Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
wollen, hätte ich versucht, deinen Geist zu übernehmen und dich auf das zu programmieren, was für mich und die Denkmaschinen von Vorteil wäre. Genauso wie ich es mit den Gestaltwandlern getan habe.«
    »Aber ich wusste, dass du es nicht tun würdest«, sagte Duncan.
    »War es Vorherwissen oder Zuversicht?« Ein verschmitztes Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Roboters. »Jetzt hast du die Kontrolle über die Denkmaschinen, Kwisatz Haderach – über alle, einschließlich mir. Jetzt hast du alles, was du brauchst. Mit dieser Macht in deinen Händen wirst du das Universum verändern. Das ist der Kralizec. Verstehst du? Wir haben die Prophezeiung schließlich wahr werden lassen.«
    Erasmus wirkte scheinbar verloren in den Resten eines riesigen Imperiums, als er erneut durch die Halle schlenderte. »Du kannst sie alle permanent abschalten, falls es dir belieben sollte, und die Denkmaschinen für immer eliminieren. Aber wenn du den nötigen Mut hast, kannst du auch etwas wesentlich Nützlicheres mit ihnen machen.«
    »Schalt sie ab, Duncan!«, sagte Jessica. »Mach ein Ende! Denk an die Billionen Menschen, die sie getötet haben, die zahllosen Planeten, die sie vernichtet haben.«
    Duncan blickte erstaunt auf seine Hände. »Wäre das die ehrenhafte Entscheidung?«
    Erasmus achtete darauf, in neutralem Tonfall zu sprechen und nicht wie ein Bittsteller zu klingen. »Seit Jahrtausenden habe ich die Menschen studiert und sie zu verstehen versucht ... ich habe ihnen sogar nachgeeifert. Aber wann haben sich die Menschen zum letzten Mal Gedanken darüber gemacht, wozu Denkmaschinen in der Lage sind? Ihr habt nur Verachtung für uns übrig. Eure Große Konvention mit dem schrecklichem Verbot: ›Du sollst keine Maschine nach deinem geistigen Ebenbilde machen.‹ Ist es wirklich das, was du willst, Duncan? Diesen letzten Krieg gewinnen, indem du uns restlos vernichtest? Genauso wie Omnius euch eliminieren wollte? Habt ihr den Allgeist nicht für diese starrsinnige Haltung gehasst? Habt ihr vielleicht dieselbe Haltung?«
    »Du stellst sehr viele Fragen«, bemerkte Duncan.
    »Und es liegt bei dir, die einzig mögliche Antwort darauf zu geben. Ich habe dir alles zur Verfügung gestellt, was du brauchst.« Erasmus trat zurück und wartete.
    Duncan spürte eine neue Dringlichkeit, die ihm vielleicht von Erasmus vermittelt worden war. Möglichkeiten schossen ihm durch den Kopf, begleitet von einer Flut der Konsequenzen. Mit seinem gewachsenen Bewusstsein erkannte er, dass er zur Beendigung des Kralizec das äonenalte Schisma aufheben musste, das Menschen und Maschinen spaltete. Denkmaschinen waren ursprünglich von Menschen geschaffen worden, doch obwohl sie voneinander abhängig waren, hatte jede Seite wiederholt versucht, die andere zu vernichten. Er musste eine gemeinsame Basis für beide finden, ohne dass die eine Seite die andere dominierte.
    Duncan sah den großen historischen Bogen, eine soziale Evolution von epischen Ausmaßen. Vor Jahrtausenden war Leto II. mit einem großen Sandwurm verschmolzen und hatte dadurch seine Macht erheblich erweitert. Jahrhunderte später hatten sich unter Murbellas Führung zwei opponierende Gruppen von Frauen verbündet und ihre jeweiligen Kulturen zu einer stärkeren Organisation vereint. Selbst Erasmus und Omnius waren zwei Aspekte derselben Identität gewesen, Kreativität und Logik, Neugier und nackte Tatsachen.
    Duncan erkannte, dass ein Gleichgewicht nötig war. Das menschliche Herz und der maschinelle Geist. Was er von Erasmus erhalten hatte, konnte zu einer Waffe oder zu einem Werkzeug werden. Er musste es weise benutzen.
    Ich muss die Synthese von Mensch und Maschine vollziehen.
    Er blickte zu Erasmus, und diesmal kam es zum Kontakt zwischen ihm und dem Roboter, ohne dass sie sich körperlich berühren mussten. Irgendwie hatte der Kwisatz Haderach in sich ein Geisterbild von Erasmus zurückbehalten, ähnlich wie die Ehrwürdigen Mütter die Weitergehenden Erinnerungen in sich trugen.
    Duncan atmete tief durch und wappnete sich für die alles überwältigende Frage. »Als Omnius und du sich in Gestalt eines altes Paares manifestiert haben, hast du die Unterschiede zwischen euch beiden demonstriert. Während du deine Unabhängigkeit gewahrt hast, Erasmus, hast du dir den gewaltigen Datenbestand des Allgeistes angeeignet, den Intellekt, während Omnius wiederum von dir gelernt hat, was Herz ist, was es bedeutet, menschliche Gefühle zu haben – Neugier, Inspiration, Geheimnis.

Weitere Kostenlose Bücher