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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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meiner äonenlangen Erfahrung und meinem Verständnis von Menschen und Maschinen nicht behaupten«, sinnierte Erasmus, als Duncan und er mental und physisch miteinander verbunden waren, »dass ich die maschinelle Entsprechung des Kwisatz Haderach bin? Die Abkürzung des Weges für die Denkmaschinen? Ich kann an vielen Orten gleichzeitig sein und sehe eine unendliche Vielfalt von Dingen, die Omnius sich nicht einmal vorstellen konnte.«
    »Du bist kein Kwisatz Haderach«, sagte Duncan. Ihm wurde bewusst, dass seine Kameraden zu ihm eilten. Doch nun bedeckte das flüssige Metall seine Schultern und sein Gesicht, und Duncan verspürte nicht das Bedürfnis, sich loszureißen.
    Er ließ die körperliche Reaktion zwischen ihm und dem Roboter zu. Er wollte sich nicht entziehen. Als neuer Fahnenträger der Menschheit musste er sich weiterentwickeln. Also öffnete er seinen Geist und ließ die Daten hineinströmen.
    Eine Stimme ertönte in seinem Kopf, lauter als der Wirbelsturm aus Erinnerungen und der Datenstrom. Ich kann dir alle Schlüssel und Codes aufprägen, die du brauchst, Kwisatz Haderach. Deine Neuronen, selbst deine DNS, bilden die Matrix einer neuen vernetzten Datenbank.
    Duncan wusste, dass dies ein Punkt ohne Wiederkehr war. Tu es!
    Die mentalen Fluttore öffneten sich und füllten seinen Geist bis in den letzten Winkel mit den Erfahrungen des Roboters und Informationen aus, die eiskalt und faktisch geordnet waren. Und er begann, die Dinge aus einer völlig fremdartigen Perspektive zu sehen.
    In mehreren Jahrtausenden des Experimentierens hatte Erasmus sich bemüht, die Menschen zu verstehen. Warum waren sie für ihn so lange ein großes Mysterium gewesen? Im Vergleich zur unglaublich reichen Erfahrung des Roboters kamen Duncan selbst seine viele Leben unbedeutend vor. Visionen und Erinnerungen tosten durch den Kwisatz Haderach, und er wusste, dass er mehr als eine weitere Lebensspanne brauchen würde, um auch nur die wichtigsten Teile zu verarbeiten.
    Er sah Serena Butler und ihr Baby, dann die überraschende Reaktion der Menge auf das, was für Erasmus nur ein einfacher, bedeutungsloser Tod gewesen war ... Menschen, die sich wutentbrannt in einen Kampf stürzten, den sie niemals gewinnen konnten. Sie waren irrational, verzweifelt und am Ende doch siegreich. Unbegreiflich. Unlogisch. Und doch hatten sie das Unmögliche geschafft.
    Fünfzehntausend Jahre lang hatte Erasmus danach gestrebt, sie zu verstehen, doch ihm fehlte eine fundamentale Erkenntnis. Duncan spürte, wie der Roboter in ihm nach dem Geheimnis suchte, nicht weil er ihn beherrschen oder überwältigen wollte, sondern weil er einfach nur nach Wissen strebte.
    Duncan hatte Schwierigkeiten, sich in dieser Informationsmenge zu konzentrieren. Schließlich zog er sich zurück und spürte, wie das Flussmetall zurückwich, von ihm fort – wenn auch nicht vollständig, denn seine interne Zellstruktur hatte sich nachhaltig verändert.
    In einer plötzlichen Offenbarung erkannte er, dass er ein neuer Allgeist war, aber von ganz anderer Art als das Original. Erasmus hatte ihn nicht hintergangen. Mit Augen, deren Blick sich um Zentillionen Sensoren erweitert hatte, sah Duncan sämtliche Schiffe der Feindflotte, alle Kampfdrohnen und Arbeitsroboter, jedes Zahnrad im ehrfurchtgebietenden wiederauferstandenen Imperium.
    Und er konnte alles schlagartig anhalten, wenn er wollte.
    Als Duncan zu sich kam und wieder seinen noch halbwegs menschlichen Körper spürte, blickte er sich mit eigenen Augen in der großen Halle um. Erasmus stand vor ihm. Er hatte sich von ihm getrennt und lächelte – ein Ausdruck, der wie ehrliche Befriedigung wirkte.
    »Was ist geschehen, Duncan?«, fragte Paul.
    Duncan stieß einen langen Atemzug aus. »Nichts, was ich nicht selbst initiiert hätte, Paul, aber ich bin hier, ich bin zurückgekehrt.«
    Yueh eilte zu ihm. »Bist du verletzt? Wir dachten, du wärst vielleicht in ein Koma gefallen ... ähnlich wie er.« Der Suk-Arzt deutete auf Paolo, der immer noch erstarrt am Boden lag.
    »Ich bin unverletzt ... aber nicht unverändert.« Duncan blickte sich im Kuppelsaal um und nahm die riesige Stadt mit neuer Ehrfurcht wahr. »Erasmus hat alles mit mir geteilt ... selbst die besten Teile seiner Persönlichkeit.«
    »Eine zutreffende Zusammenfassung«, sagte der Roboter mit unübersehbarer Zufriedenheit. »Als du mit mir verschmolzen und immer tiefer vorgedrungen bist, hast du dich sehr verletzbar gemacht. Hätte ich dieses Spiel gewinnen

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