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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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auf die Kinder aufzupassen. Aber vielleicht – nur vielleicht – kamen Chani und er noch einmal davon und konnten tun, was sie tun mussten, wenn sie schnell genug vorgingen.
    Paul machte jedoch kein Geheimnis aus seiner Zuneigung zu Chani, um etwa weniger Aufmerksamkeit zu erwecken. Obwohl keiner von beiden über die Erinnerungen aus ihrem früheren Leben verfügte, lag ihm wirklich sehr viel an diesem Mädchen, und er wusste, dass noch viel mehr daraus werden würde. Auf sie konnte er sich verlassen, während er es nicht wagte, irgendjemand anderem zu vertrauen, nicht einmal Duncan Idaho.
    Er hatte wochenlang über die Frage nachgedacht – vor allem, nachdem die Ithaka über dem Planeten der Bändiger beinahe in die Falle gegangen wäre – und war zu dem Schluss gelangt, dass er Gewürz konsumieren musste. Die Ghola-Kinder waren zu einem bestimmten Zweck erschaffen worden, und die Gefahr war keineswegs überstanden. Wenn er den Menschen an Bord des Nicht-Schiffes helfen sollte, musste er wissen, was wirklich in ihm war.
    Er musste wieder zum echten Paul Atreides werden.
    Der Melangelagerraum wurde nicht schwer bewacht. Da die Axolotl-Tanks nun mehr als genug Gewürz produzierten, war die Substanz nicht mehr so rar, dass drastische Schutzmaßnahmen nötig gewesen wären. Die Droge wurde in Metallschränken aufbewahrt, die nur durch einen einfachen Verschlussmechanismus gesichert waren.
    Stets misstrauisch wie eine wahre Fremen behielt Chani den Eingang im Auge, um sich zu vergewissern, dass niemand auf ihr Hiersein aufmerksam geworden war. Ihr Blick war lebhaft und konzentriert, aber sie hegte keine Zweifel an Paul.
    Die Siegel hielten ihn nur ein paar Sekunden lang auf. Als die Metalltür des Schrankes aufging, schlug ihm ein intensiver Duft entgegen, in dem die Verlockung potenzieller Erinnerungen mitschwang. Zur Vorbereitung auf ihre späteren Pflichten erhielten alle Ghola-Kinder mit ihrer Nahrung Melange in sorgsam abgemessenen Mengen. Der Geschmack war ihnen vertraut, aber sie hatten nie genug davon zu sich genommen, um die Wirkung als Droge zu erleben. Paul war sich sehr wohl bewusst, wie gefährlich die Angelegenheit sein konnte. Und wie überwältigend.
    Er berührte das ordentlich gestapelte Gewürz und wusste, dass alle Waffeln chemisch identisch waren, ungeachtet des Herstellungsprozesses. Trotzdem suchte er sich ein paar bestimmte heraus. Er wusste nicht, warum, aber in seinem Herzen spürte er, dass er die richtige Wahl getroffen hatte.
    »Warum diese, Usul? Sind die anderen vergiftet?«
    Dann verstand er. »Das meiste Gewürz stammt aus Axolotl-Tanks, aber nicht dieses ...« Er zeigte ihr die ausgewählten Waffeln, obwohl alle gleich aussahen. »Dieses Gewürz wurde von Würmern gemacht. Sheeana hat es aus dem Sand im Frachtraum geerntet. Es ist dem originalen Gewürz von Rakis am ähnlichsten.« Er nahm mehrere Waffeln des gepressten Gewürzes an sich, viel mehr, als er je zuvor konsumiert hatte.
    Chanis Augen weiteten sich. »Usul, das ist viel zu viel!«
    »Es ist das, was ich brauche.« Er legte die Hand an ihre Wange. »Chani, das Gewürz ist der Schlüssel. Ich bin Paul Atreides. Die Melange hat mich schon einmal für mein Potenzial geöffnet. Die Melange hat mich zu dem gemacht, was ich war. Ich werde irgendwann platzen, wenn ich es nicht schaffe, den Weg zu mir selbst zu finden.« Er schloß die Tür des Lagerschranks. »Ich bin das älteste der Ghola-Kinder. Dies könnte für uns alle die Antwort sein.«
    Chani spannte entschlossen die Muskeln in ihrem schmalen, elfenhaften Gesicht an. »Wie du meinst, Usul. Wir sollten uns beeilen.«
    Sie liefen durch die Korridore des Nicht-Schiffes, nutzten private Durchgänge, wo es nur wenige Überwachungseinrichtungen gab, und öffneten eine der tausend leeren Kabinen. Gemeinsam schlüpften sie hinein. Was würden die Beobachterinnen der Schwesternschaft davon halten?
    »Ich sollte mich hinlegen, bevor ich anfange.« Er setzte sich auf die schmale Pritsche. Sie brachte ihm Wasser aus dem Spender an der Wand, und er nahm dankbar einen Schluck. »Halt neben mir Wache, Chani.«
    »Das werde ich tun, Usul.«
    Er schnupperte an den Gewürzwaffeln. Er konnte nur raten, tat aber so, als wüsste er, wie viel er zu sich nehmen musste. Der Geruch war aufreizend, köstlich und erschreckend.
    »Sei vorsichtig, mein Geliebter.« Chani küsste ihn auf die Wange, dann zögernd auf die Lippen, und trat zurück.
    Er aß die ganze Waffel und schluckte die brennende

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