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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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entwickeln könnte. Und doch ist sie da. Leider zu spät, wie man sagen muß, da der Yawtl, obgleich er Bewußtsein und die Fähigkeit zum Denken besitzt, nicht Zeit hat, um ein Gehirn herauszubilden, das einen Ausweg aus dem Untergang weisen könnte.
    Aber was das betrifft, so hat auch der Mensch, der schon viel länger auf der Erde ist als der Yawtl, nicht Verstand genug, um sich zu retten. Obgleich ich mich da natürlich täuschen kann.
    Und dann ist da noch das Tsimmanbul. Es entwickelte sich aus einem hochintelligenten Meeressäugetier. Ja, seine Denkfähigkeit war sogar gleich der des Menschen, als dieser sich vom Affen fortzuentwickeln begann. Aber es konnte nichts damit anfangen, jedenfalls nicht in dem Maße wie der Mensch, und zwar wegen seiner natürlichen Umgebung und seiner äußeren Gestalt, die es daran hinderte, sich aufs Land zu begeben. Zumindest bis vor kurzem.
    Und seht euch die Archkerri an. Wir entwickelten uns aus einer Pflanzenform, wenngleich es in der Überlieferung heißt, die Menschen hätten uns in alter Zeit dabei geholfen, genau wie sie den Tsimmanbul geholfen haben sollen. Auf jeden Fall stellen wir den Sprung des Pflanzenreiches zum denkenden Empfinden hin dar, seinen letzten, verzweifelten Versuch, eine Lebensform zu entwickeln, die den kommenden Untergang überleben wird.
    Es gibt noch mehr denkende Formen des Tierreiches, denen wir möglicherweise auf unserer Suche noch begegnen werden. Es gibt aber nur eine denkende Form des Pflanzenreichs. Und das Mineralreich hat, soweit ich weiß, noch überhaupt keinen Meister hervorgebracht. Aber nun weiß ich natürlich auch nicht alles, wenn ich auch vielleicht so aussehe.
    Und dann wäre da noch das Tharakorm, das Endprodukt des Reiches, das halb lebendig und halb tot ist. Es besitzt keinerlei Bewußtsein oder Gehirn, jedenfalls nicht das, was wir darunter verstehen. Nichtsdestoweniger könnte es überleben, wenn alle anderen Reiche untergehen. Ich sollte es vielleicht anders sagen. Das Mineralreich wird nicht untergehen, aber es wird alle gegenwärtigen Formen einbüßen, die am Ende allesamt zu einem einzigen kosmischen Feuerball verschmolzen werden.
    Das Tharakorm jedoch, das heute noch darauf beschränkt ist, durch die Luft zu segeln, könnte zu einem Raumflieger werden. Es ist jetzt schon dabei, sich dahin zu entwickeln. Soweit ich weiß, könnte es sogar schon Tharakorm geben, denen es bereits gelungen ist, die Atmosphäre zu verlassen. Ich könnte mir vorstellen, daß sie in den Raum fahren, mit gespannten Segeln, die das Licht des sterbenden Universums auffangen, und daß sie auf diese Weise einem Raum entgegentreiben, in dem es überhaupt keine Materie mehr gibt. Das heißt natürlich, wenn so etwas wie ein Raum ohne Materie möglich ist.
    Aber wenn einst der große Knall kommt und ein neues Universum geboren werden wird, dann wird der ungeheure Ausstoß von Licht auch das Tharakorm von der ausgeworfenen Masse wegdrängen. Nichts davon wird mit den Segelschiffen des Raumes in Berührung kommen. Wenn sich dann im Laufe der Zeit zwischen den einzelnen Materieteilen Raumschluchten gebildet haben und Sterne im Entstehen begriffen sein werden, dann wird das Tharakorm ihnen entgegensegeln. Es wird in Welten stürzen, in denen bereits wieder Luft entstanden ist, und es wird sich wieder auflösen, und wieder werden Viren in unverbundener Form in diesen Welten existieren.
    Es wird unzählige Tharakorm oder das Gegenstück zu ihnen geben, die auf unzählige Planeten stürzen werden. Das kommt, wie ich annehme, daher, daß sich auf jedem bewohnten Planet, der jetzt seinem Untergang im Feuer entgegengeht, Tharakorm bilden werden. Und diejenigen, die aus der Ferne des wirklich leeren Raums zu bewohnbaren Planeten zurückkehren, werden wieder zu den unverbundenen Formen zurückkommen. Und sie werden sich zu lebendigen Formen hinentwickeln, zu einzelligen Pflanzen und Tieren, die für das bloße Auge zu klein sein werden, und sie werden die Basis alles wahrhaften Lebens darstellen, seien es nun Pflanzen oder Tiere. Einst glaubten die Alten, daß das Leben in den warmen Meeren der jungen Planeten entstünde. Aber das ist nicht so. Das wahre Leben entwickelte sich aus dem Halbleben, aus all den vielen Einzelheiten, aus denen das Tharakorm oder ähnliche Formen bestehen.
    Es ist möglich, daß dieser Prozeß im Gange ist, seit das erste kosmische Ei der glühenden Materie ausgebrütet wurde. Universen entstehen und dehnen sich aus, ziehen sich

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