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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Fischerdorf grassierte, gaben die Söhne Atreides die Schuld an dieser Tragödie. Ohne ihre Behauptung in irgendeiner Form beweisen zu können, sagten die Harkonnen-Kinder, dass Vorian Atreides persönlich die Krankheit nach Lankiveil gesandt hatte, um ihre Familie auszulöschen.
    Abulurds Söhne gaben diese und viele andere Geschichten an ihre Kinder weiter, übertrieben maßlos, was die einstige Bedeutung der Harkonnens betraf und wie tief sie gefallen waren. Und alles nur wegen Vorian Atreides.
    In der Isolation von Lankiveil schworen spätere Generationen Rache gegen ihre Todfeinde aus dem Haus Atreides. Als die Harkonnens in den folgenden Jahrhunderten vorsichtig ins neue Corrino-Imperium zurückkehrten, waren diese Geschichten längst als Tatsachen akzeptiert. Und die Harkonnens sollten die Schmach niemals vergessen.

117
     
    Die tiefe Wüste ist kein Exil. Sie ist Abgeschiedenheit. Sie ist Sicherheit.
    Naib Ishmael,
    Feuerlyrik von Arrakis
     
     
    Ishmael erholte sich irgendwann vom Sandwurmduell, aber nicht sein Herz.
    Obwohl er die Herausforderung verloren hatte, akzeptierte er die Niederlage nicht, denn er wusste, dass zu viel davon abhing, ob es ihm gelang, das Zensunni-Volk zu retten, ihr Erbe angesichts der Versuchungen durch Außenweltler zu bewahren.
    Nachdem die Verletzungen seines gealterten Körpers verheilt waren, beschloss Ishmael, ein paar Sachen und Vorräte zusammenzupacken und allein in die tiefe Wüste hinauszuziehen – genauso wie es Selim Wurmreiter nach seiner Verbannung aus dem Dorf des Naibs Dhartha getan hatte.
    Als sie von seinen Plänen erfuhren, baten mehrere eifrige junge Krieger und unzufriedene Ältere, mit ihm gehen zu dürfen, darunter auch Chamal und etliche Nachkommen der Poritrin-Sklaven. Die Ältesten waren zu Wurmreiters Zeiten Kinder gewesen, aber sie hatten nichts vergessen. Sie alle wollten Selims Vision folgen, seine Arbeit fortsetzen und die Erinnerung an seine Legende am Leben erhalten. Als Ishmael verstand, dass so viele Menschen ihm folgen und der unrühmlichen Lebensweise El'hiims den Rücken zukehren wollten, fasste er neuen Mut.
    Die meiste Zeit ging sein Stiefsohn ihm aus dem Weg, und er prahlte nicht mit seinem Sieg – zumindest nicht in Ishmaels Gegenwart. Aber die Stimmung im Dorf hatte sich eindeutig geändert. Viele von denen, die durch überflüssigen Luxus verdorben waren, wollten vom abgeschiedenen Dorf an einen Ort umziehen, der Arrakis City näher war. Manche beschlossen sogar, sich Zweitwohnungen in den VenKee-Siedlungen zu nehmen.
    Diese Vorstellung bereitet Ishmael großen Kummer, weil kein Zweifel daran bestehen konnte, dass diese Zensunni schließlich ihre Unabhängigkeit und kulturelle Identität verlieren würden. Sie würden sich in Dörfern in der Senke innerhalb des Schildwalls ansiedeln und keine Nomaden, keine ehrenhaften Zensunni mehr sein. Ishmael wollte damit nichts zu tun haben.
    Während seine Gesundung von seinem Stolz und stetigem Melange-Konsum profitierte, zählte Ishmael seine Anhänger und sagte ihnen, dass sie ihren wichtigsten Besitz zusammenpacken sollten. Sie würden jeden Luxus und alle Annehmlichkeiten zurücklassen, genauso wie jede Kleidung, die der Witterung von Arrakis nicht angemessen war. Sie würden sich einen neuen Lebensraum in der tiefen Wüste suchen.
    Ishmael, der bei weitem der Älteste aller lebenden Zensunni war, ging kurz vor dem Aufbruch noch einmal zu El'hiim. »Ich werde mein Volk von hier fortführen – fort von dir und fort von jeglicher Korruption durch die äußere Welt.«
    El'hiim reagierte zunächst verblüfft, dann amüsiert. »Sei vernünftig, Ishmael. Ihr alle werdet dort draußen den Tod finden.«
    Der alte Mann ließ sich nicht beirren. »Dann sei es so, wenn es Gottes Wille ist. Wir glauben, dass die Wüste für uns sorgen wird. Wenn nicht, werden wir sterben. Doch wenn unser Weg der richtige ist, werden wir als Freie Menschen gedeihen und unser Leben selbst bestimmen. Was auch immer geschieht, El'hiim, du wirst es wahrscheinlich niemals erfahren.«
     
    In einem großen Exodus verließ Ishmael mit seinen Anhängern das Dorf. Sie ließen Familienangehörige und Freunde zurück, nahmen einen Pass im Gebirgszug des Schildwalls und zogen in die wilde, gefährliche Wüste hinaus, die als Tanzerouft bekannt war.
    Während ein warmer Wind sein Gesicht streichelte, schirmte Ishmael mit einer Hand die Augen ab und blickte weit in die rastlose, abweisende Landschaft hinaus. Doch das große Meer

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