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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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etwas Fisch aufs Wasser, und das Junge steuerte darauf zu. Vana und Yawtl hörten auf zu rudern und packten die Seile, die das Segel regulierten.
    Deyv betete zu Soonwitl, dem Wassergott, und schwang sein Lasso. Obwohl sich das Boot auf und ab bewegte und obwohl der Wind dagegen blies, legte sich die Schlinge um den winzigen Vorsprung, ein segelloses Bugspriet genau unterhalb der Stelle, wo Bug und Deck aneinanderstießen. Die Schlinge wurde fest angezogen und das Seil, dessen anderes Ende um einen kräftigen Pfosten gewickelt war, auf dem starken Boden des Kanus festgemacht. Jowanarr hielt das äußerste Ende, bereit, noch mehr Seil abzuwickeln, falls das nötig werden sollte.
    Als das Kanu sich seitlich drehte, stieß es gegen den Rumpf des Tieres. Die Paddel waren auf der betreffenden Seite gerade noch rechtzeitig eingeholt worden, um zu vermeiden, daß sie dort festgenagelt würden. Deyv sprang kurz vor dem Zusammenstoß heraus und landete aufrecht auf dem Deck des Tieres. Er mußte sich jedoch nach vorn werfen, um nicht gleich wieder herunterzufallen, da sich das Tier zu einer Seite hinneigte. Sofort war er wieder auf den Beinen und stieß den Speer, den er in einer Hand gehalten hatte, in das lederartige Fleisch.
    Der Yawtl, das Ende eines Seils in der Hand, kam als nächster an Bord. Rasch befestigte er es an dem Speer, und Deyv fing das Ende eines anderen Seils auf, das ihm Vana zugeworfen hatte. Dann folgte ein verzweifelter Kampf, nämlich als die anderen an Bord kamen. Sloosh war natürlich der letzte.
    Deyv hatte, nachdem sie diese Phase überstanden hätten, die Seile lösen wollen. Die anderen hatten es für besser gehalten, so lange abzuwarten, bis man das Tier völlig unter Kontrolle hatte. Wenn das nicht ging, konnte man immer noch zu dem Einbaum zurück. Wenn es aber möglich war, das Tier zu steuern, dann konnte man das Boot aussetzen, damit es das Tier nicht bremste.
    Deyv und Hoozisst zogen das äußerst schwere, mit geräuchertem Fisch gefüllte Netz an Bord. Vana hatte die lange Stange und den sägebockartigen Untersatz an Deck geworfen, noch bevor sie an Bord gekommen war. Sloosh, der sich mit allen vieren gegen den Boden stemmte, um das Gleichgewicht zu halten, trug die Stange zum Bug. Deyv trug den Untersatz hinter ihm her, während zwei Sklaven das volle Netz hinter ihm herzogen.
    Inzwischen hatten sich die Blumenaugen an Masten und Rahnocken in die Richtung der Eindringlinge gedreht. Deyv kam sich etwas befangen und ängstlich vor, aber er glaubte nicht, daß das Tier etwas gegen seine gegenwärtige Lage ausrichten konnte. Schließlich hatte es keine Hände, und umdrehen konnte es sich auch nicht.
    Deyv stellte den Untersatz genau hinter dem Rand des Bugs ab und half Sloosh, das Netz daran festzubinden. Der Pflanzenmensch und der Yawtl nahmen sich der Stange an, indem sie sie so weit nach außen schoben, bis das Netz nicht ganz zwei Meter über den Bug hinaushing. Dann ließen sie das Netz so weit hinunter, daß es fast die Spitzen der Wellen berührte.
    Zwei der Sklaven mußten herbeigerufen werden, um die Beine des Untersatzes festzuhalten. Da es auf Deck feucht war, drohte der Untersatz jedes Mal, wenn das Tier sich drehte, auf eine Seite zu rutschen und so das Deck überkippen zu lassen. Vana machte ein Seil an dem Ende der Stange hinter den angestrengt arbeitenden Männern und dem Archkerri fest. Dadurch sollte sichergestellt werden, daß die Stange nicht verloren ging, falls sie tatsächlich einmal von Bord rutschte.
    Mit Deyv als demjenigen, der die Richtung angab, wurde die Spitze der Stange dorthin gehalten, wo ihrer Meinung nach das Festland war. Einziger Orientierungspunkt war die Insel. Wenn die Spitze des Berges erst jenseits des Horizonts lag, würden sie allein auf den Zufall angewiesen sein. Aber das Tier hielt auf den vor ihm hängenden Fisch zu und steuerte in die richtige Richtung. Natürlich mußte es von der geraden Linie abweichen, um gegen den Wind zu lavieren, und das mußten seine Entführer in Betracht ziehen. Wenn es vor dem Wind wendete, schwenkten sie den Fisch auf den neuen Kurs ein. Wenn das Tier einen zu großen Winkel beschrieben hatte, schwenkten sie den Fisch wieder zur anderen Seite hinüber. Daraufhin änderte es dann wieder den Kurs, um den Wind im richtigen Winkel gegen das Segel zu holen.
    „Es klappt! Es klappt!“ rief Deyv aus.
    Der Weg war noch weit. Sie würden sich an der Stange abwechseln und in Schichten essen und arbeiten müssen. Die

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