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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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bereits von anderen Kolonnen entfernt worden. Der Junge gab sich alle Mühe, ihnen stets einen Schritt voraus zu sein.
    Gilbertus Albans stand nackt da, lachte und machte unanständige Geräusche, während er auf das Bett sprang, um den Robotern auszuweichen, die sich bemühten, ihn einzufangen – bisher vergeblich.
    Erasmus beobachtete ihn und überlegte, was zu tun war. Der Junge hatte feinste Gewänder getragen, aber er schien überhaupt keinen Sinn für ihre Kostbarkeit zu haben. Geduldig hatte der Roboter immer wieder versucht, ihm Manieren beizubringen, damit er sozial verantwortlich und vernünftig handelte. Doch Gilbertus zog es vor, wertvolle Gegenstände zu zerstören, sein Zimmer zu verschmutzen, seine Bücher zu zerreißen und kein Interesse für seine Ausbildung aufzubringen.
    Obwohl das wilde Kind gar nicht zuzuhören schien, erklärte der spiegelgesichtige Roboter ruhig: »Für mich ist es ineffizient, weiterhin die Schäden auszubessern, die du herbeiführst. Meine Bereitschaft zum Wohlwollen und mein Belohnungssystem haben keine erkennbare Wirkung gezeigt.« Er sandte den Haushaltsrobotern ein lautloses Signal. Sie setzten sich blitzschnell in Bewegung und packten Gilbertus, der sich trotz heftiger Gegenwehr nicht aus ihrem Griff befreien konnte.
    »Jetzt beginnen wir mit einem Programm der strengen Bewachung und Strafe.« Erasmus trat zur Seite, um für die Roboter den Weg zur Tür freizumachen. »Bringt ihn in mein Laboratorium. Wir werden sehen, ob wir ihn dazu bringen können, dass er gehorcht.«
    Nach Jahrhunderten der Vivisektion und sorgfältigen Beobachtung von tausenden Menschen wusste Erasmus sehr genau, wie er ihnen Schmerzen, Unannehmlichkeiten und Angst bereiten konnte. Der Roboter hatte seine Techniken so sehr verfeinert, dass er mit extremer Brutalität vorgehen konnte, ohne bleibende Schäden zu verursachen. Nach Möglichkeit wollte er es vermeiden, den frustrierenden Jungen zu verletzen oder gar zu töten. Aber nicht aus Mitgefühl. Der Junge stellte für ihn eine Herausforderung dar. Außerdem wollte er vor Omnius keinen Fehlschlag einräumen müssen.
    Erasmus hätte Drogen und Gehirnoperationen anwenden können, aber er vermutete, dass solche Methoden gegen die Vereinbarungen verstießen, die er mit dem Allgeist geschlossen hatte. Vorläufig würde er auf diese Maßnahmen verzichten.
    Der Junge wehrte sich immer noch, aber er war lediglich wütend über seine Lage und schien nicht gewillt, sich geschlagen zu geben. Erasmus wusste, dass er über mehr Ausdauer als sein Zögling verfügte. »Ich allein erkenne dein Potenzial, Gilbertus Albans, und ich habe nicht die Absicht, es mit dir aufzugeben.«
    Sie marschierten durch die Korridore zu den weitläufigen chirurgischen Räumen und Labors. »Das wird mir mehr Schmerz zufügen als dir. Aber vergiss nie: Ich tue es nur zu deinem Wohl.«
    Diese Bemerkungen erschienen Erasmus unlogisch, aber er probierte eine neue Technik aus und imitierte die Worte, die menschliche Eltern häufig zu ihren Nachkommen sprachen, bevor sie eine Bestrafungsmaßnahme durchführten. Als sie das Labor betraten und der sich windende Junge erste Anzeichen von wirklicher Furcht zeigte, fügte der Roboter mit tiefer Stimme hinzu: »Von nun an solltest du deinen Lektionen mehr Aufmerksamkeit schenken.«

39
     
    Mit seinem Geist und seinen Sinnen nimmt der Mensch Bruchstücke der kommenden Wirklichkeit wahr. Trotz endloser Berechnungen werden Maschinen niemals dazu in der Lage sein – oder auch nur begreifen, wie so etwas funktioniert.
    Titanin Hekate, Renegaten-Tagebücher
     
     
    Iblis Ginjo war gefangen, als wäre er von einem gigantischen Weltraumwal verschluckt worden. Sämtliche Systeme seines Schiffes waren ausgefallen, die Energieversorgung und die Monitore waren dunkel und tot. Nun saßen er und seine beiden Begleiter in einer stockdunklen Höhle tief im Innern des geheimnisvollen künstlichen Asteroiden fest.
    Wir sind verloren.
    Obwohl sie geschworen hatten, den Großen Patriarchen in jeder Situation zu beschützen, konnten die zwei Djipol-Assistenten nichts für ihn tun. Floriscia Xico war blass geworden, und ihre kurzen rotblonden Locken waren vom Schweiß zusammengeklebt. Sie starrte den Großen Patriarchen an, als könnte Iblis einfach Gott befehlen, einen Blitz zu schicken, der ihre Widersacher vernichtete. Selbst der standhafte Yorek Thurr – der etliche gefährliche Missionen für seinen Herrn erfolgreich erledigt und viele Spione der Maschine

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