieren, ihm noch mehr vom Anregungsmittel zu geben.« Es war eine der Suk-Ärztinnen der Bene Gesserit. Paul kannte sie alle, da sie die Gholas immer wieder mit entnervender Gründlichkeit auf mögliche körperliche Mängel untersucht hatten.
    Er öffnete blinzelnd die Augen, doch sein Blickfeld wurde durch einen blauen Gewürznebel verschleiert. Dann sah er Chani, die ihn mit besorgter Miene betrachtete. Ihr junges Gesicht war so wunderschön und ein krasser Gegensatz zu jenem bösen, lachenden Ebenbild seiner selbst.
    »Paul Atreides, was hast du getan?«, verlangte Sheeana zu wissen. »Was wolltest du damit erreichen? Das war eine Riesendummheit.«
    Seine Stimme war trocken, kaum mehr als ein Krächzen. »Ich ... lag im Sterben. Ich wurde erstochen. Ich habe es gesehen.«
    Sheeana war interessiert und erschrocken zugleich. »Du erinnerst dich an dein erstes Leben? Erstochen? Als blinder alter Mann in Arrakeen?«
    »Nein. Anders.« Er suchte in seinem Geist und erkannte die Wahrheit. Er hatte eine Vision erlebt, aber er hatte sein Gedächtnis noch nicht wiedergefunden.
    Chani gab ihm Wasser, das er in gierigen Schlucken trank. Die Suk-Ärztin hing über ihm, versuchte immer noch, ihm zu helfen, obwohl sie nur wenig ausrichten konnte.
    Er kam weiter aus dem Gewürznebel hervor und sagte: »Ich glaube, es war eine prophetische Vision. Aber um das zu beurteilen, muss ich mich an mein wirkliches Leben erinnern. Und das ist noch nicht der Fall.«
    Sheeana warf der anderen Bene-Gesserit-Schwester einen strengen, erschrockenen Blick zu.
    »Eine Vision der Zukunft«, bekräftigte er, diesmal mit mehr Überzeugung.
    Falls Paul beabsichtigt hatte, damit Sheeanas Sorgen zu beschwichtigen, war es ihm nicht gelungen.

93
     
    Das Fleisch ergibt sich. Die Ewigkeit nimmt zurück, was ihr gehört. Unsere Körper rührten diese Wasser für kurze Zeit auf, tanzten mit einer gewissen Trunkenheit vor der Liebe zum Selbst und zum Leben, beschäftigten sich mit ein paar Ideen, unterwarfen sich dann den Instrumenten der Zeit. Was können wir darüber sagen? Ich kam vor. Ich war nicht ... doch ich kam vor.
    Paul Atreides,
    Erinnerungen des Muad'dib
     
     
    Nachdem er jetzt wieder er selbst war, stellte Baron Wladimir Harkonnen fest, dass seine Tage auf Caladan immer ausgefüllt waren, wenn auch nicht auf eine Weise, die ihm lieber gewesen wäre. Seit seiner Erweckung hatte er sich bemüht, die neue Situation zu verstehen und wie die Abkömmlinge der Atreides das Universum verpatzt hatten, seit er von der Bühne abgetreten war.
    Einst hatte das Haus Harkonnen zu den reichsten im Landsraad gehört. Nun war nichts mehr von diesem großen Adelsgeschlecht übrig geblieben, außer in seinen Erinnerungen. Der Baron hatte noch viel Arbeit vor sich.
    Intellektuell und emotional hätte er zufrieden sein müssen, das Zepter über die Heimatwelt seiner Todfeinde schwingen zu dürfen, aber Caladan hielt keinem Vergleich mit seinem geliebten Giedi Primus stand. Er erschauderte, als er daran dachte, wie es jetzt dort aussah, und er sehnte sich danach, den früheren Ruhm dieser Welt wieder auferstehen zu lassen.
    Aber er hatte keinen Piter de Vries, keinen Feyd-Rautha, nicht einmal seinen tölpelhaften, aber nützlichen Neffen Rabban.
    Doch Khrone hatte ihm alles versprochen – vorausgesetzt, er half den Gestaltwandlern bei ihren Plänen.
    Nachdem die Erinnerungen des Baron-Gholas nun zurückgekehrt waren, erlaubte man ihm verschiedene Ablenkungen. In den Kerkern der Burg hatte der Baron einiges Spielzeug angesammelt. Vor sich hin summend, sprang er die Treppe zum tiefsten Keller hinunter, wo er innehielt, um dem bezaubernden Flüstern und Stöhnen zu lauschen.
    Doch in dem Augenblick, als er den Hauptraum betrat, wurde alles schlagartig still.
    Sein Spielzeug war nach seinen präzisen Anweisungen aufgebaut worden. Foltergestelle, mit denen sich Körperteile zerren, quetschen oder schneiden ließen. Masken an den Wänden, deren Elektronik die Träger in den Wahnsinn trieb, die ihre

Weitere Kostenlose Bücher