Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Eigentlich waren sie nur als Zierde gedacht, doch nun stellten sie seine einzigen Waffen dar. »Es sieht gar nicht gut aus, Chirox.«
Der Sensei-Mek wartete. »Wir werden unsere Reaktion auf die Notwendigkeiten des Augenblicks abstimmen.«
Der Anführer des Mobs trat vor – ein breitschultriger, arroganter Mann, dessen schwarzes Haar mit grauen Strähnen durchsetzt war. Seine vertrauten Züge waren im Laufe der Jahre rauer geworden. Eine lange Brandnarbe ließ die linke Seite seines Gesichts glatt und wächsern erscheinen. »Ich hatte befürchtet, dich an der Seite des Maschinendämons vorzufinden«, sagte Nar Trig. »Schließ dich uns an, Istian, dann kann deine Seele gerettet werden.«
»Meine Seele ist meine eigene Angelegenheit. Ist dies das Empfangskomitee, das du zusammengerufen hast, um Chirox als Helden willkommen zu heißen? Er hat tausende von Schwertmeistern trainiert, und zusammen haben sie hundertmal so viele Denkmaschinen vernichtet.«
»Er ist selbst eine Maschine!«, rief einer der Kult-Anhänger hinter Trig. »Rayna Butler sagt, wir müssen jede Maschine zerstören. Chirox ist eine der letzten. Er muss eliminiert werden!«
»Er hat nichts getan, was seine Zerstörung rechtfertigen würde.« Istian zog langsam sein Pulsschwert und den Kampfdolch und wartete tapfer vor dem Sensei-Mek. »Sind euch die Feinde ausgegangen, dass ihr euch nun neue schaffen müsst? Das ist lächerlich!«
»Chirox hat auch mich trainiert.« Trig hob die Stimme, damit alle versammelten Fanatiker ihn hören konnten. »Ich kenne seine Tricks, und ich habe ihn schließlich an Geschick übertroffen. Ich habe erkannt, dass die Menschen den seelenlosen Maschinen überlegen sind. Ich habe einen entscheidenden Vorteil gegenüber jedem Roboterdämon. Ich fordere dich zum Kampf heraus, Chirox. Tritt gegen mich an! Ich könnte dich jederzeit von diesem Mob in Stücke reißen lassen, aber ich würde dich lieber in einem fairen Duell besiegen.«
»Nar, hör auf damit!«, sagte Istian.
Chirox schob sich am Schwertmeister vorbei. »Ich wurde zum Kampf herausgefordert, und ich muss diese Herausforderung annehmen.« Die Stimme des Roboters war tonlos. Er fuhr seine komplette Waffensammlung aus.
Trig war mit zwei langen Pulsschwertern bewaffnet, in jeder Hand eins. Er hob die Waffen, und die Menge jubelte. »Ich werde die menschliche Überlegenheit beweisen. Du hast mich vor langer Zeit ausgebildet, Chirox. Aber nun bin ich dir nur noch schuldig, dich zu zerstören.«
»Anscheinend hat dich niemand in Ehre oder Dankbarkeit ausgebildet«, sagte Istian, der an der Seite des Mek blieb. Auch er hob seine Waffen. Es war ihm gleichgültig, ob die Menge sah, dass er die Maschine verteidigen wollte. Was sollte er sonst tun?
Trigs wächsernes, vernarbtes Gesicht verzog sich zu einer Fratze der Verachtung. »Ist das die Stimme meines Freundes Istian oder eine Aussage des Geistes von Jool Noret, den er in sich trägt?«
»Würde das eine Rolle spielen?«
»Wahrscheinlich nicht.«
Chirox trat vor und stellte sich seinem ehemaligen Schüler. Trig fasste die zwei Pulsschwerter fester. Istian sah zu, aber er konnte das sinnlose Duell nicht verhindern. Die Gegner standen sich reglos gegenüber und musterten sich gegenseitig.
Der Mob hinter ihnen wollte nur sehen, wie der Kampfmek zertrümmert wurde. Nachdem das Hauptziel ihres Zorns ausgelöscht war, würde sich die Mordlust der Fanatiker vielleicht gegen andere wenden – zum Beispiel Istian Goss.
Mit einem wortlosen Schrei, der möglicherweise ein Ruf nach göttlichem Beistand oder auch nur eine Artikulation seiner lebenslangen Wut war, warf sich Nar Trig auf Chirox. Blitzschnell konterte und parierte der Sensei-Mek, und seine Metallarme bewegten sich zuckend wie die Beine einer Spinne. Er hatte mit seinen Schülern auf Ginaz zahllose Duelle ausgefochten, aber während über hundert Jahren Dienst für die Menschen hatte er nur ein einziges Mal unbeabsichtigt einen Gegner getötet – Jool Norets Vater.
»Ich sollte nicht gegen dich kämpfen«, sagte der Roboter.
Die zwei Pulsschwerter schlugen zu, rotierten und griffen immer wieder an, doch Chirox konnte sie jedes Mal abwehren, indem er die Schockladungen der Spitzen mit den isolierten mechanischen Armen abfing. Die Wut stand Trig deutlich ins vernarbte Gesicht geschrieben, und er griff mit immer größerer Vehemenz an, als sich sein Zorn in Kraft verwandelte.
Istian griff nach seinem Dolch. »Nar, hör auf damit! Sonst werde ich selbst
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